Verrückte Maschinen //2095

Seit schon etwa zwei Jahren bin ich offiziell Geschäftsführerin und Teilhaberin der Firma. Wie doch die Zeit vergeht!

Mittlerweile habe ich Carsten schon einiges abgenommen und ihn entlastet. Unter der Woche ist er schon noch viel unterwegs, aber am Wochenende arbeitet er deutlich seltener. Manchmal haben wir zwar geschäftliche Verpflichtungen (z.B. Einladungen bei Geschäftsfreunden), aber es gibt doch auch relativ oft Wochenenden, an denen wir „frei“ haben.
Ich nutze einen Teil dieser freien Stunden, um zu programmieren. Mein Softwarebusiness habe ich zwar hinten angestellt, und übernehme (normalerweise) keine Entwicklungsaufträge mehr, aber da ist ja auch noch meine Standardsoftware. Die würde ich schon gerne noch aktuell und zeitgemäß halten. Wenn ich hin und wieder ein paar Stunden dafür investiere, kann ich sie up-to-date halten.

Carsten hat im Winter begonnen, ein paar alte Computerspiele in dieser Freizeit zu spielen. Besonders angetan hat es ihm „Crazy Machines“. Da muss man mit vorgegebenen Bauteilen Konstruktionsaufgaben lösen. Ich muss zugeben, mich reizt das Spielkonzept überhaupt nicht. Ich bin lieber selbst kreativ, als die genauen Gedankengänge des Spielentwicklers nachzuvollziehen. Aber Carsten verbringt inzwischen recht viel Zeit damit. So viel, dass ich mich allmählich vernachlässigt und unterdrückt vorkomme.
Ich würde mir meine Zeit ja so einteilen, dass wir synchron eine Pause einlegen. Aber das ist schwierig, weil er seine Spielzeit nicht plant. Wenn wir beispielsweise ausmachen, uns um halb elf zu treffen, und ich gehe pünktlich zu ihm, dann ist er gerade mitten in einem zeitkritischen Level und will nicht unterbrechen. Und ich habe auch keine Lust, mich eine halbe Stunde danebenzusetzen und zuzugucken. Also hole ich mir einen Kaffee und setze mich wieder selbst an meinen Rechner.
Wenn Carsten überhaupt zu mir kommt, dann gerade dann, wenn ich eben wieder in meinen Flow gefunden habe.
Das war zwar früher, als er die Wochenenden grundsätzlich durcharbeitete auch schon so ähnlich, aber damals habe ich es ja noch eingesehen. Aber dass ihm jetzt die Spielerei wichtiger ist, als Zeit mir zu verbringen, das stört mich schon sehr.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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12 Antworten zu Verrückte Maschinen //2095

  1. Plietsche Jung schreibt:

    Würde ich nicht überbewerten.

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  2. keloph schreibt:

    crazy machines halte ich genauso wenig unkreativ wie sudoku. aber da mag es verschiedene sichten geben. und ich finde es wichtig, wenn meine liebste etwas eigenes hat, so wie ich auch. aber die balance zu finden, war bei uns ein langwieriger prozess, den ihr vielleicht erst noch vor euch habt?

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