Innere Leere //2005

Wieder mal Strohwitwe – wie so oft in letzter Zeit.
In die technische Geschäftsführung redet mir Carsten kaum noch hinein. Er kümmert sich vorrangig um Verhandlungen mit Kunden und Suppliern. Außerdem treibt er die Expansion voran. Das alles ist mit relativ häufigen Geschäftsreisen verknüpft, und ich bleibe allein daheim zurück.
Zwar habe ich meinen Massageduschkopf, aber selbst wenn ich damit erfolgreich bin, ist es nicht wirklich befriedigend. Es bleibt an der Oberfläche. Die Sensoren werden teils übersteuert. Ich fühle mich danach nicht wirklich gut, sondern es ist immer so ein schaler Nachgeschmack vorhanden.

Ich vermisse die Körperwärme, starke Arme, die mich festhalten, das Ausgefülltsein, die wohlige innere Massage beim {Rein, Raus}, die jedesmal wieder neu überraschende Intensität von tiefen Stößen, und die subtile Pheromonwirkung von Männerschweiß. Mir fehlt es, begehrt zu werden und seine Lust und Leidenschaft zu spüren, sowie die Genugtuung, einem Mann intensives Vergnügen bereitet zu haben. Das alles kann kein noch so ausgeklügeltes Sextoy emulieren (ursprünglich galten die mal als therapeutische Instrumente zur Behandlung von Hysterie).
Ein Orgasmus ist weder hinreichende noch notwendige Bedingung für guten Sex. Vielleicht gerade mal ein Nice-to-have, und manchmal einfach nur anstrengend.
Viel wichtiger ist mir die physische Präsenz eines Mannes, die in die Tiefe geht. Aus dessen Befriedigung erwächst mir viel mehr Wohlbehagen und Genuss als aus meiner eigenen.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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19 Antworten zu Innere Leere //2005

  1. keloph schreibt:

    danke, dass du als frau mal so etwas schreibst. bei der menge technischer geräte in den nachttischschubladen von bekannten und freunden, dahcte ich immer, wir wären die einzigen, die keinen wirklichen spass damit haben.

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  2. ednong schreibt:

    Tja,
    nichts geht über echten Sex.

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  3. Plietsche Jung schreibt:

    Das ist der Grund, warum Männer nie aussterben werden.

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  4. Pendolino70 schreibt:

    Gut zu lesen, dass es eben doch nicht so einfach ist Männer zu ersetzen 😁

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  5. mrfreeze01 schreibt:

    So trocken, wie du das schreibst, so schnell schiebt sich die Erinnerung an realen Körperkontakt in meinen Kopf… Frauen sind auch sehr toll 😉

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  6. Mia schreibt:

    Man bekommt ja fast Mitleid mit dir. Du bist ganz schön leidensfähig.
    Aber sieh es doch einfach positiv.
    Wenn dein Mann nicht da ist, kannst du Dinge tun, zu denen du sonst nicht kommst. Zum Beispiel (ganz aktuell) Weihnachtsgeschenke für die Lieben basteln, Kekse für die Jungs auf Arbeit backen oder die Bude bisschen weihnachtlich herrichten. Die Erstellung eines imaginären Speiseplans für die Weihnachtsfeiertage wäre auch eine gute Beschäftigung für unbefriedigte Abende. Auch wenn du dann doch nichts kochst.
    Wie wäre es mit der Umsetzung von Schminktipps? Ganz jung bist du schließlich auch nicht mehr. Da kann Makeup echt hilfreich sein, speziell nach einer durchvögelten Nacht.
    Du könntest auch all deine ONS auf einer DIN A4 Seite auflisten und mal durchzählen und alphabetisch oder nach Qualität sortieren. Vielleicht reicht ja auch die Vorderseite eines Post it. Das kann ich nicht beurteilen. Du könntest eine persönliche Statistik daraus machen. Du magst doch Zahlen. Dir fällt bestimmt was ein.

    Vielleicht hast du aber auch nur den falschen Massageduschkopf.

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