Lunare Bedeckung //1915

Eigentlich wollte ich ja heute gar nicht bloggen. Es ist Samstag. Da hat das Blog nur niedrige Priorität. Mein Urlaub steht bevor. Es ist fast schon Tradition, dass ich in den letzten ein bis zwei Wochen vorher, das Bloggen etwas ausklingen lasse. Das hatte ich bisher noch nicht.
Aber da gestern Abend eine Mondfinsternis war, schreibe ich halt doch ein paar Sätze dazu.

Bei einer Mondfinsternis befinden sich Sonne, Erde und Mond exakt auf einer Linie. Das heißt, dass der Vollmond von der Erde aus gesehen nicht mehr hell vor sich hinleuchtet, sondern im Schatten der Erde liegt. Die Erde dient also als opakes Objekt, ohne dessen Vorhandensein der Schatten gar nicht möglich wäre (so viel zum hier bereits mehrfach erwähnten Götzzitat).
Diesmal ist außerdem der Mars auch sehr nah an dieser gedachten Linie, nämlich in Opposition zur Sonne, und somit im geringstmöglichen Abstand zur Erde. Er befindet sich aber – im Gegensatz zum Mond – nicht in der Ekliptikebene, so dass der rote Planet sich ebenfalls gut beobachten lässt (auch in den nächsten Nächten noch).

Wir nutzten die laue Nacht, um es uns im Garten auf der Hollywoodschaukel gemütlich zu machen. Leider musste man den Kopf aus dieser Lage ziemlich verrenken, um in Richtung Südosten zu schauen. Aber das war nicht so schlimm, schließlich zog sich das himmlische Schauspiel über eine längere Dauer hin. Zeitweise war der Himmel auch leicht durch Wolken bedeckt.
Der Mond leuchtete kupferrot und schien unspektakulär klein. Rechts darunter der rote Mars.

„Weißt du eigentlich, dass mein Aszendent der Krebs ist?“, fragte ich Carsten.
„Nein. Was hat das zu bedeuten?“
„Der Krebs wird vom Mond regiert. ‚O fortuna, velut luna, statu variablilis‘ ..“
„Aha.“ Es war so dunkel, dass ich sein Augenrollen zwar nicht sehen konnte, aber es war in seinem Ton nicht zu überhören.
„Die Luna wartet jetzt darauf, dass der Mars ihr seinen Riegel gibt“, hauchte ich, während ich mich lasziv auf der Schaukel räkelte.
„Da drüben ist die Venus.“
„Ich weiß ..“

Unter Deneb, Wega und Altair kam ich dann doch noch in den Genuss des Riegels.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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6 Antworten zu Lunare Bedeckung //1915

  1. Plietsche Jung schreibt:

    So spät am Abend sind so viele leere Kohlenhydrate nicht ideal. Du hättest auf ein milky way ausweichen sollen.

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  2. Pendolino70 schreibt:

    Wie kannst du bei so einem Schauspiel nur ans Essen denken 😉

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