Auting //2179

Als ich vor einiger Zeit einen Asperger-Betroffenen als Softwareentwickler einstellte, hatte ich zugegebenermaßen Bedenken, wie er sich so im Betrieb einfügen würde.
Es gab aber keinerlei Probleme in dieser Hinsicht – im Gegenteil: im Gespräch mit ihm wuchs in mir die Vermutung, dass ich ebenfalls betroffen bin.
Inzwischen haben sich zwei weitere meiner Mitarbeiter als Autisten geoutet. Die beiden waren mir immer als die Normalsten von allen erschienen.

Weil es mir gerade einfällt, und wenigstens ein bisschen zum Thema passt:
Severin hat inzwischen die Berechnungen zu Evalyze abgeschlossen. Ich setze ihn derzeit für Dokumentationaufgaben ein. Das muss schließlich auch gemacht werden.
Wenn ich aus dem Urlaub zurückkomme, wollen wir ein oder zwei gemeinsame Papers schreiben, solange er noch bei uns angestellt ist.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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9 Antworten zu Auting //2179

  1. Murdoch schreibt:

    Asberger, Autismus, … , hat alles das Geschmäckle von (trendiger) Pathologisierung natürlicher Vielfalt.

    Wenn man bei so einem Online Asberger Test schon die Fragestellungen und Antortmöglichkeiten benörgelt, dann ist man normal, oder? 😉

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    • Was als „normal“ gilt, ist insbesondere vom Umfeld abhängig. Beispielsweise in Nerdkreisen wird etwas anderes als normal angesehen, als außerhalb.

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    • lawgunsandfreedom schreibt:

      Die Fragen in Aspie–Tests finde ich oft schwierig zu beantworten. Als Aspie brauche ich ganz konkrete Fragestellungen, sonst kann ich die Frage ja nicht adäquat beantworten.

      Und dann haben wir die Hilflosigkeit einer Gesellschaft, die mit Vielfältigkeit nicht umzugehen weiß.

      Daß „Asperger“ heutzutage eine Modediagnose ist, wird auch von Fachärzten beklagt. Eltern wollen anscheinend gerne einen kleinen Sheldon großziehen. Es muß halt immer was Besonderes sein. Mir wurden Tennisstunden verordnet (wegen Steffi Graf und Boris Becker), heutzutage verpasst man den verwöhnten Blagen einen windigen „Aspie-Test“ in der Hoffnung, damit gegenüber anderen Leuten punkten zu können und darüber hinwegzutäuschen, daß die „Unangepasstheit“ des Kindes eher schlechter Erziehung entspringt.

      Mein Auto, mein Haus, mein Boot, mein Aspie …

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  2. Pendolino70 schreibt:

    Selbstdiagnosen sind äusserst unzuverlässig. Irgendein oder mehrere Merkmale mögen schon zutreffen, aber es kommt auf vieles mehr an.
    😉

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    • Ja, klar. Man darf das nicht allzu erst nehmen. Eine gewisse Tendenz ist halt schon erkennbar.

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    • lawgunsandfreedom schreibt:

      „Keine Diagnose durch die Hose“, sagt mein Eheweib immer. Ich habe meine Diagnose erst seit gut 2 Jahren und den Verdacht (ganz ohne Test) seit 2002. Der diagnostizierende Arzt hat hervorgehoben, daß eine saubere Differenzdiagnose sehr wichtig ist. Oft hat man früher Aspies ein ADHS angehängt und umgekehrt. Von anderen seltsamen Diagnosen ganz zu schweigen. Mein Kinderpsychologe meinte in den ’70ern: „intelligent, aber faul“ – aber damals war das Asperger-Syndrom halt nur wenigen Psychiatern bekannt und Tests gab es noch nicht.

      Trotzdem – so ein Selbsttest kann einen Trend anzeigen – vor allem, wenn man sich selbst gut kennt und ehrlich antwortet.

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  3. deutschlandssterne schreibt:

    Das ist eine derartige Modediagnose wie ADHS geworden. Es gab immer schon alles von charakterlich eigentümlichen bis sehr umgänglichen offenen Persönlichkeiten. So ist halt die Arbeitswelt.

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  4. Pingback: Vorurlaubsgetwitter //2369 | breakpoint

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