Als wir am Urlaubsort angekommen waren, hatten wir gerade noch Zeit, beim „Langschläferfrühstück“ kontinental zu frühstücken, bevor das Hotelrestaurant geschlossen wurde.
Also suchte ich ein paar Brötchen, etwas Wurst und Käse, und platzierte sie auf einem Tisch. Kaum hatten wir uns hingesetzt, kam die Bedienung, um zu fragen, was wir zu trinken wünschten. Leider sprach sie praktisch kein Englisch, so dass die Verständigung schwierig war. Ich erklärte also, dass ich Kaffee wolle. Sie fragte zurück welchen, bzw. zählte die Optionen auf. Espresso wollte ich nicht, so dass ich einverstanden mit Caffè Americano war. Die Bedienung brachte also ein Kännchen schwarzen Kaffee. Kaffeesahne oder Milch fehlte. Um nicht wieder erst auf die Bedienung warten zu müssen, holte ich kurzerhand etwas Vollmilch von der Getränketheke.
Am nächsten (und allen folgenden) Morgen bevorzugte Carsten Fruchtsaft oder Milch, während ich meinen Morgenkaffee nicht missen wollte. Um das Problem mit der Milch zu umgehen, bestellte ich halt Cappuccino. Der schmeckte seltsam süßlich, mein zweiter nicht ganz so süßlich, aber auch nicht toll (kein Vergleich mit dem Cappuccino mit echtem Milchschaum an der Poolbar).
Den Versuch mit dem Cappuccino zum Frühstück wiederholte ich nicht. Stattdessen bestellte ich das nächste Mal Caffè Latte. Siehe da – ich erhielt ein Kännchen mit Kaffee und ein Kännchen mit Milch. So war das OK. So wollte ich das an den anderen Morgen ebenfalls. Allein – es klappte nicht mehr, was sicherlich auch an Sprachproblemen lag.
Mal bekam ich eine einzelne Tasse mit Milchkaffee. Als ich Nachschub wollte, musste ich länger warten (sonst war das Personal immer sehr aufmerksam und flott, bloß mit dem Frühstückskaffee haperte es zeitweise), bekam danach noch ein Kännchen Kaffee und ein Kännchen Milch, obwohl mir inzwischen eine Tasse gereicht hätte.
Als ich das nächste Mal irgendwie erklärte, dass ich Kaffee und Milch separat will, erhielt ich eine Tasse schwarzen Kaffee und ein Kännchen Milch. Ähnliches passierte mir mehrmals. Danach bestellte ich nur noch schwarzen Kaffee, denn Milch hatte ich ja bereits. Es war Glücksache, ob ich dann eine Tasse oder doch noch ein ganzes Kännchen Kaffee erhielt.
Es wäre mir ohnehin wesentlich lieber gewesen, unsere Getränke selbst aus Automaten zu zapfen oder an einer Theke zu holen. Da kann man sich selbst bedienen, wie man mag, ohne mit dem Servicepersonal kommunizieren zu müssen. Das Personal war ja wirklich hilfsbereit und gutwillig, aber mit einigen gab es schon Sprachprobleme, so dass man ihnen manche Wünsche nicht so differenziert verständlich machen konnte, wie es nötig gewesen wäre.
Seltsames Hotel.
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Gar nicht seltsam.
Ich glaube, die Verwirrung des Personals rührte auch daher, dass ihnen nicht bewusst war, dass Carsten keinen Kaffee trinken wollte.
Für mich sind aber zwei Tassen am Morgen
MinimumStandard.Vielleicht hätte ich einfach für Carsten mitbestellen sollen, und dann selber trinken.
Das hatte ich zwar mal erwogen, aber die andere Tasse wäre dann ja schon wieder abgekühlt gewesen.
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Gewöhnlich sind die Bezeichnungen für Kaffeevarianten zumindest in Europa standardisiert. Ab einer gewissen Klasse setzte ich das auch weltweit in einem Hotel voraus.
Beim Frühstück frage ich grundsätzlich nach Nespresso. Haben die meisten Hotels.
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Gerade bei Kaffee hat doch jedes Land ein bisschen seine Eigenheiten.
Hier lag das Problem aber nicht (nur) in Bezeichnungen, sondern in Mengen und Aufteilungen.
Nespresso will ich ganz sicherlich nicht.
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Hast Du ökologische Bedenken? Mir schmeckt er einfach gut.
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Das auch. Und ich halte die Kapseln für überteuert und das ganze Konzept für fragwürdig.
Am besten schmeckt mir nach wie vor ein ganz normaler, einfacher Filterkaffee.
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Filterkaffee wird es in der Gastronomie nicht geben. Für einen alleine ist Nespresso praktisch.
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Freilich gibt es Filterkaffee in der Gastronomie. Vielleicht nicht überall, aber durchaus weit verbreitet.
Einen Haufen Alukapseln daheim rumliegen zu haben, finde ich ganz und gar nicht praktisch.
Wenn’s mit dem Filterkaffee nicht klappt, ist daheim Pulverkaffee eine annehmbare Alternative.
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Das scheint ja wirklich sehr ländlich bei Euch zu sein…
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Vermutlich hast du einen deutlich geringeren Kaffeeverbrauch als ich. Da können andere Kriterien gewichtiger sein.
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Na, der Titel der Geschichte geht schon als Teaser durch, nicht wahr ? 🙂
Die Qualität des Hotelpersonals ist also durchaus unterschiedlich. Anders lässt sich diese Varianz in den gelieferten Kaffeekreationen nicht erklären. Und wenn’s dann nicht schmeckt, ist es doppelt doof.
In welchem Land wart ihr ?
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Es ging um die morgentliche Milch zum Kaffee. Inwiefern ist das ein Teaser, wenn es doch der Landessprache entspricht?
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Geschickt umschifft 😉
Nun ja, Spracchprobleme können im Ausland nicht unbedingt vermieden werden. Und wenn für Kaffee dann noch diverse Bezeichnungen haben (ähnlich wie Österreich), dann wird es halt schwierig. Ich tippe auch drauf, dass die Kanne kam, als Carsten bei der Bestellung mit am Tisch sass.
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Im Ausland muss man halt mit Sprachproblemen rechnen.
Aber ich bin ja noch froh, dass nur die Getränke über Bedienpersonal liefen. Wenn man die Speisen auch noch hätte bestellen müssen .. nicht auszudenken, wie sehr sich gewünschte und erhaltene Speisen dann unterschieden hätten!
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lol, das weißt du genau, du Unschuld vom Lande *doppel-lol*
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😎
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