Pädonoia //1511

Die folgende Begebenheit kenne ich nur vom Hörensagen. Was ich im folgenden schreibe, ist das, was ich mir von mehreren Quellen so zusammengereimt habe.

Verena musste mit Niklas zu einem Arzttermin für eine Impfung. Da Sonja noch Schulaufgaben zu korrigieren hatte, hatte sich Lukas erboten, mit Sophie auf den nächstgelegenen Spielplatz zu gehen.
Sophie spielte zunächst recht friedlich auf Schaukel und Rutschbahn, während Lukas auf einer Bank in der Nähe saß, und auf seinem Tablet für die Uni lernte.

Doch dann musste Sophie plötzlich „ganz dringend“ Wasser lassen. Da keine benutzbare Toilette in der Nähe war, blieb Lukas nichts anderes übrig, als mit ihr ein Stück in das anliegende Waldstück zu gehen.
Lukas sollte aufpassen, dass „keiner schaut“, aber inzwischen waren zwei Mütter darauf aufmerksam geworden, dass sich ein Mann mit einem kleinen Mädchen in die Büsche schlug.
Sie gingen also hinterher, und sahen dann, dass Sophie im Begriff war, ihre Hosen herunterzuziehen.
Laut schreiend rannten sie auf Lukas zu, obwohl er mehrere Meter entfernt stand.
Vor lauter Schreck nässte sich Sophie ein, und weinte.

Die eine der Mütter drohte, die Polizei zu rufen, und nestelte schon an ihrem Handy herum.
Lukas hatte alle Mühe, sie davon zu überzeugen, dass er nichts Böses im Sinne hatte, und hier nur auf die Tochter seiner Cousine aufpasste.
Er versuchte, Sonja und Verena telefonisch zu erreichen, was ihm auch gelang. Trotzdem dauerte es noch einige Zeit bis Sonja kam. Verena befand sich weiter weg, und traf erst ein, als sich alles wieder beruhigt hatte.
Sonja gelang es glücklicherweise, die aufgebrachten Mütter zu überzeugen, dass alles in Ordnung war.

Lukas wird nie mehr als Babysitter einspringen.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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43 Antworten zu Pädonoia //1511

  1. Gr3if schreibt:

    Tja…
    Das kommt dabei raus wenn man immer nur Panikmache betreibt und alle Angst haben.

    Das gesunde Wort mit Lukas was er den da tut und die Frage an die Kleine wären deutlich genug gewesen.

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  2. Plietsche Jung schreibt:

    Diese hysterischen Mütter gehören in die Klapse.

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  3. claudius2016 schreibt:

    Hubschraubermütter, leider wohl der aktuelle Zeitgeist.
    Ich frage mich, wie meine Generation groß geworden ist, ohne Überbehütung und ganz allein zur Schule gegangen bzw. mit dem Bus gefahren. Von der Vorstadt bis in die Innenstadt… Heute werden die Kinder bei uns im Dorf (2km Durchmesser) mit dem Auto in die Schule gebracht.

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    • Meines Wissens muss ab 2 Kilometern Entfernung (Wohnung – Schule) ein Bus für Grundschüler fahren (für ältere ab 3 Kilometer).
      Es hängt natürlich auch von der Straßensituation ab, ob Schulkinder laufen oder mit dem Fahrrad fahren können.
      Wenn da kein ausgebauter Fußgänger- (bzw. Rad-)weg ist, könnte es schwierig sein.

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  4. Dieter schreibt:

    Ich hätte in diesem Fall als Mann drauf bestanden die Polizei zu rufen und die beiden Mütter wegen übler Nachrede angezeigt. Er hätte ja auch genau so gut der Vater sein können oder muss man jetzt schon so etwas wie einen Vaterpass bei sich tragen?

    Denn das ist so, wie mit dem Hirtenjungen der sich einen Spaß machte und schreiend ins Dorf lief mit den Worten „Der Wolf hat unsere Schafe gefressen“.

    Als dann der Wolf wirklich kam, hörte keiner mehr auf ihn und der Wolf konnte in aller Ruhe fressen, soviel er wollte.

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  5. Pluvia schreibt:

    Ich weiß gar nicht, mit wem ich hier mehr Mitleid haben soll: Lukas oder Sophie. Für beide wohl eine überaus unangenehme und unnötige Erfahrung.

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    • Ja, das war beide ein absolut negatives Erlebnis, das ihnen hoffentlich nicht mehr lange nachhängt.

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    • Pluvia schreibt:

      Ein Bekannter erzählte mir übrigens mal von einem Erlebnis auf einem Londoner Spielplatz: Er suchte nach einer Parkbank, um dort bei Sonnenschein sein Mittagessen zu verspeisen, und landete auf besagtem Spielplatz. Nach einiger Zeit wurde er gefragt, welches Kind zu ihm gehöre, und nach der Antwort, dass er nur sein Mittagessen zu sich nehme, zum Gehen aufgefordert. Die Benutzungsordnung sah tatsächlich vor, dass Personen über x Jahren den Spielplatz nur in Begleitung eines Kindes betreten durften.

