Gelegentlich nutze ich auch im Blog die Abkürzung „o.B.d.A.“ (ohne Beschränkung der Allgemeinheit), die in der Mathematik häufig eingesetzt wird, um Schreibarbeit oder Fallunterscheidungen zu sparen.
Da ich den Eindruck habe, dass nicht jeder richtig versteht, was mit dieser Abkürzung gemeint ist, werde ich jetzt versuchen, dies zu erklären, und beginne damit eine lose Folge von Blogeinträgen mit besserwisserischen Erklärungen.
Als einfaches Beispiel stellen wir uns einmal ein Rechteck mit den Seitenlängen a und b vor. Um Fläche oder Umfang zu berechnen, ist es unerheblich, ob wir bei der Fläche A = a * b oder A = b * a schreiben, beziehungsweise beim Umfang U = 2 * (a + b) = 2 * (b + a).
Nun mag es für eine bestimmte Aufgabenstellung wesentlich sein, ob dieses Rechteck hochkant steht oder quer daliegt. Mit anderen Worten, ob a größer oder kleiner als b ist.
Bevor man jetzt jeden der beiden Fälle einzeln aufschlüsselt, spart man sich das, indem man eine Seite als die größere festlegt. Durch die Aussage „o.B.d.A. sei a > b“ braucht man nur diesen einen Fall zu behandeln, ohne immer wieder auch den umgekehrten Fall berücksichtigen zu müssen. Der andere Fall, bei dem b größer als a ist, ist implizit jedoch mitgemeint. Meist kann man in der Argumentation einfach a und b vertauschen, ohne dass sich etwas grundsätzliches dadurch ändert.
Um die Vorteile dieser Schreibweise zu verdeutlichen, erinnere ich an Aufgabenstellungen in der Vektoranalysis. Häufig kann man dort Berechnungen (Kreuzprodukte, Nablaanwendung, etc.) nur mit einer Komponente ausführen (beispielsweise o.B.d.A. der x-Komponente), und ergänzt dann „und analog zyklisch“. Auf diese Weise hat man nur einen Bruchteil der Schreibarbeit zu machen. Für die weiteren Komponenten wäre die Rechnung genau die gleiche, bloß dass man jedesmal (xyz -> yzx -> zxy) die Variablen anders nennen müsste.
Es gibt ein Problem. Ab Absatz 2, zweite Zeile, kann ich einfach nicht mehr weiter lesen. 😳
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Nicht so schlimm.
Dann stell‘ dir ein Kochrezept vor, mit u.a. den Zutaten Zwiebeln und Karotten.
Es ist für das Kochergebnis (zumindest im angenommenen Fall) unerheblich, ob du erst die Zwiebeln, und dann die Karotten hinzufügst, oder umgekehrt.
Trotzdem wird im Rezept eine bestimmte Reihenfolge angegeben sein. Die gilt in dieser Hinsicht dann o.B.d.A..
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Hihi, du kannst nicht kochen 😊😊
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😛 Mir schmeckt’s.
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Das ist in der Regal ausreichend als Argument 🙂
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„Nun mag es für eine bestimmte Aufgabenstellung wesentlich sein, ob dieses Dreieck hochkant steht oder quer daliegt.“
Da sollte statt „Dreieck“ aber wohl „Rechteck“ stehen?
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Haha, das dachte ich zuerst auch. Aber wenn man sich das Rechteck aus nur zwei Seiten zusammenbaut, also a und b, dann hat man ja nur ein halbes Rechteck. Und das sieht dann eben aus wie ein („offenes“) Dreieck, wo eben die dritte Seite fehlt 😉
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Die Breakpoint hat aber geschrieben, ich soll mir ein Rechteck vorstellen! Was mach ich jetzt mit dem? 😉
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Also du darfst dir auch ein rechtwinkeliges Dreieck mit den Katheten a und b vorstellen. Dann drehst du das Dreieck innerhalb der selben Ebene um den Mittelpunkt der Hypotenuse um den Winkel n*π (n ungeradzahlig) o.B.d.A. gegen den Uhrzeigersinn, und darfst dir die so erhaltene geometrische Form bestehend aus ursprünglichem und gedrehtem Dreieck vorstellen.
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Nee, ich meinte tatsächlich Rechteck, aber die genaue Form ist unwesentlich für den Kern des Textes.
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Oops, danke für den Hinweis. 😳
Das gehört zu den unbeabsichtigten Fehlern, die ich im nachhinein korrigiere.
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Das war für die meisten zu viel des Guten….
Rechtecke (Simpel-Geographie): 6. Klasse.
Vektoranalyse: 10./11. ?
Das müsste man eigentlich draufhaben. Ist ja auch wichtig für’s Leben.
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In der Schule wird zwar Vektoralgebra gelehrt, und ein wenig (skalare) Analysis, aber keine Vektoranalysis.
Aber darum geht es in dem Text gar nicht. Ich hatte nur ein o.B.d.A. mathematisches Beispiel für die Bedeutung von „o.B.d.A.“ gewählt.
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Ja, schon klar, nur wenn man die Beispiele nicht versteht, ist „o.B.d.A.“ auch nicht zweifelsfrei erklärt.
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Das Beispiel mit dem Rechteck war ein wenig elementare Geometrie – völlig ohne Vektoren zu bemühen, und erst recht ohne Analysis.
Außerdem habe ich als Antwort auf Blindfoldedwoman’s Kommentar noch ein weiteres Beispiel mit einem Kochrezept genannt.
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I see….
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I.A. gilt allerdings a=b.
(Im Allgemeinen)
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Jedes Quadrat ist ein Rechteck, aber nicht jedes Rechteck ist ein Quadrat.
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