Zum Abschluss der Fahrradtour wollten Carsten und seine Freunde noch ein letztes Mal gemeinsam zu Abend essen. Diesmal war eine Begleitperson ebenfalls willkommen. Aber außer mir (bequem gekleidet in Blusenshirt und Stretchrock) nahm das nur eine andere Frau (Mitte 50, im kittelschürzenartigen, geblümten Sommerkleid) wahr.
Carsten begrüßte mich deutlich sonnengebräunt und hocherfreut, als wir uns am verabredeten Ort trafen. Leider hatten wir keine Gelegenheit, das Wiedersehen gleich zu vertiefen.
Außer Thomas kannte ich noch einen weiteren der Mitradler, wenn auch nur flüchtig. Carsten stellte mir die anderen vor.
Die andere Frau schien sich bei den fachlichen Unterhaltungen zu langweilen, und versuchte krampfhaft, mit mir ins Gespräch zu kommen. Aber zu den von ihr angefangenen Themen habe ich nichts zu sagen. Es störte mich hingegen zunehmend, dass ich ihretwegen kaum etwas von den Fachsimpeleien mitkriegte.
Als einer der Männer meinte, sie alle sollten das Thema wechseln, um „die Damen nicht zu langweilen“, stellte ich schnell klar, dass ich ebenfalls vom Fach sei, und mich überhaupt nicht dabei langweile. Carsten bestätigte das, und fügte hinzu, dass er „eine promovierte Physikerin geheiratet“ habe. Ich widersprach ihm, denn erstens war ich damals noch nicht promoviert, und zweitens habe ich zwar einen rerum naturae, aber der ist in Mathematik.
„Aber du bist Physikerin“, unterbrach mich Carsten, „und du nimmst alles viel zu genau.“
„That’s my job“, bestätigte ich schulterzuckend.
Die Männer ließen die Radtour noch einmal Revue passieren. Sie war wohl doch anstrengender gewesen, als sich einige das vorher vorgestellt hatten. Durch Sonnenbrand, Muskelkater, Kreislaufbeschwerden, Erkältungen, ein paar kleinerer Sportverletzungen (Carsten beispielsweise hatte sich aufgrund eines Beinahe-Sturzes eine leichte Oberschenkelzerrung zugezogen) sowie einer Magenverstimmung waren sie mehr als einmal davor gewesen, die Tour abzubrechen. Die täglichen Routenlängen waren anscheinend etwas zu ambitioniert gewesen.
Nachdem wir alle fertig gegessen hatten, und eigentlich schon zum Heimweg aufbrechen wollten, hatte einer die Idee, noch gemeinsam das gerade stattfindende Volksfest zu besuchen. Die Meinungen waren gemischt.
Carsten erklärte: „Die Tour mit euch war toll, Jungs, aber jetzt reicht es auch wieder.“ Er fasste mich um die Taille, und fügte augenzwinkernd hinzu: „Außerdem habe ich einiges nachzuholen.“
Wir verabschiedeten uns, und kehrten nach Hause zurück. So weit ich mitgekriegt habe, sind gerade mal zwei zum Volksfest. Die anderen wollten ebenfalls lieber heim.
Jetzt ist er auch in der Übersicht zu sehen. Vorher nur auf Deiner Seite.
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Ja, ich glaube, durch den erneuten Eintrag, hat WP den Fehler gefixt. Ich lasse ihn trotzdem noch vorläufig stehen.
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Nur 2 Frauen anwesend? Die anderen scheinen ihre Männer ja nicht sonderlich vermisst zu haben.
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Ein paar der Männer sind Single, andere wohnen weiter weg, so dass die Anreise nur wegen dieses Abendessens nicht lohnte.
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Wie alt sind denn die Singles?
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Mitte/Ende Fünfzig. Wären wohl schon deine Zielgruppe. 😉
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Über 190, Glatze, blaue Augen?
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Einer ja, graue Schläfen, keine Ahnung – darauf achte ich nicht.
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Dann muss ich mir wohl einen Kurschatten zulegen. 😷
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E-Bike kaufen?
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Das sind doch noch keine Rentner!