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      • Puh .. ich kenne es ja, dass Spielplätze nur von Kindern bis 14 Jahren benutzt werden dürfen.
        (Hab‘ ich früher selbst gelegentlich bedauert, obwohl die Spielgeräte wirklich nicht für Erwachsene dimensioniert sind.)

        Ich komme auch manchmal mitten in der Stadt an einem Spielplatz (ist übertrieben, ist nur ein großes Klettergerüst mit integrierter Rutsche) vorbei. In der Nähe stehen einige Bänke, die immer besetzt sind.
        Da verstehe ich schon, dass sich keine unbeteiligten Personen dazusetzen sollen, weil die Plätze sonst nicht ausreichen.

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        • Pluvia schreibt:

          Ich glaube, die Regel galt „to ensure safety and security of children“.

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          • Naja, muss man akzeptieren.
            Sollte auch kein Problem sein, wenn es in der Nähe noch andere Sitzgelegenheiten gibt.

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            • Mario schreibt:

              Nein, muss man nicht akzeptieren.
              Diese ständige Kriminalisierung der Männer ist ein absolutes Unding und nicht akzeptabel.

              Die überwältigende Mehrheit der Männer ist unbescholten und hat in keinster Weise vor, ein Kind zu missbrauchen.
              Insofern haben Männer ebenso wie Frauen das Recht, sich frei und ungezwungen dort aufzuhalten, wo sie wollen.

              Man könnte hier zugutehalten, dass mit „Personen“ nicht nur Männer gemeint sind. Tatsächlich wird die Vorschrift aber wahrscheinlich nur gegenüber Männern durchgesetzt werden.

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  6. Leser schreibt:

    Was ist eigentlich mit unserer Gesellschaft so endlos kaputt, dass jeder zwischenmenschliche Kontakt immer „übersexualisiert“ wird?
    Bei dem oben verlinkten Artikel über den Vater und seine Tochter könnte man sich sogar fragen, ob die „Mobster“ nicht sogar – analog wie bei extremer Homophobie, die (zumindest bei Männern) oft ihre Ursache in einer tief verdrängten, latenten Homosexualität hat – selbst „verkappte“ Pädophile waren, und sie deshalb so überreagiert haben, obwohl sie sich das niemals selbst eingestehen würden…
    So eine Situation auf einem Spielplatz kann man wohl nur entschärfen, indem man direkt bei der Ankunft mit dem Kind zu den anwesenden Müttern geht, das Kind dann spielen schickt, und die Mütter ins Gespräch verwickelt, dabei auch erwähnt, es sei die Nichte usw. Wenn die Kleine dann ankommt und mal muss, dann würde sich eine der Mütter vielleicht anbieten, selbst mitzugehen (was natürlich ebenfalls wieder die Gefahr eines Übergriffs durch eine Fremde birgt), was das Kind hoffentlich ablehnt (oder man sagt der Mutter „tschuldigung, aber ich kenne Sie nicht, ich geh schon lieber selber mit“) – und dann steht man eben am Waldrand, mit dem Rücken zum Kind, von außen gut sichtbar, während das Kind im Wald sein Geschäft verrichtet… Aber nicht mal dann ist es sicher, dass sowas harmlos abläuft. Und nicht jeder ist so gestrickt, dass er gleich mit Leuten ins Gespräch kommt. Da finde ich es als soziologische Studie – und zugleich Lernmöglichkeit dieser Rolle/dieses Verhaltensmodus – hoch interessant, in einer Gegend zu leben, die traditionell von vielen Leuten besiedelt ist, welche in der DDR gelebt haben, denn dort ist diese „entwaffnende Offenheit“, dieses zwischenmenschliche „Ich hab nichts zu verbergen“ (was wir im Digitalen völlig zurecht alle so sehr verachten) ein erlerntes Muster, denn jeder Unbekannte oder Bekannte, den man traf, konnte bei der Stasi sein und einen für irgendwas verpfeifen…

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    • Ich glaube, in meiner Kindheit wäre so etwas nicht passiert. Da mischten sich Leute noch nicht ungefragt in Dinge ein, die sie nichts angehen.
      Falsche Schlüsse ziehen ist das eine, aber dann so unsensibel vorzugehen, und dabei wildfremde Menschen zu verstören und zu beschuldigen, das ist schon eine äußerst abstoßende Mentalität.

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  7. Jezek1 schreibt:

    Nachdem sich hier alle irgendwie einig sind und den Skandal hinter dem Skandal meinen erkennen zu können frage ich mich:

    Sollte ich einmal an einem Kinderspielplatz sitzen und beobachten, wie ein (männlicher) Erwachsener mit einen Kleinkind im Gebüsch verschwindet…Was würde dies bei mir auslösen?

    Wegschauen, alles normal da Vater + Kind? Ist dem aber nicht so, macht man sich selber Vorwürfe; von dem strafrechtlichen Aspekten ganz zu schweigen. Und man steht sehr schnell in der Öffentlichkeit als Monster da.

