Geräderte Gefährdung //2107

Am Wochenende ging ich einmal alleine spazieren, während Carsten noch etwas anderes zu erledigen hatte.

Plötzlich wurde ich von einem ganzen Pulk Fahrradfahrern überholt. Das müssen so 40 bis 50 gewesen sein, die offensichtlich zusammengehörten. Die Radler waren schon etwas älter. Die meisten, aber nicht alle, trugen einen Fahrradhelm.
Es ist nicht so, dass sie übermäßig schnell gefahren wären. Im Gegenteil, sie fuhren eher gemächlich.

Was mich jedoch störte, war, dass sie mir beim Überholen unangenehm nah kamen. Einige scherten sogar unmittelbar vor mir wieder auf die rechte Seite, so dass sie mich regelrecht schnitten und ich selbst behindert wurde und fast stehenbleiben musste.
Ich laufe ja immer ziemlich rechts am Rand, und der Weg war breit genug. Es gab also Platz und somit keinen Grund, mich dermaßen zu bedrängen. Wenn es nur ein einzelner gewesen wäre, der mir den Weg abgeschnitten hätte, hätte ich das ganze ignoriert. Aber die Gruppe insgesamt hätte sich rücksichtsvoller verhalten können.

Als Fußgänger ist man halt immer ganz unten in der Hackordnung, und darauf angewiesen, dass andere Verkehrsteilnehmer sich ordentlich verhalten.
Demnächst sollen auch noch E-Roller auf den Gehwegen herumfahren dürfen.

Wenn ich unterwegs bin, bemühe ich mich ja grundsätzlich, niemanden unnötig zu behindern oder zu stören. Ich laufe gleichmäßig mit angemessener Geschwindigkeit auf der rechten Seite und gebe auch keine lauten Geräusche von mir.
Statt auf diesem kombinieren Fuß-und-Radweg hätte ich auch einen Feldweg entlang gehen können. Aber ohne Carsten fühle ich mich da nicht sicher genug. Zu viele Hunde springen dort teilweise frei herum.
Also habe ich die Wahl, entweder von Radfahrern oder von Hunden belästigt, bedroht und gefährdet zu werden, wo ich doch einfach nur ruhig und entspannt ein wenig spazieren will.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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24 Antworten zu Geräderte Gefährdung //2107

  1. keloph schreibt:

    radfahrer sind in den meisten von mir erlebten fällen nicht opfer, sondern täter. eine pest.

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    • Aggressives oder gefährdendes Verhalten von Radfahrern erlebe ich auch fast täglich.
      Meistens passiert ja (gerade noch) nichts, lästig und störend ist es trotzdem.

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    • Irenicus schreibt:

      „radfahrer sind in den meisten von mir erlebten fällen nicht opfer, sondern täter. eine pest.“
      Könnte vielleicht daran liegen, dass du kein Radfahrer bist, und sie nicht wahrnimmst, wenn sie sich korrekt verhalten? Oder vielleicht ab und zu gar nicht weißt, ob sie sich korrekt verhalten (zum Beispiel ob sie nun auf der Strasse, dem Radweg, oder dem Bürgersteigt, fahren müssen, dürfen oder sollen )

      Ich fahre selbst sowohl Rad als auch Auto, und bin natürlich auch zu Fuß unterwegs. Und ich habe als Radfahrer ständig, mit Autos zu tun, die meine Vorfahrt nicht beachten, mich schneiden, oder mich vollpöbeln.
      Ich werde auch von Fußgängern angepöbelt, die ohne zu gucken auf meinen Radweg laufen (eigener Radweg, nicht kombinierter) und sich beschweren dass ich sie anklingel, oder beschweren dass ich sie nicht anklingel, oder sich beschweren, dass ich auf ihrem Weg nichts zu suchen habe.
      Radstreifen und Radschutzstreifen sind in meiner Stadt, oft zu schmal (Vorschriften werden einfach nicht eingehalten), und werden beparkt.
      Wenn ich mit dem Rad an eine Kreuzung fahre, und einen Rechtsabbieger vor mir habe, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er einfach losfährt mindestens bei 10 Prozent.

