Der Schüler-Techniktag gestern verlief weitgehend glatt.
Ich begrüßte die Jugendlichen in einem ausreichend großen Besprechnungsraum, hielt eine kurze Ansprache mit einigen Worten über den Techniktag im allgemeinen und die Firma im besonderen. Dem schloss sich eine kurze Führung durch das Gebäude an.
Danach bat ich die Schüler, auf einem Blatt einzutragen, an welchen der angebotenen Stationen sie teilnehmen wollen. Ich hatte einen Plan (Nutzer meines Boudoir-Blogs können ihn exklusiv weiter unten grob sehen) ausgearbeitet, bei dem jeweils drei unterschiedliche Sessions parallel stattfinden sollten, und dies insgesamt dreimal. So mussten sich die Schüler entscheiden und eine Auswahl treffen, was genau sie kennenlernen wollten.
Ich ließ Verena (die ich für diesen Tag als meine Assistentin eingespannt hatte) die Blätter einsammeln, und Strichlisten anlegen, wie viele Schüler jeweils was besuchen wollten. Wie zu erwarten, ging es nicht exakt auf. Manches war beliebter, anderes weniger, aber immerhin ergab sich keine Notwendigkeit, einzugreifen und die Schüler umzugruppieren.
Nach der Frühstückspause hatte ich erst einmal Leerlauf.
Als Mittagessen gab es ein einfaches, kleines Buffet in unserer Cafeteria. Auch die anderen Betreuer des Techniktags nahmen teil, so dass die Schüler auch hier noch Gelegenheit zu Gesprächen hatten.
Sogar der Geschäftsführer leistete uns dabei Gesellschaft, und stand für Fragen zur Verfügung.
Ich hatte auch Lukas ausdrücklich eingeladen. Er war ebenfalls über Mittag da, und unterhielt sich mit interessierten Schülern über sein Informatik-Studium.
Anschließend hatte ich meine erste Gruppe, die ich (nach einem kuzen Rundgang bei meinen Jungs im Nerdtopia) so ausführlich, wie es innerhalb anderthalb Stunden möglich ist, in die Softwareentwicklung einführte. Leider war mein Büro dafür zu klein, so dass wir dazu in einen Besprechungsraum gingen. Normalerweise nutze ich beim Entwickeln zwei Monitore. Hier mussten wir uns halt mit einem Beamer zufrieden geben.
Nach der Kaffeepause teilte ich mir eine Gruppe mit Ulrich, dem Leiter der Geräteentwicklung. Das heißt, die betreffenden Schüler sahen erst die Geräteentwicklung, und kamen anschließend zu mir, um noch – wesentlich kürzer als bei der anderen Gruppe – etwas über Softwareentwicklung zu erfahren.
Danach fand bereits der Abschluss statt. Ich unterhielt mich noch kurz mit allen Schülern, und ließ sie dann anonyme Feedbackbögen ausfüllen, bevor ich noch einige Broschüren und die Teilnahmebestätigungen austeilen ließ, und die Veranstaltung mit guten Wünschen für die Zukunft beendete.
Inzwischen habe ich mir die Feedbackbögen durchgelesen. Den Jugendlichen hat der Tag recht gut gefallen. Mehrmals las ich, dass die Schüler sich besonders darüber gefreut hatten, dass wir auch Jungen technische Berufe vorstellten. So ähnlich war das bereits früher bei den Gesprächen durchgeklungen.
Die einzige nennenswerte Kritik kam von den beiden Mädchen (das müssen die Mädchen gewesen sein, denn sie waren die einzigen, die die Kaufleute und die Personalabteilung besucht hatten), dass der Tag zu sehr techniklastig gewesen sei. Nun ja – genau aus diesem Grund habe ich ihn ja durchgeführt, auch wenn ich das auf den Einladungen nicht so stark herausgestellt habe, denn sonst hätten die Jungen eventuell keine Freistellung von der Schule bekommen. Die Mädchen übrigens auch nur für technische Berufe.
Insgesamt hat der Tag allerdings auch viel Aufwand gemacht. Ich habe etliche Stunden in die Vorbereitung gesteckt, und habe mehrere Führungskräfte und Mitarbeiter eingespannt. Dafür fallen die Kosten für das Buffet etc. sogar weniger ins Gewicht.
Ich muss mir überlegen, ob ich das nächstes Jahr wieder durchführen werde. Vielleicht mache ich zukünftig auch nur einen Zweijahresrhythmus.
