Die dunkle Bedrohung //2018

Neulich war ich am frühen Abend noch in einer abgelegenen Gegend unterwegs. Die Straßenbeleuchtung war schwach.
Als ich in eine andere Straße abbog, befand sich plötzlich vielleicht dreißig Meter vor mir eine eher kleine, dick eingemummte Frau.

Sie muss meine Schritte gehört haben, denn sie warf einen kurzen Blick halb nach hinten. Sie kann mich dabei aber nur sehr peripher und schemenhaft wahrgenommen haben. Jedenfalls beschleunigte sie dabei ihre Schritte, und warf immer wieder mal einen Halbblick nach hinten.
Mir war kalt. Also ging ich ebenfalls schneller, um möglichst bald wieder daheim im Warmen zu sein. Dadurch verringerte sich die Distanz zu dieser Frau. Da ich müde war, war es kein Wunder, dass sich meine Schritte schwerer und wuchtiger anhörten als sonst.
Der Abstand reduzierte sich weiter. Sie wendete immer wieder den Kopf ein Stück nach hinten, und bemühte sich offenbar, noch schneller zu gehen. Irgendwann fing sie an zu laufen.

Der Abstand vergrößerte sich wieder. Bald sah ich sie nicht mehr. Vielleicht war sie abgebogen oder in ein Haus hineingegangen.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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14 Antworten zu Die dunkle Bedrohung //2018

  1. Plietsche Jung schreibt:

    So einfach kommen Männer auch in Verdacht.

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  2. Mia schreibt:

    Vielleicht dreißig Meter entfernt, und sie hört deine Schritte?? ^^ Trägst du Holzpantoffeln?
    Naja, jedenfalls: Man sollte doch, auch wenn es schon etwas dunkel ist, eine Frau mit Rock (und Kopftuch?) gut erkennen können.
    Ein schöner lauwarmer Füllbeitrag.

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    • Vielleicht hat sie meine Schritte auch nicht gehört, sondern nur einen Schatten und eine Bewegung hinter sich wahrgenommen. Was weiß ich.
      Ich habe jedenfalls das Klackern ihrer Schuhe gehört.

      Es war ziemlich dunkel, und sie hat niemals genau in meine Richtung geschaut, nur halb nach hinten geschielt.

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  3. Pingback: Twittereien vor dem Jahreswechsel //2218 | breakpoint

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