Der Ausbildungsplatz (2. Teil) //1581

Es ist am einfachsten, sich auf Augenhöhe zu unterhalten, wenn man nebeneinander im Bett liegt.

„Verena hat mir heute gesagt, dass sie bald eine Berufsausbildung beginnen kann.“
„Hm. Gut. Das wurde auch Zeit.“
„Wusstest du, wo sie sich überall bewirbt?“
„Nein. Ich hatte ihr aber gesagt, sie soll sich auch im Bekanntenkreis umtun. Wieso? Wo wird sie denn arbeiten?“

„Bei Lydia.“
Schweigen.
„Sie erzählte, dass Lydia eine Freundin ihrer Mutter gewesen sei.“
„Freundin ist übertrieben. Aber sie kannten sich gut.“
„Weiß Verena, dass du mit Lydia liiert warst?“
„Ich glaube nicht. Von mir zumindest nicht. Andererseits war es auch kein Geheimnis, dass ich vor Ingrid mit Lydia zusammen war.“
„Vielleicht solltest du es ihr sagen.“
„Wieso?“
„Damit es keine unangenehmen Überraschungen gibt.“
Er schüttelte den Kopf (soweit das im Bett liegend möglich ist). „Wenn Lydia das für richtig hält, wird sie es schon selbst tun. Ich sehe keine Veranlassung.“

Ich zuckte die Schultern (soweit das im Bett liegend möglich ist). „Wie du willst.“
„Ich habe seit Jahren nicht mehr persönlich mit Lydia gesprochen – falls du glaubst, sie wolle mir damit einen Gefallen tun.“
„Schon recht. Du wolltest Verena ja niemandem zur Anstellung empfehlen.“
„Das habe ich auch nicht getan. Lydia stellt sie aus eigenem Antrieb ein. Ob sie damit irgendwelche Zwecke verfolgt, weiß ich nicht. Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.“
„Dann ist’s ja gut!“

Mit diesen Worten tastete ich rüber zu seiner Körpermitte und bereitete die nächste Runde vor.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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