Es ist schon ein Weilchen her, aber erst schien mir die Geschichte zu belanglos, dann geriet sie in Vergessenheit, und später habe ich gezögert, ob ich das überhaupt bloggen soll, aber da mir heute nichts besseres einfällt ..
Nachdem ich Feierabend gemacht hatte, musste ich noch in die Stadt, um einige kleinere Besorgungen zu machen.
Als ich mir beim Bäcker gerade einen kleinen Snack gekauft hatte, und genüsslich in die Laugenstange biss, traf ich einen meiner Mitarbeiter in Begleitung einer etwa gleichaltrigen Frau (ca. HB6).
Er begrüßte mich, und stellte uns kurz einander vor. Wir wechselten ein paar Worte, während sie mich musternd betrachtete, bis ich mich schließlich verabschiedete: „Ich will Sie nicht länger aufhalten. Wir sehen uns ja morgen in der Firma.“ Noch ein kurzes Zunicken, dann ging ich weiter.
Ich hörte dann noch, wie sie zu ihm in recht aufgebrachtem Ton sagte: „Du hast immer gesagt, deine Chefin wäre voll der Nerd. Aber die sieht ..“
Den Rest habe ich dann nicht mehr verstanden.
Jetzt mußte ich Google bemühen:
0 – unerreichbares Maximum an abstoßenden körperlichen Gegebenheiten
1 – zum Kotzen abstoßend
2 – abstoßend
3 – hässlich
4 – unattraktiv
5 – neutral, kein Eindruck
————————————
6 – sympathisch
7 – sehr attraktiv
8 – schön
9 – sehr schön
10 – unerreichbares Ideal
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Wußte ich auch nicht, Danke für die Mühe.
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Hier habe ich HB6 als „(guter) Durchschnitt“ verwendet. Ich schwankte etwas zwischen 5 und 6, aber meine Skala ist eh nicht geeicht.
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Interessant übrigens, dass sie wohl nicht bei „Nerd“ eifersüchtig war. Was doch bedeutet, ihr Freund kann mit Dir über Dinge reden, von denen sie wahrscheinlich nichts versteht.
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Das ist ja auch sein Job.
Er wird schon seine Gründe gehabt haben, meine Beschreibung auf die Nerdigkeit zu reduzieren.
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Natürlich, der Grund ist, wenn er Dich als scharfe, sexy Chefin beschrieben hätte, der arme Kerl würde jetzt woanders arbeiten, um des häuslichen Friedens willen.
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Oder er hätte sich eine andere Gefährtin gesucht, die besser damit klarkommt.
Je nach dem, wie er die Prioritäten setzt.
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Grins. Diese Geschichte bringt mich wieder zu amüsiertem Glühen und mein Kopfkino rattert. Da hat jetzt jemand was zu erklären. Exehemann, der ich bin, kann ich mir den weiteren Verlauf dieses Gesprächs nur zu gut vorstellen. Das Grinsen nimmt kein Ende.
Übrigens, liebe Anne, es wäre ja geradezu publikumsverachtend, Deinen treuen Followern dieses Schmankerl vorzuenthalten.
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Und ich dachte, sowas gäbe es nur in Romanen aus Frauenzeitschriften…
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Da reicht schon ein Seitenblick auf eine Frau. Und das Gekeife geht los.
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Das spricht aber nicht gerade für ein großes Selbstbewußtsein.
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Dat is mir wurscht. Kein Kumpel, der sowat nich kennt.
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Kennt ihr keine selbstbewußten, gestandenen Frauen? Vielleicht einfach mal das Beuteschema überdenken.
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Was andere machen, interessiert mich nicht. Persönlich hab ich mich aus dem Ganzen ausgeklinkt, schau von der Seitenlinie aus zu und grins mir eins. Rentner sein, mir die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, die Füße auf den Tisch legen, den Kühlschrank voll Bier und im Gefrierteil Steaks und Schweinebraten. Das ist es.
Der Einsame von Wilhelm Busch
Wer einsam ist, der hat es gut,
Weil keiner da, der ihm was tut.
Ihn stört in seinem Lustrevier
Kein Tier, kein Mensch und kein Klavier,
Und niemand gibt ihm weise Lehren,
Die gut gemeint und bös zu hören.
Der Welt entronnen, geht er still
In Filzpantoffeln, wann er will.
Sogar im Schlafrock wandelt er
Bequem den ganzen Tag umher.
Er kennt kein weibliches Verbot,
Drum raucht und dampft er wie ein Schlot.
Und fährt mit seinem Motorrad,
das er von Herzen gerne hat.
