Nettworking //1984

Tatsächlich schickte mir die Tochter eines mir bekannten Geschäftsführers ihre Bewerbungsunterlagen. Ich kann dazu gar nichts sagen. Meinetwegen darf sie gerne befristet bei unseren Kaufleuten mitarbeiten. Das soll unser kaufmännischer Leiter entscheiden.
Die Firma ihres Vaters ist keine direkte Konkurrenz, und wenn wir ihm diesen Gefallen tun können, so ist er uns erst einmal verpflichtet, sich gelegentlich zu revanchieren.

Trotzdem werde ich sie erst einmal in mein Büro zu einem Vorstellungsgespräch bestellen. Ich werde das so timen, dass ich unmittelbar vorher ein Treffen mit Philipp habe. Während ich ihn noch verabschiede, mache ich die beiden miteinander bekannt, und erwähne dabei, dass sie in ihrer Masterarbeit auch einen mathematischen Part (wie mir ihr Vater erzählt hatte) hat. Dann fällt es mir ein, dass sie ja zu Standort 1a muss, weil dort die Kaufleute arbeiten. Ganz zufällig liegt das (ungefähr) auf Philipp’s Weg, so dass ich ihn bitten werde, sie doch dorthin zu begleiten, um ihr den Weg zu zeigen.

Ihr Alter passt, sie ist Mathematik-affin, laut ihrem Vater Single, und nach dem Bewerbungsfoto sieht sie einigermaßen gut aus. Ich weiß, dass es keine Garantie gibt, dass meine Kuppelei funktioniert – die Erfolgsaussichten sind wohl sogar recht gering, aber einen Versuch ist es wert.

Und falls mir die Dame aus irgendwelchen Gründen unsympathisch sein sollte, kann ich das ganze immer noch abbrechen. Dann schicke ich sie eventuell alleine zu den Kaufleuten, oder gleich wieder ganz heim.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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28 Antworten zu Nettworking //1984

  1. noch1glaswein schreibt:

    Echt jetzt? Oder nur witzig geschrieben?

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  2. transomat schreibt:

    Guter Plan 🙂

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  3. blindfoldedwoman schreibt:

    Unternehmer-Prinzessin

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  4. ednong schreibt:

    Tsts,
    Tante An-Kuppeli.

    Wenn du den Plan umsetzen willst, möchte ich gern meine MEinung beisteuern.

    1. Wenn du dich als schusselig hinstellst – oh, das ist ja in 1a – dann kämen bei mir als Bewerber negative Gefühle hoch. So à la „Wie kann man nur so schusselig sein?“ und ich hätte kein Auge mehr für das Positive (in diesem Fall den Professor).

    2. Würde mir der Versuch des Kuppelns genau dann auffallen – und hin wäre es. Wird Phillip sicher auch auffalen.

    Von daher würde ich das ein wenig verfeinern. Lass dich – von deiner Vorzimmerdame oder wem auch immer – anrufen, wenn beide in deinem Büro sind (oder im Vorraum, wie es wahrscheinlicher ist). Ein paar kurze „ja, hm, hm, okay, ja gut, dann komme ich _sofort_“, ein nettes Lächeln zu beiden und dann die Bitte an Phillip, sie hinüberzubegleiten, weil du wegen eines Notfalls jetzt leider die Gute doch nicht zu den Kaufleuten geleiten kannst, wie ursprünglich von dir geplant.

    Wesentlich glaubhafter und sicher effektvoller und ergiebiger.

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  5. Plietsche Jung schreibt:

    Welch seltsame Gedanken du doch hast 🙄

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  6. idgie13 schreibt:

    Meines Erachtens völlige Energieverschwendung. Philipp ist dazu doch viel zu sehr auf Dich fixiert.

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  7. Pendolino70 schreibt:

    Die Kupplerin hätte ich dir nun nicht zugetraut. Dein Exklusivitätsversprechen bringt dich in Teufels Küche.

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