Vorgestellt (10 bis 13) //1765

Carsten war nicht überzeugt von der vorgeschlagenen Bewerberin für die freie Sekretärinnenstelle, und so beschlossen wir, noch weiter nach einer geeigneteren Kandidatin zu suchen.

Kandidatin 10 wirkte zunächst durchaus professionell. Als ich gerade überlegte, ob Carsten kurz Zeit hätte, um sie ihm kurz vorzustellen, begann sie plötzlich zu erzählen: „Ach, ich finde es ja so toll, dass ich hier eine Chefin haben werde. Wissen Sie, bei meinem alten Job ist der Chef zudringlich geworden und ..“
Ich unterbrach sie: „Da muss ich Sie gleich enttäuschen. Mit mir werden Sie weniger zu tun haben. Ich habe nur relativ selten Sekretariatsarbeiten zu erledigen. Die ausgeschriebene Position bezieht sich auf das Vorzimmer des Geschäftsführers. Ich führe dafür nur die Vorstellungsgespräche durch und treffe eine Vorauswahl.“
„Ach so ..“, machte sie einen Rückzieher, „ich hoffe ja, dass ich hier trotzdem gut arbeiten kann.“
Nein, kann sie nicht. Ich stelle hier niemanden ein, bei dem das Risiko, Unfrieden zu stiften so groß ist, weil er sich möglicherweise über jede Lapalie beschwert. Über frühere Arbeitgeber herzuziehen, ist erst recht ein KO-Kriterium.

Bei Kandidatin 11 kann ich gar nicht den Finger drauflegen, was mich an ihr störte. Es waren wohl eher Kleinigkeiten, wie ins Wort fallen oder offensichtliche Selbstüberschätzung, die sie schlicht unsympathisch machten. Jedenfalls kommt sie für die Stelle nicht in Frage. Dass sie auf meine Frage nach ihrer Gehaltserwartung einen Betrag jenseits von Gut und Böse nannte, bestätigte nur noch meine Einschätzung.

Eigentlich wollte ich Kandidatin 12 eine Chance gegeben, aber es zeichnete sich ab, dass sie unsere Arbeitszeiten dauerhaft nicht mit ihrem Tagesablauf würde vereinbaren können, und ich hatte den Eindruck, dass sie nur eine Stelle suchte, um ein halbes Jahr zu überbrücken. Ich halte sie mir aber mal als Option für eine Übergangslösung offen. Ein halbes Jahr eine gut ausgebildete Sekretärin ist besser, als gar keine Sekretärin.

Kandidatin 13 fragte mich gleich am Anfang unseres Gesprächs nach Frauenförderung in unserem Unternehmen. Damit hat sie sich selbst ins Aus katapultiert, und ich sah zu, dass ich sie schnellstmöglich verabschiedete.

Also entweder Kandidatin 12 befristet einstellen und ohne Druck weiter nach einer dauerhaften Lösung suchen, oder mit ansteigender Dringlichkeit nach einer passenden Sekretärin suchen und eventuell die Zwischenzeit mit einer Leihsekretärin überbrücken.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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29 Antworten zu Vorgestellt (10 bis 13) //1765

  1. blindfoldedwoman schreibt:

    Wie blöd sind die eigentlich alle?

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  2. Caro schreibt:

    WEIL die erste Frau sexuelle Gewalt erleiden mußte, stellst Du sie nicht ein.
    Das ist so fies, die Frau deshalb noch zu bestrafen. Das ist das allerletze!

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    • 1. Ist das nur ihre Version. Was daran stimmt, weiß ich nicht.
      2. Selbst wenn etwas daran ist, war der Leidensdruck offenbar nicht groß genug, deshalb zu kündigen.
      3. Auch wenn es stimmt, wirkt es abstoßend, darüber herzuziehen.
      4. Ist eine Nicht-Einstellung keine „Strafe“. Ihr wird dadurch die Chance gegeben, einen besser für sie passenden Arbeitgeber zu finden, bei dem ihre #metoo-Story willkommener ist.