Geschützt vor fremden Späherblicken,
Kann er sich selbst die Hose flicken.
Liebt er Musik, so darf er flöten,
Um angenehm die Zeit zu töten,
Und laut und kräftig darf er prusten,
Und ohne Rücksicht darf er husten,
Und allgemach vergißt man seiner.
Nur allerhöchstens fragt mal einer:
Was, lebt er noch? Ei, Schwerenot,
Ich dachte längst, er wäre tot.
Kurz, abgesehn vom Steuerzahlen,
Läßt sich das Glück nicht schöner malen.
Worauf denn auch der Satz beruht:
Wer einsam ist, der hat es gut.
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Die zwei Zeilen mit dem Motorrad sind aber nicht original?
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Verflixt, Dir ist es natürlich aufgefallen, grrrr
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Die Gedichte von Wilhelm Busch waren so ziemlich die erste Literatur, mit der ich Kontakt hatte.
Motorräder o.ä. kommen da nie vor.
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Nee, die waren noch garnicht erfunden. Wilhelm Busch ist gesetzt. Max und Moritz hatte ich als Bilderbuch. Das große Wilhelm Busch Buch stand im Bücherschrank.
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Max und Moritz, Plisch und Plum, Fips der Affe, Maler Klecksel, Die fromme Helene, Schnurrdiburr oder die Bienen, Das Bad am Samstagabend, Hans Huckebein der Unglücksrabe, Balduin Bählamm, .. ach ja .. da werden Kindheitserinnerungen wach.
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Liest Du das nicht mehr? Ich schon, er hat ja auch Gedichte verfaßt, genau wie Kästner.
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Schon lange nicht mehr, leider.
Aber ich kann noch etliche Passagen auswendig.
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Das klingt richtig gut.
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Wir sind alle Malocher, wo sollen wir solche Frauen kennenlernen? Unsere Damen fühlen sich ständig bedroht. „Wenn du mich liebst, verkauf das Motorrad. Später: „Entscheide dich, ich oder das Motorrad.“
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Da fällt die Entscheidung nicht schwer: nimm das Motorrad.
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Hab ich, bin geschieden, Hihihi
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Nun ja, Wolle, die Angelegenheit war schon ziemlich unbedeutend.
Was die Frau noch weiter sagte, darüber können du und ich nur spekulieren.
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WTF, was denkt diese Frau sich…?
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Gedankenlesen gehört nicht zu meinen Fähigkeiten.
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Anne, vertrau da mal auf meine Erfahrung. Das wird dem armen Kerl noch oft aufs Brot geschmiert.
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Mag sein. Das kann ich dann auch nicht ändern.
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Der Arme.
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Inwiefern?
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Ich würde sowohl die Beschreibung als „Nerd“, als auch die Überraschung als Kompliment sehen. Gerade wenn es zusammen kommt 😉
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Ja, klar. Ich sehe das auch positiv.
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Aber, klar, wenn er schlau ist, verteidigt er die Tatsache, dass er Dein Aussehen nicht erwähnt hat, jedoch Deine Nerdigkeit, mit dem Spruch „das war nicht wichtig, um sie zu beschreiben“ oder noch etwas pathetischer mit: „ach, echt? ist mir gar nicht aufgefallen…“ 😉
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Die Nerdigkeit charakterisiert mich ja schon mal ganz gut in 1. Näherung.
Neuerdings gilt es ja als schockierend sexistisch in irgendeinem beruflichen Zusammenhang das Aussehen auch nur zu erwähnen. Inosfern kann er auch sagen, das sei völlig irrelevant.
Die Behauptung, das sei ihm nie aufgefallen, könnte dagegen einen massiven Shittest provozieren.
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Man sieht einfach hier nur wieder die Oberflächlichkeit und Vorurteilbelastetkeit der meisten Menschen..
Wieso ist es überraschend, einen attraktiven Nerd (m o. w) zu treffen?
10% der Menschen sind attraktiv, 2% der Menschen Nerds, unterstellt man Unabhängigkeit (meist eine sinnvolle Grundhaltung), gibt es immernoch einen Nerdanteil von 2*10^-3.
(Zahlen nicht belastbar)
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Vielleicht hakt es daran, dass von den meisten Leuten eben keine Unabhängigkeit angenommen wird, sondern eine (eher starke) Korrelation.
Solche Vorurteile und Klischees entstehen ja nicht aus dem Nichts, sondern basieren meist auf gemachten Erfahrungen und Beobachtungen.
Die treffen halt nicht zwingend zu.
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