Im Sommer hatte ich bei einer Veranstaltung unerwartet einen früheren wissenschaftlichen Assistenten meiner alten Uni wiedergetroffen. Er hatte zu meiner Studienzeit eine Übungsgruppe geleitet. Darüber hinaus hatten wir uns nicht gekannt. Inzwischen ist er Professor an einer anderen Universität.
Wir hatten uns auf der Veranstaltung länger unterhalten, so dass ich ihm schließlich versprochen hatte, ihm ein gedrucktes Exemplar meiner Dissertation zuzuschicken.
Dies hatte ich dann auch nach meinem Urlaub getan. Nach Erhalt bedankte er sich kurz per Mail und einige Tage später, nachdem er das Machwerk gelesen hatte, antwortete er ausführlicher.
Es ergab sich ein längerer Mailwechsel, und sogar ein paar Telefongespräche. Inzwischen sind wir per Du.
Da er voraussichtlich wieder im Blog auftauchen wird, spendiere ich ihm hier das Pseudonym Holger.
Vor ein paar Tagen schrieb mir Holger, dass er noch ein paar Kolloquiumstermine im Wintersemester freihätte, und sich freuen würde, wenn ich in einem davon meine Dissertation und dazu in Zusammenhang stehende Papers vorstellen würde. Auch in einer Physik-Kolloquiumsreihe kann mal ein rein mathematisches Thema stehen.
Ich hatte noch ein paar Rückfragen, überlegte mir die Sache, hielt Rücksprache mit Carsten, und habe schließlich zugesagt (obwohl mir Sommersemester eigentlich wesentlich lieber gewesen wäre). Ich teile ja mein Wissen gerne, und die Vorstellung, meine
Ergebnisse vor einem Hörsaal voller aufmerksamer, intelligenter Männer zu präsentieren, reizt mich ohnehin.
Carsten ist von dem Vorhaben wenig begeistert, weil er nicht „schon wieder eine Loreley-Geschichte erleben will“. Immerhin hat er vorgeschlagen, dass wir den Vortrag mit einem gemeinsamen Kurzurlaub in einem Kurbad in der Gegend verbinden. Das sind ja ganz neue Töne, dass er von sich aus Urlaub vorschlägt! Noch dazu, da wir dann ja beide nicht in der Firma sein können, und außerdem erst kurz vorher im Winterurlaub gewesen sein werden.
Aber vermutlich fällt ihm dann kurz vorher wieder ein, dass er dann doch keine Zeit hat – so wie auch bei der Veranstaltung, bei der ich demnächst die Keynote sprechen werde. Ursprünglich wollte er mich noch begleiten, aber mittlerweile sind ihm doch wichtigere Termine dazwischen gekommen.
Szenen einer Ehe…..
LikeLike
Wenn du das sagst ..
LikeLike
ein schönes lob, oder? 😉
LikeGefällt 1 Person
Dass ich gebeten wurde, über meine wissenschaftliche Arbeit zu sprechen? Ja, das würdigt meine Arbeit sehr, und macht mich auch stolz.
Aber es werden ja immer wieder Referenten mit unterschiedlichen Themen gesucht.
LikeGefällt 2 Personen
nimm es einfach als kompliment 🙂
LikeGefällt 1 Person
Dankeschön.
LikeGefällt 1 Person
Naja, du warst halt recht naiv in deiner Vergangenheit. Aber frei nach dem Motto „ist der Ruf erst ruiniert…“ was schert euch das Gerede. Ich glaube ja nicht, dass es Auswirkungen auf das Geschäft hat.
LikeLike
Es hat immer Auswirkungen auf’s Geschäft. Die Frage ist nur, welche.
Menschen vergessen nicht so schnell wie manche denken.
LikeLike
MIt dem Geschäft sehe ich überhaupt keinen Zusammenhang. Ich stelle bei dem Vortrag lediglich meine wissenschaftliche Arbeit vor.
Anders ist es bei der Keynote. Die halte ich als Firmenrepräsentantin.
LikeLike
Für mich ist das alles ok.
LikeGefällt 1 Person
Naiv? Ich? Inwiefern?
Mit dem Geschäft hat das direkt überhaupt nichts zu tun.
Obwohl man natürlich die Außenwirkung als Repräsentantin der Firma auch nicht unterschätzen sollte.
LikeLike
Nun, an dem Spruch „Don’t fuck around…“ ist sicher etwas dran. Zumal Du Dich immer noch in den gleichen Kreisen bewegst. Daher sind die Geschichten, die immer wieder passieren, vorhersehbar. Auch weil es Dir an einer gewissen Distanz zu mangeln scheint.
Es wird sich sicher längst herum gesprochen haben, dass Du früher kein Kind von Traurigkeit warst. Männer sind die größten Klatschbasen.
LikeLike
Ich verstehe nicht ganz, worauf du hinaus willst.
Holger kannte ich (wenn auch damals nicht persönlich) von meiner alten Uni. Zu Studienzeiten war ich noch sehr brav.
Die universitäre Szene und die Kreise, in denen ich mich normalerweise bewege, sind weitgehend getrennte Sphären (auch wenn es sicher eine Schnittmenge gibt).
Ich lebe seit fünfeinhalb Jahren monoandrisch und halte mich streng an die Exklusivitätsvereinbarung. Niemand kann mir da berechtigt etwas vorwerfen.
LikeGefällt 1 Person
Pingback: Bevorstehende Abfahrt //2025 | breakpoint
Pingback: Vortragsreise, Teil 1 //2026 | breakpoint
Pingback: Le sacre du Twitter //2169 | breakpoint