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Hatten sie sich nicht überschätzt ?
Hatte ich irgendwie so verstanden….
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Naja, junge Männer am Höhepunkt ihrer Kräfte sind sie halt jetzt auch nicht mehr.
Bei der Tour wollten sie sich aber durchaus noch mal körperlich anstrengen.
Mit e-Bikes sieht man hier hauptsächlich deutlich ältere Leute herumfahren.
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Hier auch. Vor allem an der Küste, wo der Wind bläst.
Ein bisschen mehr Training und dann geht es besser.
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Bei euch im Norden ist ja Flachland.
Hier gibt es gar nicht so wenige Steigungen. Da ist das Radfahren noch anstrengender.
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Du bist noch nicht an der Küste unterwegs gewesen, wie mir scheint. Das wenige an Hügeln gleichen wir durch stramme Windstärken aus 🙂
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Doch, ich war schon mehrmals an Nord- und Ostsee.
Auffallend starken Wind hat es (zumindest als ich dort war) nicht gegeben. Hier und in der alten Heimat habe ich dagegen schon öfter Stürme erlebt – bis zur Orkanstärke. Wer allerdings dann noch mit dem Fahrrad herumfährt, dem kann ich auch nicht helfen.
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Im Frühjahr und Herbst ist es schon knackig 🙂
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Wenn du das so sagst, Plietschi, dann will ich dir das halt mal glauben. *auseinerGegendstammendbeidermanauchimHochsommereineJackedabeihatfallseswindigwird*
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😊😊
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Flachland, jaja. Fahr mal bei Gegenwind an der Küste, vielleicht noch ne Brücke hoch oder so. Das ist auch nicht ohne. Da sind eure Berge nix gegen 😉
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Dafür gibt dir Rückenwind umso mehr Schwung.
Der Unterschied ist, dass die Berge immer da sind, der Wind nur manchmal.
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GENAU !! 🙂
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He! Mit Mitte 50 bin ich nicht „älter“. Und das Ding war ja als Zugmaschine für den Hänger mit den Zwillingen gedacht. Wird halt mittlerweile viel für den Weg zur Arbeit mißbraucht. Aber die Räder ohne Zusatzantrieb stehen auch nicht nur rum. So.
Apropos, wieviel km waren die Etappen denn so?
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Oops, sorry. 😳 Aber „älter“ als z.B. 20 ist ja noch lange nicht alt.
Wenn man den elektrischen Antrieb benutzt, um Zusatzlasten zu transportieren, ist das sowieso was ganz anderes.
Eine Tagesetappe war 40 bis 50 Kilometer lang. Die Tourteilnehmer wollten ja nicht den ganzen Tag nur auf dem Fahrrad sitzen, sondern auch zwischendurch etwas von Landschaft oder Sehenswürdigkeiten sehen.
Teilweise ging es durch Mittelgebirge. Da waren schon anspruchsvolle Strecken dabei. (Die Gegend um BK beispielsweise kennste ja selber.)
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Das mit den Zusatzlasten war ja wie gesagt nur anfangs. Mittlerweile benutze ich es auch gerne für die Fahrten zur Arbeit und zurück. Wie heute.
Tagesetappen mit 40, 50km sind aber auch mit „Bergen“ (BK = Backnang?) nicht so arg. Auch mit Pausen. Da haben sich die Herren schon länger nicht mehr bewegt.
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Die Entfernungen waren Luftlinie – mein Fehler. Ich habe jetzt noch mal nachgeschaut. Teilweise sind sie erhebliche Umwege gefahren.
Nicht Backnang. Wenn ich mich nicht sehr täusche, habe ich erst neulich einen entsprechenden Urlaubstweet von dir gesehen.
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Ah, dieses BK. Da hab ich nicht viel von der Gegend gesehen. Die Kinder hatten das Schwimmbad (3 Pools!) im Hotel und den Indoor-Spielplatz, wir WLAN und Bocksbeutel.
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Ein schönes Kur(z)urlaubsziel.
Und auch die Landschaft außenrum ist schön, allerdings nicht fahrradoptimiert.
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