Meine Mutter hatte diesmal ihren Geburtstag am Sonntag gefeiert, und wir hatten den Termin bereits vor einigen Wochen zugesagt.
Leider kam Carsten dann doch etwas dazwischen, was er am Wochenende arbeiten musste, und da wir ja in ein paar Tagen in Urlaub fahren, ließ sich das nicht aufschieben.
Wir kamen also überein, dass ich eben alleine fahren würde, und zwar mit dem Auto.
Obwohl ich das meinen Eltern mehrfach geduldig erklärte, deuteten sie Carsten’s Abwesenheit als Probleme in unserer Ehe, und äußerten sich den ganzen Tag über wiederholt, dass sie das ja gleich gesagt hätten, dass er zu alt für mich sei, mich immer so ruppig und gebieterisch behandelt hätte, und überhaupt wäre ein Mann für mich viel besser, der einen sicheren Arbeitsplatz bei einem großen Unternehmen hätte, und er hätte auch so einen schlechten Einfluss auf mich, durch den ich mich zu meinen Ungunsten verändert hätte, wo ich früher doch immer so ein liebes und nettes Mädchen (sprich ruhig, brav, schüchtern, nachgiebig) war, aber ich sei jederzeit willkommen, wieder daheim einzuziehen.
Das veranlasste mich, früher wieder heimzufahren als geplant. Eigentlich hatte ich vorgehabt, erst nach dem Abendessen zurückzufahren, so aber verabschiedete ich mich bereits nach dem Kaffeetrinken.
Der Heddlbeerblooz (Blechkuchen aus Hefeteig mit Heidelbeerbelag) war aber wirklich köstlich gewesen.
Heidi und Robin hatten jedem, der es wissen wollte, und erst recht jedem, der es nicht wissen wollte, erzählt, wie sie am Vortag (das Ausbleiben der angekündigten Klimaerwärmung ignorierend) beim Beerbflügge gewesen waren.
Ich erinnere mich auch noch. Da waren wir früher stundenlang zu mehreren im Wald unterwegs, und sammelten Beeren. Schon nach einer halben Stunde tat mir der Rücken vom wiederholten Bücken weh, Stechmücken belästigten mich. Und nach ewigen Zeiten reichte die Ausbeute gerade mal für ein einziges Blech mit Kuchen.
Da ich schon zeitig aufgebrochen war, konnte ich dann wenigstens noch einen schönen, ausgefüllten Abend mit Carsten verbringen, der bei meiner Rückkunft mit seiner Arbeit fertig war (auch weil ihn nichts und niemand davon abgelenkt hatte).
Oh – die Mütter … In punkto Schwiegersöhne sind die Mütter wohl alle ähnlich – die Diskussion hätte bei mir daheim genauso ablaufen können. Recht machen kann es eh keiner.
Einmal durfte ich mir auch am Telefon anhören, ich hätte wohl Stress mit Till und dürfte nicht mehr anrufen. Dabei hatte ich nur viel Arbeit.
Immerhin gab’s Kuchen 😉
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Ihren anderen Schwiegersohn mögen meine Eltern gern.
Tja, wenigstens der Kuchen war die Fahrt wert.
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Meine Mutter hatte noch bei jedem was zu meckern – insofern schalte ich da inzwischen komplett auf Durchzug.
Hast Du noch Kuchen übrig?
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Der Kuchen ist leider alle. 😦
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Das hat sicher etwas mit Loslassen zu tun.
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Wohl kaum. Schließlich wohne ich schon seit fast 20 Jahren nicht mehr bei meinen Eltern.
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Loslassen endet nie…
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Tja .. vielleicht ist es so.
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„Kind, das haben wir immer gewusst und du hast nicht auf uns gehört !!“
Beerbflügge musste ich erfolglos googeln. Das Wort gibt’s nicht, aber ich denke mir, was es in Verbindung mit Beeren pflücken bedeuten könnte 🙂
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Ja .. ja .. jaaaah .. 🙄
„Beerenpflücken“ wäre die hochdeutsche Transskription, die aber bei uns niemand korrekt aussprechen kann.
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Oh, ihr seit genetisch anders ??
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Du warst wohl noch nie in Franken?
Die haben ein paar Buchstaben weniger 😉
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Dafürrr rrrollen wirrr das Rrr von Naturrr aus perrrfekt!
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Das tut man in meiner Heimat auch – ich habe / hatte einfach einen Sprachfehler wegen angewachsener Zunge bei Geburt.
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Doch, schon. Die sprechen dort schon anders. Aber schön anders 🙂
Und das Essen ist dort prima !
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Das Essen ist gut – das stimmt. Aber die Sprache ist furchtbar.
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Daa hab ich auch mal von Sächsisch gedacht bis ich dort mal im Elbsandsteingebirge Urlaub gemacht habe. Man gewöhnt sich dran und dann ist es nicht mehr so schlimm.
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Oh ne .. selbst nach 9 Jahren im fränkischen Exil und mehr als 10 Jahren längeren Aufenthalten in Dresden kann ich mich da nicht dran gewöhnen. Da rollt’s mir die Zehennägel auf.
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Nein, das hat mit Genetik nichts zu tun, ist rein sozial konstruiert.
Wenn man von klein auf nur die weiche Variante der Plosive hört, entwickelt man kein Gehör dafür, dabei hart und weich zu unterscheiden, und auch die Mundmotorik beschränkt sich auf die erlernten weichen Laute.
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Also angelerntes Nuscheln ? 🙂
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Mensch Plietschi, kannste denn kein Platt? 😉
Hab ich da Kuchen gehört? Ich hätte auch gern noch was – nehme auch gern ein volles Blech …
„… liebes und nettes Mädchen …“ – muahaaahahaaa.
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Der Kuchen ist längst aufgegessen, verdaut, und ausgeschieden in der Kanalisation gelandet.
Alles nur eine Frage der Definition von „lieb und nett“.
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