      „Die meisten, aber nicht alle, trugen einen Fahrradhelm.“
      Du schreibst dass irgendwie verwundert. Ich hoffe dir ist bewusst, dass es keine Helmpflicht für Fahrradfahrer gibt.

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      • keloph schreibt:

        ich fahre geradezu jede art von fahrzeug, viel und gerne, das ermöglicht es, sich in die anderen hineinzuversetzen und sinnvoll rücksicht zu nehmen. und genau da denke ich hapert es bei allen diesen „interessengruppen“. der rest der diskussion ist einfach schlammschlacht unter dem motto „die das sind schuld“. und ich erlebe eben die rdfahrer als am weitestgehend rücksichtslos.

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        • MartinTriker schreibt:

          Ich bin ja Fußgänger, Radfahrer und ÖPNV-Nutzer. Am rücksichtslosesten empfinde ich aber tatsächlich Autofahrer. Liegt vielleicht daran dass ich auch Parkverstöße „nur mal kurz“ als rücksichtslos empfinde.

          Was aber nicht heißt das Radfahrer (oder Fußgänger) Engel wären. Auch hier gilt, nicht das Verkehrsmittel macht Idioten, sondern Idioten sind unabhängig vom Verkehrsmittel. Solche Rentner-Geschwader wie von Anne beschrieben kenne ich dabei auch nur zu gut, leider. Und die Wegewahl von Anne kann ich auch nachvollziehen. Hunde mag ich auch nicht sonderlich.

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          • keloph schreibt:

            ich habe in (lass mich rechnen) knapp 40 jahren als auto-, motorrad-, fahrrad- und wohnmobilfahrer max 3 mal für parkverstösse und 5 mal für (leichte!) geschwindigkeitsüberschreitungen gezahlt. als 7,5 tonner fahrer ging ich gänzlich leer aus. insofern folge ich wohl auch deinen grundregeln ganz nah. deine begriffsfindung des idioten in diesem zusammenhang ist wohl leider zu wahr.

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        • Irenicus schreibt:

          „radfahrer sind in den meisten von mir erlebten fällen nicht opfer, sondern täter. eine pest.“
          Wirfst du mir nach dieser Wortwahl tatsächlich „führen einer Schlammschlacht“ vor. Natürlich berichte ich nur von meinen Erfahrungen. Und natürlich kann man die nicht verallgemeinern, das ist alles was ich damit ausdrücken wollte.

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      • Die meisten Verkehrsteilnehmer verhalten sich einwandfrei.
        Das Problem sind diejenige, die es nicht tun.
        Konflikte entstehen vor allem dort, wo unterschiedlich schnelle Gruppen sich den gleichen Verkehrsraum teilen müssen.

        Fußgänger sind besonders gefährdet, weil sie langsam und ohne Knautschzone sind, können anderen Verkehrsteilnehmer aber kaum schaden. Selbst behindern werden sie andere im Interesse ihrer eigenen Sicherheit normalerweise nicht absichtlich.
        Wenn ein Hindernis auf dem Fußgängerstreifen ist, bleibt ihnen aber oft nichts anderes übrig.

        Zum Fahrradhelm:
        Das war eine neutrale Feststellung. Ist mir einfach aufgefallen. Normalerweise tragen die meisten Fahrradfahrer, die ich sehe, keinen Helm.
        Übrigens bin ich gegen die Einführung einer Helmpflicht.

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        • grumpyoldfart schreibt:

          Als Viel-Radfahrer: Diese „Rentner“-Gruppen sind oft eine Pest. Der einzig schlimmere Level ist eine solche Gruppe, aber mit Pedelecs – und der Hauptgrund, warum ich vor allem Sonn- und Feiertags die üblichen Radausflugstrecken meide.

          Und ich muß schon sagen: als Radfahrer einen Fußgänger beim Wiedereinscheren zu schneiden, ist auch schon eine Kunst für sich – da ist entweder das delta-v sehr gering, oder der Honk zieht schon auf Höhe mit dem Fußling rüber. Keine Ahnung, warum das manchen Fahrern so schwer fällt, vor dem Einscheren mal kurz hinzuschauen. Vielleicht kommen die sich selber immer noch als Fußgänger auf Rädern vor und sehen sich selber einfach nicht als Fahrzeugführer?!

