Im Urlaub saßen wir eines Abends noch gemeinsam entspannt an einem Tisch in der Nähe der Poolbar. Carsten trank ein Bier und aß Oliven, während ich Sangria trank.
„Ob Oliven in Sangria schwimmen?“, fragte Carsten.
„Probier‘ doch lieber aus, ob sie in Bier schwimmen“, erwiderte ich, mein Glas vorsichtshalber in Sicherheit bringend.
Tatsächlich warf er eine Olive in sein Glas, die sofort unterging.
„Jetzt habe ich bewiesen, dass Oliven nicht in Bier schwimmen.“
„Nö. Du hast nur bewiesen, dass diese eine Olive nicht schwimmt. Dies auf alle anderen zu extrapolieren, wäre eine unzulässige Verallgemeinerung.“ Strenggenommen gilt das auch nur für genau dieses Glas Bier, und nur zu den aktuellen Umgebungsbedingungen, aber wir wollen ja im Urlaub nicht zu spitzfindig und pingelig werden.
„Und wie beweise ich das?“
„Indem du das Ergebnis reproduzierst, dadurch dass du noch mehr Oliven reinschmeißt“, sagte ich nicht ganz ernst gemeint, aber der Alkohol tat halt seine Wirkung.
„Wie viele denn?“
„Je mehr, desto besser. Aber du kannst nie beweisen, dass tatsächlich alle Oliven untergehen. Sobald du eine findest, die schwimmt – zum Beispiel, weil sie faulig ist und gärt – ist die Hypothese widerlegt, dass alle Oliven sinken.“
Nach der dritten versenkten Olive warf Carsten einen Kern hinein, der sofort unterging: „So, nun habe ich gezeigt, dass das Verhalten am Kern liegt.“
„Nö. Du hast nur gezeigt, dass der Kern auch untergeht. Das sagt noch nichts über das Fruchtfleisch aus.“
Er warf ein Stück Fruchtfleisch hinein. Es ging unter. „So. Was sagst du jetzt?“
„Das war doch zu erwarten. Organische Gewebe haben – bis auf Fett – eine Dichte etwas höher als Wasser. Dein Bier besteht hauptsächlich aus Wasser und Alkohol, weshalb seine Dichte etwas geringer ist. Deshalb geht die Olive unter.“
„Was ist mit Salzwasser? Das hat eine höhere Dichte.“
Ich deutete Richtung Meer. „Probier’s aus.“
„Würde das Bier auf Meerwasser schwimmen?“
„Vermutlich. Sofern es sich nicht vermischt. Der Effekt wird ja manchmal bei Cocktails benutzt, um unterschiedlich gefärbte Zutaten zu schichten. Ich gehe davon aus, dass es nur eine Frage der Salzkonzentration ist, bis die Olive schwimmt.“
Wie unsere Unterhaltung dann weiterging, weiß ich gar nicht mehr. Vermutlich wechselten wir das Thema. Da ich schon einige Cocktails intus hatte, erinnere ich mich nicht mehr.
Oliven in Bier…. also…. also, das geht zu weit!1!!11
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Ob’s schon im Glas, oder erst im Magen zusammenkommt, ist eigentlich fast egal.
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Mit dem Argument gibts nicht im Sauerland Kartoffelsalat, der mit Suppe* gemacht wird 🙂
* Die Suppe sollte natürlich Ideal mit einem Schlag Kartoffelsalat gekocht werden
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Bei Kartoffelsalat gibt es ja viele unterschiedliche Rezepte. Meine Mutter hat ihn immer mit Brühe gemacht. Ich ziehe aber die Variante mit Mayonnaise vor.
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Nach der Argumentation kannste ja auch einen Erdbeerkuchen mit Würstchen und Senf belegen ….
Ich gebe allerdings zu, daß man da ordentlich Zeit sparen kann, wenn man alles miteinander vermischt, was man normalerweise nacheinander zu sich nehmen würde 😛
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Das eröffnet dann viele innovative Möglichkeiten, neue interessante Speisen zu kreieren.
Oliven im Bier sind allerdings harmlos, da sie nicht (sofort) ihren Geschmack übertragen.
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Das ist mal ein wunderbarer Schnack am Montagmorgen. Alkohol hat schon immer Dichter und Denker beflügelt.
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Als Inspirationskatalysator bringt Alkohol einen tatsächlich manchmal auf kreative und originelle Gedanken.
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Ihr habt Themen im Urlaub … 😉
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Themen, für die im Alltagsleben meist die Zeit fehlt. 😦
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Halb betrunken ist verschenktes Geld 🙂
Ich hoffe, die Gespräche wurden durch rechtzeitigen Schlaf oder erotische Aktionen beendet 🙂
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War ja All-Inclusive.
Erst letzteres dann ersteres.
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Ahhh so … 😉
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„Da ich schon einige Cocktails intus hatte, erinnere ich mich nicht mehr.“
Also schlichtweg Filmriss = der ultimative Kontrollverlust. Und das bei dir! Ich bin erschüttert.
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So schlimm war es nicht. Beruhige dich wieder.
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