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      • Caro schreibt:

        Ich könnt gerade kotzen bei Deiner Antwort.
        Dieser Frau steht Mitgefühl und Solidarität zu. Du aber stellst sie als Lügnerin und Verleumderin dar.
        Das ist echt fies!

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        • Erspare dir und anderen deine moralische Empörung.
          Ich bin nur dem Unternehmen verpflichtet, handle so, wie ich es für zweckdienlich halte, und lasse mir von Außenstehenden ganz bestimmt nicht vorschreiben, wen ich einzustellen habe, oder wen nicht.
          Listen and believe verfängt hier nicht.

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    • grumpyoldfart schreibt:

      Ob die Kandidaten nun „sexuelle Gewalt“ erleiden mußte, oder der alte Chef ungeschickt anbandeln wollte, geht aus der Schilderung gar nicht hervor. Es illustriert aber das Problem mit #metoo – da wird alles bunt durcheinandergerührt, von „hat lüstern geguckt“ bis hin zu schwersten Sexualstraftaten. Vor #metoo hätte ich da als Arbeitgeber gar nicht drüber nachgedacht und den Grabbelvorwurf ignoriert, denn ich kann meine Finger bei mir behalten und bin glücklich liiert. Heute hätte ich an diesem Punkt meine Entscheidung genauso wie Anne getroffen. Die Chance, diese Kandidatin falsch eingeschätzt zu haben (im Sinne von: eine, die Ärger macht), ist zwar eher klein, aber wenn es dann doch eintrifft, hast Du als AG einfach zu viel unnötigen Streß an der Backe. Da sagt man dann im Zweifelsfall eher ab (so wie ich das auch beim leisesten Verdacht mache, wenn ich den/die Bewerber/-in als SJW einschätze, z.B.).

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    • ednong schreibt:

      Ah ja – und die Ansicht der Bewerberin „hier hoffentlich gut arbeiten zu können“ ist dann vollkommen in Ordnung?

      Und warum steht ihr bitte Mitgefühl zu? Pauschal einfach so? Und für welche Missetaten gilt das noch? Und warum sollte man glauben, wenn man nur eine Seite hört?

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    • Caro schreibt:

      Ihr seit alle sexistische [editiert: bitte höflich bleiben]!

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  3. claudius2016 schreibt:

    Warum nehmt Ihr keine Zeitarbeitsfirma? Da könnt Ihr nach Belieben Personen probearbeiten lassen und bei Gefallen wird’s eine Festanstellung…

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    • Wir werden mal recherchieren, wie die Bedingungen für eine Arbeitsüberlassung wären.
      Allerdings kommt das nur als vorübergehende Überbrückung in Frage. Von den zusätzlichen Kosten mal abgesehen (die Leihagentur will ja auch was verdienen) wollen wir gerade für diese Stelle jemanden, der fest in der Firma verankert ist, und sich mit den internen Abläufen auskennt. Manches wollen wir nur ungern an Firmenfremde abgeben.

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  4. Plietsche Jung schreibt:

    Ich bin froh, dass du das als Frau geschrieben hast. Aber wie man lesen kann, kommst du damit bei einer pikierten Leserin damit auch nicht weit. Gar nicht auszudenken, wenn du ein männlicher Personaler wärst 🙂

    Mich wundert diese Herangehensweise der Bewerberinnen nicht und ich erkenne einige Eigenheiten, die nur Generation Y bringt, z.B. Abwesenheit von Empathie gegen über dem Gegenüber, der eine Firma repräsentiert. Glaube mir, das wird mit den Milleniums noch viel besser. So ein etwa, wie die Rechtschreibung :)=

    Viel Glück beim Finden einer geeigneten Kraft.

    Leihfirmen können eine Lösung sein, aber sie kosten auch systembedingt mehr. Dafür hast du freie Auswahl mit guter Vorselektion.

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    • Bewerber müssen zur Firma passen, sonst tut das nicht lange gut.
      Es ist mir völlig wurscht, wenn sich gewisse Personen über meine Personalentscheidung echauffieren. Schließlich trage ich die Verantwortung, nicht sie.

