Ich hatte keinen großen Sinn darin gesehen, Carsten zur Wahl zu begleiten. Schließlich hatte ich selbst bereits per Briefwahl abgestimmt, und mich mit ihm gemeinsam hier in der ländlichen Öffentlichkeit zu zeigen, gleicht manchmal einem Spießrutenlauf (eigentlich ein wunderschönes Wort).
Er kam ziemlich schlecht gelaunt und verärgert zurück. Offenbar hatten ihn einige Bürger angesprochen, dass er jetzt wohl wieder alleine sei, da er ohne Begleitung zur Wahl gegangen war. Sie hätten es ja gleich gewusst, dass das nicht lange hält. Andere meinten ganz direkt, dass seine neue Frau es wohl nicht nötig hätte, sich an der Wahl zu beteiligen, während Ingrid doch politisch immer so interessiert und engagiert gewesen wäre. Und ja, sie hätten das natürlich alles kommen sehen. Wenn man sich so eine junge Frau nur nach dem Aussehen auswählt, dann wäre es schließlich kein Wunder, wenn das schiefgeht.
So ähnlich war das auch beim Geburtstag meiner Mutter gewesen, zu dem ich ohne Carsten gefahren war. Muss man denn, wenn man verheiratet ist, non-stop aneinanderkleben? Auch wenn wir verpaart sind, bleiben wir doch trotzdem eigenständige Individuuen, und sind nicht in einem Confinement aneinander gebunden.
Was geht es überhaupt dritte Personen an, wie unsere Beziehung läuft?
Wir verbringen den größten Teil unserer Freizeit zusammen – und zwar gerne! -, wir teilen Tisch und Bett, haben normalerweise mehrmals täglich Sex, und keine ernsthaften Meinungsverschiedenheiten. Insgesamt eine glückliche und stabile Beziehung, die wir aber nicht demonstrativ in aller Öffentlichkeit austragen, sondern uns dezent in unserer Privatheit zurückhalten.
Gehässige Kleingeister gibt es überall. Die sind nicht das Schwarze unterm Nagel wert. Ihretwegen Deine Gewohnheiten ändern hieße Bedeutung beimessen, wo es keine gibt. Geschwätz ist immer und jeder wird durchgehechelt. Solche Leute nehme ich nicht weiter ernst und das Leben ist viel zu kurz, es an solche Idioten zu verschwenden.
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Im Grunde genommen ist es mir auch völlig egal, was diese Leute so denken und tratschen.
Und diese Gleichgültigkeit ist wohl auch eine der Ursachen, warum ich keinen Draht zu den Dorfleuten finde – womit sich der Hund wieder in den Schwanz beißt. *schulterzuck*
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Stimmt, wenn Du Dich mit Ihnen in dem Gerüchtesumpf suhlst werden sie Dir ihr freundliches Gesicht zeigen. Wenn Du ihnen den Rücken zudrehst geht das Hetzen wieder los. So sind die aber auch untereinander.
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Sollen sie doch. Wir sind nicht auf sie angewiesen.
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Nennen wir es mal positiv Interesse und Anteilnahme. Neugier ist natürlich auch dabei.
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Carsten hat ihre Neugier aber nicht befriedigt. Warum sollte er ihnen auch auf die Nase binden, was sie nichts angeht.
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Auf dem Dorf ist alles etwas intimer…..
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So kann man Einmischung in fremde Angelegenheiten auch nennen.
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Ein Dorf ist ein Dorf.
Das sollte keine Überraschung sein, Anne.
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Carsten ärgert sich darüber mehr als ich. Was soll’s.
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Gräme dich nicht.
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Solche „freundlichen“ Dinge werden ihm direkt ins Gesicht gesagt? In meinem deutschen Umfeld wird auch viel gelästert, jedoch eigentlich nur hinterm Rücken.
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Oh, die formulieren das schon schei?freundlich, und meinen es ja nur gut. 🙄
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Da gibt es nur eine Abhilfe. Sich in solchen Momenten diesen Ohrwurm auf den inneren Plattenspieler legen: https://www.youtube.com/watch?v=2utGxxY8OaM
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Die dürfen meinetwegen reden, was sie wollen. Und ich denke mir, was ich will.
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dummes gequatsche, ich gebe gar nichts darauf……
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Neid ist schon was fieses.
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Neid muß man sich erarbeiten, Mitleid bekommt man geschenkt. Sie’s positiv!
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Ich denke mittlerweile, dass diese Menschen nichts anderes zu tun haben in ihrem Leben. Das ist für sie ein wenig BigBrother am Leben anderer teilzuhaben. Dies dann noch in der von dir geschilderten Form zu äußern ist nun wirklich allerunterste Schiene. Am besten schnell vergessen
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