Auf der Liste //1906

Vor einiger Zeit hatte ich mich für eine Veranstaltung angemeldet. Jetzt bekam ich eine Teilnehmerliste zugemailt. Ich kann mich nicht daran erinnern, meine Einwilligung gegeben zu haben für die Veröffentlichung meiner Daten in so einer Liste. Wo bleibt denn hier die DSGVO, wenn man sie mal braucht?

Andererseits kann ich aber auch nicht völlig ausschließen, dass ich meine Zustimmung dazu irgendwo abgenickt habe. Früher habe ich ja das Kleingedruckte schon immer gelesen, aber inzwischen hat es derart überhand genommen, so dass ich es nur noch sehr grob überfliege. Kann schon sein, dass in solch einer Textwüste irgendwo quasi-steganographisch relevante Aussagen versteckt sind, die ich gar nicht als solche wahrgenommen habe.
Bei ähnlichen Veranstaltungen gab es früher (soweit ich mich erinnere) die Teilnehmerliste als Download – d.h. wirklich öffentlich, während sie jetzt (soweit ich das überblicke) nur noch den angemeldeten Teilnehmern zugeschickt wird. Das heißt, mein Postfach wird damit vollgespammt, während sonst nur wirklich interessierte Teilnehmer sich die Mühe des Downloads machten (den man BTW problemlos mit einem Passwort hätte schützen können).

Grundsätzlich weiß ich noch nicht einmal, ob ich einverstanden gewesen wäre mit der Weitergabe meiner Daten. Es ist ja irgendwie auch schön, wenn man im Voraus weiß, mit welchen Leuten man es zu tun haben wird. Vielleicht hätte ich also sogar zugestimmt.
Was mich aber stört, ist, dass meine verbreiteten Daten nicht mehr aktuell sind. In dieser Form hatte ich die mit Sicherheit nicht in die Formularmaske eingetippt. Das müssen die irgendwo aus einer Datenbank übernommen haben.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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11 Antworten zu Auf der Liste //1906

  1. Talianna schreibt:

    Meist führen Veranstaltungen zu Themen ja zu Austausch im Nachgang und meist vergisst man (vergesse ich), mir von allen relevanten Personen die Kontaktdaten geben zu lassen. Ich liebe diese Listen – Einverständnis dazu erfragen ist natürlich Veranstalterpflicht.

    Aber dann inaktuelle Daten … das ist natürlich inakzeptabel!

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  2. Ochmonek schreibt:

    Das erinnert mich an einen Vorfall, von vor ca. 2 Jahren.

    Ich war mit meiner Frau Raquel im Dunkelgasse-Baumarkt. Dort wurden wir gefragt, ob wir eine Kundenkarte haben. Nein, hatten wir nicht. Meine Frau wollte aber eine haben.

    Sie füllte also das Antragsformular für die Kundenkarte korrekt mit ihren Daten aus. Sie hatte ja nichts zu verbergen. Deshalb könnte sie vermutlich auch bei diese sommerlichen Temperaturen nackt draußen rumlaufen ohne größere Probleme zu bekommen, während ich … vom Thema abschweife …

    Und einige Tage später hatten wir die Kundenkarte im Briefkasten – mit meinem Vornamen Trevor und ihrem Geburtsdatum.

    (Alle Namen sind anomymisiert. Sollte der Name des Baumarkts dennoch Assoziationen mit einer nach einer alten Handelsstraße benannten Baumarktkette wecken, so ist das durchaus beabsichtigt.)

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    • Da fragt man sich wirklich, wie so etwas passieren kann.,
      Und ob nicht vielleicht der Alf seine Hände im Spiel hatte.

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      • Ochmonek schreibt:

        Das sind Adressensammler. Ich stelle mir vor, dass die bereits eine Datenbank haben mit Namen und Adressen, die bereits irgendwo aufgetaucht sind. Z.B. um zu prüfen, dass niemand eine Kundenkarte für seinen Hund oder seine Katze beantragt. Und wenn dann jemand plausibles auftaucht, können sie die Daten einfach übernehmen.

        Aber wer ist dieser Alf? Mein Neffe Jake redet manchmal mit den Tanner-Kindern von nebenan über ihn wenn er glaubt, dass ich nichts mitbekomme. Nur wenn ich ihn darauf anspreche, sagt er nichts mehr.

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  3. ednong schreibt:

    Inwiefern sind denn deine Daten nicht korrekt? Läßt sich dadurch herausbekommen, von wo die stammen?

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    • Das darf ich nicht so konkret sagen. Wer weiß, wo diese Liste noch überall herumschwirrt.

      Es sind die Daten, wie ich sie vor mehreren Jahren in verschiedene berufliche oder regionale Portale eingegeben hatte. Aber seither hat sich einiges verändert.
      Das ist keine Tragödie, aber beweist, dass eben nicht die Daten genommen wurden, die ich bei der Anmeldungen angegeben hatte.

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