Time Loop //1614

Es kommt vor, dass ich alte Blogartikel von mir wieder lese (z.B. weil ich sie in einem neuen verlinken möchte).
Dann lese ich oft auch noch mal die Kommentare und meine Antworten dazu.
Es fällt schon auf, dass ich je nach Zeitsituation unterschiedlich ausführlich geantwortet habe.
Und manchmal treffe ich auch auf einen Kommentar, da frage ich mich: „Das hab‘ ich damals tatsächlich so geschrieben?“
Klar, jeder Mensch entwickelt sich weiter. Die Gewichtung mancher Aspekte verschiebt sich. Was damals wichtig war, kann inzwischen irrelvant sein. Manchmal kommen auch völlig neue Punkte im Bewusstsein hinzu.
Als ich kürzlich die alten Einträge nachträglich vertaggt habe, sind mir wieder alte Begebenheiten in Erinnerung gekommen, die ich inzwischen völlig vergessen hatte. Tja, dazu war mein Blog ursprünglich gedacht – um meine Erlebnisse und Gedanken dazu tagebuchartig (bzw. -unartig) zu kommentieren.
Manchmal dachte ich mir: Das ist schon wieder so lange her? Und hin und wieder dachte ich auch: Was, das war erst? Kommt mir schon viel länger vor.
Tja, so kann man sich täuschen. Das Gedächtnis spielt einem manchmal einen Streich. Da ist es gut, wenn man einen Teil seiner Erinnerungen in das Blog auslagern kann.

Als ich also die alten Einträge und Kommentare las, fielen mir einige doch besonders auf. So begann ich, das Datum einiger mit meinem Zykluskalender abzugleichen.
Nun ja, .. nachdem ich etliche Daten verglichen habe, ist mir eine gewisse, wenn auch nur vage Tendenz (die noch dazu von anderen Einflussgrößen überlagert wird) nicht entgangen.
Zählt man den Menstruationszyklus ab Einsetzen der Blutung, so ergibt sich etwa folgende (schwache) Korrelation:
1. Woche: entmutigt, niedergeschlagen
2. Woche: gleichgültig, entspannt
3. Woche: locker, neckisch
4. Woche: unausgeglichen, reizbar

Sobald ich das niedergeschrieben hatte, fiel mir auf, dass diese Phasen ziemlich gut den klassischen vier Temperamenten entsprechen:
1. Melancholiker – Erde – trocken und kalt
2. Phlegmatiker – Wasser – feucht und kalt
3. Sanguiniker – Luft – feucht und warm
4. Choleriker- Feuer – trocken und warm

Mit anderen Worten – ich mache alle vier Wochen einen Rhythmus durch, der diesen Temperamenten entspricht.
Monatliche Grüße an das Murmeltier!

Mir ist klar, dass diese Erkenntnis keinen wissenschaftlichen Standards genügt. Dazu ist die Datenbasis zu gering. Ich werde mich aber in Zukunft weiter beobachten, und reflektieren, inwiefern sich das Phänomen reproduzieren und bestätigen lässt, muss halt dabei aufpassen, dass keine self-fulfilling prophecy dabei herauskommt. Es scheint, dass ein gewisser zeitlicher Abstand für eine einigermaßen objektive Einschätzung nötig ist. Ich werde weiter an mir arbeiten, um diesen Zeitabstand zu reduzieren.
Faszinierend ist diese Angelegenheit allemal.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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20 Antworten zu Time Loop //1614

  1. wollesgeraffel schreibt:

    In der Tat, dieses Thema ist faszinierend. Hätte ich nicht gedacht. Aber Du sagst ja, die Datenbasis wäre zu schmal, aber der Zusammenhang deutlich. Mich interessiert dieser körperliche also biologische Einfluß auf den Intellekt. Ich rede nicht von verminderter Leistungsfähigkeit, ich meine, ändert sich Deine Herangehensweise an die Dinge? Gibt es auch einen Einfluß auf die berufliche Tätigkeit, z.B. läßt sich sagen, ob Du analog dieses Rhythmus bestimmte Tätigkeiten bevorzugst?

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    • Während der Menstruation leidet mein analytisches Geschick und räumliches Vorstellungsvermögen. Meine Fehlerquote steigt. Ich vermeide also nach Möglichkeit komplexe oder mathematische Tätigkeiten.
      Während PMS sollte ich eigentlich versuchen, nichts zu machen, was diplomatisches Geschick erfordert. Diese Zeit wäre eher geeignet, wenn es darum geht, ein (weniger sachliches) Streitgespräch zu führen.

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      • Leser schreibt:

        Hmm, wenn man die Datenbasis erweitern wollte, um für eine wissenschaftlichere Herangehensweise der Thematik ausreichend zu sein, müsste man wohl nur eine Äpp fürs Smartphone/den Fitnesstracker schreiben, wo Frauen zwischen 15 und 50 diese Daten tagesweise eintragen können…so ließe sich die Datenaquise sozusagen crowdsourcen, und cloudbasiert mittels Dataminingtechnologien neue Erkenntnisse daraus gewinnen. Bing, Bing, Bing, Bing, Bingo!1!einself! 😉

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        • Google wäre mit Android dafür wohl prädestiniert (wer weiß – vielleicht gibt es so etwas schon). Bing eher weniger.

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          • Leser schreibt:

            „Smartphone“ bezog sich auf Google, was gefühlt 90% aller solchen Geräte ausmacht.
            „Bing“ war als das Geräusch gemeint, wie beim Glücksrad, wenn ein Buchstabe stimmt. In Anlehnung an „Bullshit-Bingo“, oder in etwas weniger schmerzfreien Kreisen auch „Buzzword-Bingo“ genannt, gerne mit entsprechenden Powerpoint-Präsentationen verbunden…

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            • Leser schreibt:

              „in etwas weniger schmerzfreien Kreisen“? Was hab ich geraucht? (OK, das weiß ich,nix – macht es umso unverständlicher) Natürlich meinte ich: „In etwas schmerzfreieren Kreisen“! 🙂

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  2. Plietsche Jung schreibt:

    Frauenleiden …. ohje ….

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  3. idgie13 schreibt:

    Ich kann mir nicht mal von einem zum nächsten Monat merken, wann es wieder soweit ist. Gottseidank habe ich keine Stimmungsschwankungen und keine Einschränkungen bzgl. Denkfähigkeiten.

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