      Apropos Rechtschreibung .. Millennium bitte mit 2 n.

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    • DUDEN schreibt:

      Uiiii, das ging ja gehörig schief. Tja, wenn man sich schon über die Rechtschreibkünste von Anderen auslässt, dann sollte man einmal mehr seinen Text überprüfen, ob sich nicht doch ein oder zwei Fehler eingeschlichen haben. Glückwunsch zum Fettnapf der Woche!

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      • Plietsche Jung schreibt:

        hmm … wer den Begriff „Duden“ im oder besser als Namen trägt, hat natürlich die Weisheit mit dem Löffel gefressen und ist perfekt bis unter den Scheitel. So blasiert kann eigentlich nur ein absoluter Perfektionist, ein Klugscheißer vor dem Herrn oder ein Lehrer sein.

        Sei es drum. Jeder, der einen Rechtschreibfehler in meinen Texten findet, darf ihn behalten. Ich bin trotzdem besser als die meisten, die heute von der Schule abgehen. Punkt.

        Glückwunsch zum besten Outing der Woche!

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        • Heutesomorgenso schreibt:

          LOL. Da ist ja jemand ganz schön angefressen.
          Outing? Weder noch.
          „Ich bin trotzdem besser als die meisten, die heute von der Schule abgehen.“ – soviel zum Thema Blasiertheit.

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          • Plietsche Jung schreibt:

            Um angefressen zu sein, bedarf RS schon ein wenig mehr.

            Die Blasiertheit und Arroganz manifestiert sich für mich im Usernamen „Duden“.

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            • Fischkopp schreibt:

              „Duden“ ist auch nur eine Name. Dein Username zeugt auch nicht gerade von Bescheidenheit! ^^
              Nicht angefressen? Dann hast du es im Kommentar aber gekonnt vorgetäuscht.
              Rechtschreibschwäche ist keine Schande. Man muss nicht alles perfekt können. Nur darf man sich dann auch nicht über Andere lustig machen. Damit machst du dich unglaubhaft, und (noch schlimmer) es ist peinlich.

              „RS“? Weshalb verwendest du Abkürzungen? Weißt du nicht, wie’s geschrieben wird?

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            • Plietsche Jung schreibt:

              Mal ’ne Frage: Was geht dich eigentlich die Diskussion an ? Mischt du dich gern in anderer Leute Gespräche ein oder ist es nur ein Samariter-Syndrom ?

              Ich denke nicht, dass ich eine Rechtschreibschwäche habe, dass ist eher mein Smartphone, welches aus den USA kommt.

              Warum kommt du nicht mit Abkürzungen klar ? Fehlt dir hier vielleicht die Assoziationsfähigkeit oder Kombinationsgabe ?

              Tja, nobody is perfect, nicht wahr ?!

              EOD.

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            • LMAA schreibt:

              Keine Möglichkeit, direkt auf den letzten Kommentar zu antworten. *Saftladen!* Deshalb antworte ich hier mal.
              Ach so. Mir war nicht bekannt, dass hier nur die Höflinge der Unternehmergattin kommentieren dürfen. Ist auch egal.
              Dein Smartphone hat also eine Rechtschreibschwäche, und du bist nicht fähig, ihm selbige auszutreiben. Dann war es wohl ein Sonderangebot?
              Manche Leute sind halt um faule Ausreden nie verlegen, wenn es um die Legitimation ihrer Unzulänglichkeiten geht.

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            • Plietsche Jung schreibt:

              Lies mal laut deinen Namen und du nun weisst du, was ich von dir und deinem ausgesprochen schlauen Kommentar halte.

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            • Wasihrwollt schreibt:

              Also doch angefressen – und ein Sensibelchen noch dazu.

              [editiert: Zukünftig werde ich deine Kommentare nicht mehr freischalten, wenn da nur Stänkerei kommt.]

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            • Plietsche Jung schreibt:

              Interessant sind die vielen Identitäten, die hier ein und die selbe Person hat.

              Das allein spricht eine besondere Sprache.

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