Etwa zwei Stunden nach mir kam Carsten mies gelaunt heim. Beim Begrüßungsquickie war er besonders grob.
„Was ist los?“, fragte ich ihn, als wir danach in die Küche zum Essen gingen, „gibt’s Probleme?“
„Frau $Sekretaerin.Nachname hat gekündigt.“
„Oh .. doof. Davon wusste ich nichts. Weißt du, warum?“
„Ihr Mann hat in $AndereStadt eine bessere Stelle gefunden, und dahin zieht die ganze Familie demnächst um.“
„Das heißt, wir brauchen wieder eine neue Sekretärin“, stellte ich fest.
„Genau. Kümmere du dich wieder um die Ausschreibung, et cetera.“
„Klar. Muss ja wohl sein.“
Fast sechs Jahre lang hatte die Sekretärin für Carsten gearbeitet. Ich erinnere mich noch an die Vorstellungsgespräche, bei denen ich damals (quasi als Aufpasserin) dabei war.
Eigentlich läuft ihre Kündigungsfrist bis Ende Februar, aber Carsten hat mit ihr ausgemacht, dass sie bereits zum Jahresende gehen darf.
Das verkürzt die Zeit sehr, die uns für eine Suche bleibt. Die beiden anderen Vorzimmerdamen können vielleicht eine Zeitlang die Stellung halten, aber sie sind nicht qualifiziert genug, die anspruchsvolleren Aufgaben, die im Sekretariat anfallen, auszuführen.
Das heißt, wir brauchen diesmal nicht nur eine Bürohilfe, sondern eine ausgebildete Sekretärin. Die bisherige hatte – auf eigenen Wunsch – nur vormittags gearbeitet. Das wäre jetzt auch eine Option, aber wenn die zukünftige Sekretärin lieber Vollzeit arbeiten will, sind wir da flexibel.
Ich muss gleich mit der Personalabteilung die Details besprechen, damit die Ausschreibung möglichst schnell rausgeht.
Das wollte ich immer schon wissen, was muß die ausgebildete Sekretärin mehr können, als eine Bürohilfe?
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Das eine ist eine qualifizierte Ausbildung, das andere eine ungelernte Hilfstätigkeit…
Aber ich würde u. U. über eine Zeitarbeiterin, zumindest bis Ihr eine neue Sekretärin habt, nachdenken…
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Wenn wir nicht rechtzeitig eine neue Sekretärin finden, wird es wohl auf eine Zeitarbeiterin zur Überbrückung hinauslaufen.
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Büroorganisation- und management, anspruchsvolle Schreibarbeiten, Korrespondenz, Kommunikation mit Besuchern, Verwaltung von Terminen, Ansprechpartner zu Fragen aller Art, ..
Teilweise können das die Börohilfen zwar auch, aber den Überblick und die Leitung soll die Sekretärin behalten.
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Man mag es mir nachsehen, aber eine direkte Berufsausbildung in dem Bereich finde ich nicht zwingend erforderlich.
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Mit einschlägiger Berufserfahrung kann man einiges wett machen.
Die Vorauswahl überlasse ich der Personalabteilung.
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solche damen sind wichtiger als man sich das gemeinhin vorstellt……und werden meist zu schlecht bezahlt. jedenfalls sind sie selten, die guten. viel glück.
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Wohl wahr. Wobei es bei den Assistentinnen der Geschäftsleitung meines Wissens richtige Großverdienerinnen gibt – und das meiner Meinung nach – meistens auch zu recht.
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sicher wahr, assistent der GF ist aber noch wieder ein stückchen höher auf der werteskala
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Vermutlich schon, wobei sich die Tätigkeiten prinzipiell eher marginal unterscheiden dürften zu einer Assistentin eines letenden Angestellten.
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Einen Assistenten der Geschäftsleitung haben wir auch, aber dessen Aufgaben unterscheiden sich deutlich von denen der Sekretärin (Überlappungen gibt es allerdings schon).
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Auch das ist sicher in jedem Unternehmen anders geregelt. 😉
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Wobei ich denke, dass dazu auch andere Aufgaben, wie z.B. Erstellung von Präsentationen, Vorbereitung von Verträgen und andere selbstständige Arbeiten wie z.B. Konzepterstellung dazu gehören.
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Klar. Der Arbeitsplatz einer kaufmännischen Assistentin kann extrem vielfältige Aufgaben umfassen – keine Frage.
