Angekündigter Rückzug //1933

Ungemach kommt grundsätzlich aus einer Richtung, aus der man es am wenigsten erwartet hat.

Seit Jahrzehnten kümmert sich die Haushälterin, Frau Scheuring, um Carsten’s Landhaus. Früher war das mal ein Vollzeitjob, aber in den letzten Jahren kam sie für gewöhnlich nur zweimal in der Woche hin. Am Montag räumte sie auf und putzte, soweit nötig, am Freitag bereitete sie unsere Ankunft vor. Während sie anfangs noch meistens kochte und Mahlzeiten bereitstellte, hat sie das (natürlich nach Absprache) zunehmend seltener gemacht. Sie kümmerte sich auch um Carsten’s Kleider, wusch, bügelte oder brachte sie ggf. in eine Reinigung. Frau Scheuring kaufte auch ein, und sorgte dafür, dass am Wochenende immer alles nötige vorhanden war.
Da Carsten und ich am Wochenende relativ ordentlich waren, und größtenteils uns auch selbst um z.B. sauberes Geschirr kümmerten, war dieser Job meistens angenehm und kaum aufwändig – fast schon eine Sinecure.
Sie hatte dann auch noch ein paar außerplanmäßige Aufgaben, wie die Vorbereitung des Besuches von Gästen oder das Hereinlassen von Handwerkern. Aber das ergab sich eher selten.

Nun hat uns Frau Scheuring mitgeteilt, dass sie aus gesundheitlichen Gründen weiter zurücktreten will, und spätestens Mitte nächsten Jahres ganz aufhören will.
Jetzt haben wir also ein Problem. Eine ähnlich gute und zuverlässige Haushälterin finden wir nicht wieder. Zumindest nicht so schnell.

Es wäre ja absolut in Ordnung, wenn sie sich eine Putzhilfe dazunimmt, die die körperlich anstrengenderen Aufgaben übernimmt. Mit Kochen komme ich schon irgendwie klar, auch wenn das mehr Zeit kostet, als ich eigentlich dafür aufwenden will. Aber wir können uns ja auch mal wieder öfter etwas liefern lassen, wenn wir nicht ohnehin auswärts essen. Carsten’s Wäsche kann ich bei mir mitwaschen. Das habe ich gelegentlich sowieso schon gemacht. Aber Bügeln und Gänge zur Reinigung kosten zu viel Zeit. Das kann ich nicht alles zusätzlich zu meinen anderen Tätigkeiten auf mich nehmen. Zumindest nicht auf Dauer. Vorrübergehend würde es schon gehen. Einkaufen könnten wir hier machen. ..
Wie man’s auch dreht und wendet, auch wenn Frau Scheuring nur 10 bis 15 Stunden pro Woche tätig ist, fällt diese Zeit an, und irgendjemand muss es machen.

Nun – zum Glück haben wir noch einige Zeit, um eine Lösung zu finden.
Falls wir aber niemanden finden, der die zeitintensivsten Aufgaben übernimmt, dann werde ich halt nicht mehr die Wochenenden im Landhaus verbringen. Mir egal, was Carsten macht. Ich jedenfalls werde nicht dort putzen. Es reicht mir, einen Haushalt zu führen.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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12 Antworten zu Angekündigter Rückzug //1933

  1. Plietsche Jung schreibt:

    Das ist ja mal wirklich ein Luxusproblem 😀
    Ihr werdet schon etwas finden.

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  2. Macros schreibt:

    Hi,

    fragt doch einfach die Dame, ob Sie jemanden hat, der den Job übernehmen will… Hiermit hatten wir bei unseren Babysittern immer sehr gute Erfahrung und Freunde bei der Suche nach einer „Zugehfrau“ auch …
    Ist dann ein junger Mann aus der Nachbarschaft geworden, der körperlich eingeschränkt gewesen ist und sich die Zeiten frei einteilen konnte.
    Ich habe ihn letztes Jahr kennengelernt, wie wir überraschend Nachts ins Landhaus der Freunde gefahren sind, er putze dort gerade, weil er nicht schlafen konnte.

    Gruß

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    • Danke.
      Wir hatten sie bereits gefragt, aber spontan fiel ihr niemand ein.
      Sie wird sich aber mal herumhören. Es wäre schon schön, wenn sie jemanden aus ihrem Bekanntenkreis empfehlen könnte, und diesen dann auch einarbeiten sowie ihre Aufgaben nach und nach übergeben könnte.

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      • Irenicus schreibt:

        Je nachdem was ihr zahlt, ist das doch ein cooler job mit zeitlich relativ freier Einteilung. Da findet sich sicher wer.
        Auf betreut.de kannst du auch mal suchen. So haben wir damals unsere Putzfrau gefunden.

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