Die Verteilung finde ich schon seltsam. An der Schule meiner Tochter wird der (freiwillige) IT-Kurs gleichermaßen von Jungs und Mädels besucht.
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Was für ein IT Kurs ist das? Programmieren oder MS Office anwenden?
Bei uns im Unternehmen.. ich kann mich an keine Bewerbung einer Praktikantin erinnern..
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Programmieren. Ab 7te Klasse.
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Cool. Mal schauen, wie das bei meinen dannwird.. bislang machen sie noch Powerpoint 😉
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Sie haben sogar kleine Fahrzeuge, die sie ansteuern können. Ist klassenübergreifend. Übrigens hat ein Mädel aus der Oberstufe meine Tochter davon begeistert. Wobei ich nicht sicher bin, ob sie nicht nur an Cheats für ihre Spiele interessiert ist. 😉
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Bei meiner Tochter war der IT-Kurs parallel zu Französich. Schulleitung: wer Französisch besucht, hat keine Interesse an IT. Typische Lehrer-Logik….
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Es ist aber auch bestimmt schwierig, den Stundenplan so zu gestalten, dass alle (freiwilligen) Kurse zu vernünftigen Zeiten stattfinden.
Da ist es nicht zu vermeiden, dass manche Kurse simultan laufen. Ich würde mir dann auch Gedanken machen, wie ich die Kurse lege, um möglichst vielen Schülern gerecht zu werden. Einzelne haben halt dann Pech gehabt.
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Das mach ich mit meiner Großen gerade privat. Sie ist gerade großer Arduino Fan. An der Schule gibt es ne Fischertechnik AG, aber auch erst in der Mittelstufe.. mal schauen.
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1. hatte ich die Ankündigung so formuliert, dass sie in erster Linie Jungen ansprechen sollte.
2. gibt es hier in der Gegend unzählige Angebote für Mädchen, aber kaum welche für Jungen.
3. haben die wenigen Angebote für Jungen nichts mit Technik zu tun.
Aus den genannten Gründen ist es logisch, dass deutlich mehr Jungen teilgenommen haben.
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Wie formuliert man denn speziell für Jungs? Wenn ich mir die Kids heute anschaue, dann gibt es viel weniger Unterschiede als früher.
Ist schon interessant, wie anders das bei Euch im ländlichen Süden noch zu sein scheint.
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Es gibt schon einige Begriffe, die Männer (und wohl auch schon Jungs) stärker ansprechen, wie „dynamisch“, „leistungsorientiert“, „zukunftsfähig“, „Karriereaussichten“, ..
Mädchen und Frauen ködert man eher mit „sozial“, „Medien“, „Bio-„, „Teamwork“, ..
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Das werde ich heute nachmittag mal testen.
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Das gilt natürlich nur tendenziell, aber ich bin gespannt auf deine Ergebnisse.
Apropos .. ich hatte vor ein paar Tagen um Leseberechtigung bei deinem Blog gebeten, aber keine Reaktion erhalten.
Ist die Mail vielleicht im Spam gelandet?
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Ich hab Dir eine Einladung geschickt.
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Danke!
Aber ich bekomme die Meldung „Dein Abonnement konnte nicht aktiviert werden.“
Ich schicke dir noch mal einen Request. Vielleicht funktioniert es dann.
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Jetzt müßte es funktionieren. 🙂
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Danke, jetzt klappt’s mit dem Lesen.
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Interessant. Hast Du eine Quelle dazu?
Mich persönlich schreckt v.a. „Bio-“ eher ab, vor allem ohne „-technologie“ am Ende. Ähnlich das englische „organic“. Hat schon mal jemand Fleisch oder Gemüse gesehen, das nicht biologisch/organisch ist? Was soll das sein? Chemisch in Großanlagen der BASF produziert (wohl nur sehr mittelbar, http://www.deutschlandfunk.de/vor-100-jahren-in-den-leuna-werken-wurde-erstmals-ammoniak.871.de.html?dram:article_id=384651)? Oder „genfrei“?
Scheint mir vor allem eine ideologische Verwirrung und die Sehnsucht von Stadtmenschen nach idyllischer Natur, nicht zwingend ein geschlechtsspezifischer Unterschied.
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Beispielsweise http://www.spiegel.de/karriere/maennliche-formulierung-einer-stellenanzeige-schreckt-bewerberinnen-ab-a-962423.html
Eigentlich hatte ich eine andere Quelle im Hinterkopf, finde aber auf die Schnelle den Link nicht.
Bei „Bio-“ ging es eher um Berufsfelder, die Frauen stärker ansprechen als Männer, weniger um das Essen.
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