    Aktiv eingreifen wie beschrieben? Kann auch nach hinten losgehen; mit Verlierern auf allen Seiten. Was aber auch stimmt: Wenn wirklich ein Verbrechen im Raum steht ist man der Held.

    Das Ganze ist ein echtes Dilemma; ich wüsste nicht wie ich mich verhalten würde.

    Vielleicht hätte ich näher hingeschaut was da konkret passiert; sollte das Verhalten der Beteiligten auf ein Vater/Tochter Verhältnis schließen lassen wäre alles io; ansonsten kann man ja immer noch aktiv eingreifen wenn die Situation sich „eindeutig“ entwickeln sollte.

    Trotzdem eine unangenehme, weil als Außenstehender nicht abschließen bewertbare Situation.

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    • Broken Spirits schreibt:

      Naja, einerseits kann ich den Gedankengang nachvollziehen.
      Aber andererseits: das vermeintliche Problem muß man ja auch nicht so „lösen“, wie es die beiden Mütter taten.

      Unauffällig im Auge behalten und bereit sein zum Eingreifen: ja (ist im Zweifel eh nie verkehrt, sofern der gesunde Menschenverstand eingeschaltet ist.).

      Ansonsten als männlicher Babysitter einfach gut sichtbar in angemessenen Abstand stehenbleiben (ein Busch/ dicker Baumstamm als Sichtschutz hätte für die Kleine ja gereicht). Wäre mein spontaner Vorschlag….
      Aus der Beschreibung im Blogartikel lese ich jedoch heraus, daß dies wohl auch so abgelaufen ist („Mehrere Meter entfernt“) und die Mütter sind ja wohl gleich hinterhergerannt… also eine völlig überzogene Reaktion.

      Bemerkenswert finde ich, wie schnell es mittlerweile geht, irgendwelche Vergewaltigungsabsichten o.ä. unterstellt zu bekommen. Bei mir hat mal ein dicker Rucksack und ne O-Saft-Flasche gereicht (Rucksack im Zug zwischen die Beine geklemmt und die O-Saft-Flasche hatte ich in der Hand… Unterarm auf den Oberschenkel gelegt, Handgelenk auf dem Knie. Ich wurde von einer Trulla „belehrt“, daß mein breitbeiniges Dasitzen (bedingt durch den Rucksack, aber nicht breitbeiniger als der Sitz im Zug breit war) ein patriachalisches Machtgehabe sei und die O-Saft-Flasche ein Phallussymbol sei. Und die Trulla fühle sich von mir sexuell belästigt. Dabei habe ich nur aus dem Fenster geguckt – die Schrapnelle fiel mir nicht mal auf, als sie sich dazusetzte (das war so eine Vierersitzgruppe im Zug)….
      Erstaunlich viele Frauen haben zustimmend genickt, als ich da angegiftet wurde.

      Ist also kein Einzelfall (für mich fällt das dann doch in eine sehr ähnliche Kategorie): die bösen Männer haben nur eines im Kopf und das wird auch notfalls mit Gewalt besorgt.

      Irgendwas läuft da grundsätzlich falsch….

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      • Huh .. Manspreading! Das ist natürlich unverzeihlich! 🙄

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        • Broken Spirits schreibt:

          Verzeihlicher wäre es wohl gewesen, wenn ich den Rucksack in die Gepäckablage gelegt hätte und dieser dann in der erstbesten Kurve der Tante auf den Kopf gefallen wäre: da waren nämlich drin:
          • ein dicker Ordner randvoll mit Papier
          • vier Laptops nebst Netzteilen
          • ein dickes Buch
          • und noch etwas Kleinkram (in der Seitentasche war noch ne volle 1-L-Colaflasche.

          Da wäre mir einiges erspart geblieben (und anderen auch)…

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          • Wer weiß.
            Wenn dein Rucksack heruntergefallen wäre, und eine der Mitreisenden verletzt hätte, wäre dies vermutlich Beweis deiner toxischen Männlichkeit gewesen, denn dass du den schweren Rucksack überhaupt so hochwuchten konntest, leigt nur an patriarchaler Privililegierung, blablabla (ich hab‘ diesen Femi-Jargon inzwischen auch recht gut drauf – lacht).

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    • Wie wäre es mit erst mal abwarten und diskret im Auge behalten (ohne voyeuristisch zu starren).
      Der Gedanke, dass ein Kind einfach mal „muss“, ist ja schließlich nicht so abwegig.

      Mei – in diesem Fall wäre Sophie in höchstens fünf Minuten wieder herausgekommen, und alle wären zufrieden gewesen.

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    • MartinTriker schreibt:

      Wenn dir sowas auffällt, weil du selbst auf einem Spielplatz bist, dann bist du sicher selbst schon eine Weile da. Wer eine Weile da ist merkt ziemlich schnell, wer Aufsichtsperson ist. Geht mir jedenfalls so.

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  8. ednong schreibt:

    Oh man,
    die Mütter haben ja wohl echt ein Rad ab.

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