          Die Erwähnung des Helmes ist mir auch negativ aufgefallen – und zwar aus folgendem Grund: Wann immer irgendwo in der Presse irgendwo über (angebliches oder tatsächliches) Fehlverhalten von Radlingen, oder Unfällen mit Radbeteiligung, berichtet wird, fehlt praktisch nie der Hinweis, dass der Radling kein Helm getragen hat, egal ob das was zur Sache tut oder nicht. Da schwingt immer so eine Stimmung mit in der Richtung „der hat aber was falsch gemacht“. Das war sicher nicht Deine Absicht, aber sowas stößt mit einem Radfahrer-Hintergrund schon auf.

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          • Ob das wirklich Rentner waren, weiß ich nicht. Einige schienen dafür eigentlich zu jung. Vielleicht ein Ü50-Verein o.ä.?

            Da sie eher gemütlich fuhren, war Δv tatsächlich relativ klein. Ich glaube, dass dies keine routinierten Radfahrer waren, sondern vielleicht nach Jahren mal wieder in der Gruppe probieren wollten zu fahren.

            Hätte ich doch nichts mit den Helmen geschrieben!
            Die Helmverteilung erschien mir halt bemerkenswert.
            Normalerweise tragen die meisten Radfahrer keinen Helm. In Gruppen auch nicht, oder – weil vorgeschrieben – einheitlich alle.
            Dass in einer Gruppe etwa 2/3 einen Helm trugen, war einfach ungewöhnlich.

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      • Murdoch schreibt:

        Auf den Bürgersteig gehören ausschließlich Fahrräder mit Stützrädern dran.
        Lernt man in der vierten Klasse, wenn der Polizist kommt und man den Fahrradführerschein macht.

        Es ist also noch nicht alle Hoffnung verloren.

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        • Meines Wissens dürfen Kinder bis 10 Jahre auf dem Gehweg fahren.
          Da hat sich die Regelung vor ein paar Jahren geändert.

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          • ednong schreibt:

            Normalerweise bis 8 Jahre – also ein Muss – und ein kann bis 10 Jahre.

            Aber sich die sollten dann – genau wie die Eltern – mal lernen, dass sie als Radfahrer Rücksicht zu nehmen haben auf Fußgänger. Und dieser nicht einfach beiseite klingeln können. Aber allein daran hapert es ja schon oft.

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            • Irenicus schreibt:

              “ Und dieser nicht einfach beiseite klingeln können“
              Klingelst du, ist es falsch.
              Klingelst du nicht – ist es erst recht falsch.

              „Aber sich die sollten dann – genau wie die Eltern – mal lernen, dass sie als Radfahrer Rücksicht zu nehmen haben auf Fußgänger“
              1. Es sind Kinder, sie haben nicht immer so viel vorraussicht.
              2. Fussgänger sollen – genau wie die Eltern – endlich mal lernen, dass sie Rücksicht auf Fahrradfahrer zu nehmen haben. Merkst du wie der Tonfall wirkt?

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            • MartinTriker schreibt:

              Meine Zwillinge sind 6, fahren deswegen meist auf dem Gehweg. Und müssen sich auch ab und zu Mal von Papa anhören dass sie nach vorne schauen sollen und Fußgängern Platz lassen sollen. Das können die Kleinen durchaus lernen. Ich will keine rücksichtslosen Egoisten heranziehen.

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            • Murdoch schreibt:

              Kinder können Rücksicht. Besser als viele erwachsene Fahrradfahrer.
              Schon alleine das Nebeneinanderfahren …

              Liegt daran, dass Zehnjährige als Viertklässler oft Rücksicht auf dem Schulhof auf Sechsjährige nehmen.

              Ob Irenicus Städter ist?

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            • Irenicus schreibt:

              „Ob Irenicus Städter ist?“
              Ich wohne in Leipzig.

              „Kinder können Rücksicht“
              Rücksicht? vielleicht – Vorrausschauend agieren? Eher weniger.

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  2. Plietsche Jung schreibt:

    Fußgänger sind die neuen Raucher. Gleich nach den Schnitzelessern.
    Gewöhn dich dran. Die Gesellschaft versagt immer weiter.

    Wobei ein Mini-Lenkimpuls den Verlauf einer Radfahrerbegegnung sprunghaft ändern kann ….

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