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Ich war ja lange Jahre auf Unternehmerseite. Und auch im letzten Jahr hatte ich eine leitende Stelle, wo ich mir selbstständig Leute für Büroarbeiten gesucht habe. Da habe ich dann schon gemerkt, dass ich meine Ansprüche senken muß, besonders bei der Bürokauffrau (die mir aufs Auge gedrückt wurde). Früher wäre ich da deutlich ungeduldiger gewesen. Es war tatsächlich so, dass die Quereinsteiger deutlich mehr Potential hatten.
Es ist m.E. auch nicht mehr zeitgemäß, nur beauftragte Aufgaben abzuarbeiten. Es gilt wohl in jedem Bereich, „Arbeit zu sehen“ und auch selbstständig zu arbeiten.
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Vielleicht übernimmt in kleineren Unternehmen das die Sekretärin.
Bei uns werden solche Dokumente von den dafür zuständigen Mitarbeitern oder Führungskräften selbst erstellt.
Im Prinzip ist es möglich, z.B. Formatierungsaufgaben an die Sekretärin zu delegieren. Das kommt aber nur selten vor, wenn es langwierige Routineaufgaben sind, für die kein spezifisches Fachwissen erforderlich ist. Und außerdem hat die Sekretätrin normalerweise genug anderes zu erledigen. Das wäre nur eine Option, wenn sie mal Leerlauf hat.
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Mein Post bezog sich auf Assistentin der Geschäftsführung, nicht auf die Aufgaben der Sekretärin.
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😳 Ja, dann hast du recht. Die genannten Aufgaben gehören mehr oder weniger dazu.
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Mit unserer aktuellen Perle hatten wir wirklich einen Glücksgriff getan.
Hoffentlich wird die Nachfolgerin ähnlich kompetent und zuverlässig.
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das wünsch ich euch……goldenes händchen braucht ihr dazu aber auch 🙂
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Sagt man heute noch „Sekretätin“? Ich dachte immer, das wäre eine veraltete Berufsbezeichnung, oder irre ich mich da?
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Ein Sekretärin ist mehr als eine Tippse und nur weil jeder „Manager“ heute seine Emails selbst lesen kann, ist eine echte Sekretärin eine wunderbare Bereicherung und Hilfe.
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„Tippse“ ist ja nun auch wirklich ein mehr als abwertender Begriff. Ich dachte dennoch, dass man mittlerweile eher von einer „Assistentin“ im kaufmännischen Bereich spricht, aber da mag ich mich auch irren.
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Also unsere Assistentinnen im Vertrieb oder Marketing machen keine Sekretariatsarbeiten.
„Tippse“ war schon mit Absicht gemeint, aber nicht böse. Datentypistinnen gibt es ja seit den 90ern nicht mehr, Sekretärinnen schon.
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Da gibt es verschiedene Bezeichnungen wie „Kauffrau für Büroorganisation“, oder was weiß ich.
Wir sagen weiterhin Sekretärin. Da weiß jeder, welche Art der Tätigkeit gemeint ist.
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Okay, das mag jeder so halten, wie er es für richtig hält.
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Wohin möchtest du meine Bewerbung geschickt haben ? 🙂
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Du hast ja meine Mail-Adresse. 😎
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Der ist gut. Woher sollte ich die haben ? Ist sie auf deinen Seiten irgendwo versteckt ?
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Immer wenn ich auf deinem Blog kommentiere, teilt dir WordPress meine Mail-Adresse mit.
Aber da du ja eh schon einen guten Job hast, und bestimmt nicht aus HH weg willst, hast du das doch ohnehin nicht ernst gemeint.
Kannst du Steno?
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ich weiß doch gar nicht, wo ich arbeiten soll 🙂
Ich kann alles, was du willst und was ich nicht kann, das lerne ich.
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btw: Eine Emailadresse habe ich weder in den Kommentaren, noch in den Emailbenachrichtigungen von WordPress ersehen können.
Wo genau sollte die ersichtlich sein ?
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Hmmm… diesen Dialog sehe ich gar nicht oder habe ihn bisher nicht benutzt. Ich kann die emailadressen auch anders finde (Admin, Kommentar bearbeiten), aber das war’s auch schon.
Nun gut. Es war bisher nicht wichtig und für die Zukunft wahrscheinlich auch nicht.
Danke für den Tipp.
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Das weiß sogar ich. 🙂
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Prima ! 🙂
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Immerhin etwas, Frau „Unternehmerin“. Thumbs up!
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Dazu geb ich meinen späten Senf…
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Die neue Sekretärin steht mit einigen Papieren hilflos am Aktenvernichter.
Da kommt eine ältere Kollegin vorbei, deutet auf den Einwurfschlitz und sagt:
„Da ist der Einwurf!“
Die junge Sekretärin gibt ihre Papier dort ein und fragt:
„Und wo kommen jetzt die Kopien raus?“!
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