Beim Medizinerprojekt hat sich einiges getan.
Meine Hypothese, dass Personen, die besonderen Wert auf ihren Doktortitel legen, eher unterdurchschnittliches Niveau haben (um es mal freundlich-euphemistisch auszudrücken), hat sich desöfteren bestätigt.
Ich selbst nutze meinen Titel nur geschäftlich. Privat finde ich ihn ziemlich lästig. Aber wenn mich eine andere Person ausdrücklich auffordert, sie mit ihrem Titel anzusprechen, verlange ich das umgekehrt auch.
Inzwischen ist nicht mehr Norbert meine Hauptkontaktperson, sondern ein Orthopäde. Otto ist der einzige der Ärzte, der technisches Interesse und einigermaßen Verständnis hat. Nun, ja als Orthopäde muss er sich um Bewegungsabläufe kümmern, Winkel messen, und hat dafür einen relativ großen Bestand an technischem Equipment. Er hatte in der Schule immerhin Mathematik als Leistungskurs. Für einen Arzt hat er einen erstaunlichen Nerdfaktor, so dass ich mich ganz gut mit ihm verstehe.
Technische Belange des Medizinerprojektes kläre ich also nur noch mit ihm. Dabei nerven die anderen Ärzte nur, so dass Otto und ich uns lieber allein nach Feierabend treffen.
Ich habe ihm auch die Geschichte erzählt, wie ich zum ersten (und bisher einzigen) Mal, aus gesundheitlichen Gründen bei einem Orthopäden war. Die Geschichte ist nichts spektakuläres, aber würde durchaus einen Blogeintrag ergeben. Um sie hier mit reinzuquetschen ist sie aber zu lang und OT. Vielleicht liefere ich sie demnächst nach.
So war ich also abends noch in seiner Praxis, um einige Angelegenheiten zu besprechen. Weil ich schon mal da war, zeigte er mir seine technische Ausrüstung und Messinstrumente. Wie wir uns so unterhielten, erwähnte er nebenbei, dass er Feminist sei.
Ich war erst mal perplex. Ich hatte ihn für reflektierter gehalten. Aber letztendlich ist er halt doch ein Arzt.
Schließlich fragte ich nach, warum.
„Ich bin der Meinung“, erklärte er, „dass Männer und Frauen gleichberechtigt sein sollten.“
Jetzt ja nicht zu viel sagen, und mich nicht outen, wie sehr ich in dieser Thematik informiert bin! Stattdessen fragte ich (nicht wirklich korrekt) zurück: „Sind sie das nicht längst? Wo siehst du Änderungsbedarf?“
„Bei den Gesetzen fällt mir jetzt spontan nichts ein“, gab Otto zu, „aber überall in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sind Frauen unterrepräsentiert.“
„Also in der Politik schon mal nicht. Wie lange haben wir hier schon eine Bundeskanzlerin? Dann gibt es noch AKK, von der Leyen, Barley und wie sie alle heißen, die unsere Politik bestimmen.“
Er ging nicht darauf ein, sondern behauptete: „Dann werden Frauen schlechter bezahlt als Männer.“
„Weil sie ihre Erwerbstätigkeit oft unterbrechen und vorzugsweise in schlechter bezahlten Berufen arbeiten. Der Pay Gap ist ein Mythos und reine Propaganda. Der Markt sorgt schon dafür, dass man die gleichen Arbeitsergebnisse nicht billiger kriegt. Würdest du deiner Sprechstundenhilfe mehr bezahlen, wenn es ein Mann wäre?“
„Hm ..“, er überlegte, bevor er einen weiteren Punkt ansprach: „Vor allem Frauen sind oft Opfer von Gewalt.“
„Das stimmt so überhaupt nicht“, widersprach ich, „Männer erfahren wesentlich häufiger Gewalt. Bei häuslicher Gewalt ist es etwa halbe-halbe.“
Er schien nicht überzeugt, meinte aber, dass er sich informieren würde. Ich beließ es dann dabei.
Ich kann zwecks meiner eigenen Annenühmität nur hoffen, dass er sich nicht zu gut informiert und dabei auf meine Blogs stößt. Zur Sicherheit habe ich diesen Eintrag erst mal zurückgehalten. Die geschilderte Begebenheit liegt bereits mehrere Wochen zurück, und ich habe mir erlaubt, sie mit etwas dichterischer Freiheit zu modifizieren.
@ ach Anne Nühm
Der Doc, der Norbert-Nachfolger, der gibt nur den Frauenversteher um zu gefallen. Heute ist doch jeder Idiot ein Feminist. Aber das wusstest Du doch längst. Mich wundert nur, dass Du dich darüber wundertest ?! Oh Wunder.
Beta Grüße
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Im Alltag habe ich halt sonst nix mit „Frauenverstehern“ zu tun.
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Biste ihm mit dem Spendinggap bei Konsumausgaben gekommen, welches ja auch erklärt, warum Medien aka Werbeschleudern ihm diesen Hirnfick eingeimpft haben?
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Bisher noch nicht.
Ich kenne ihn nicht gut genug, um zu wissen, woher er dieses Gedanken
gutschlecht eingetrichtert bekommen hat.Aber gerade der GPG-Mythos wird auf allen MSM bis zum Geht-nicht-mehr verbreitet, so dass man das kaum nicht mitkriegen kann.
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Auch Götter in Weiß sind nicht unfehlbar.
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Das gilt gerade für die, die sich dafür halten, in besonderem Maße.
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Stimmt.
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