Manchmal tut sich personalmäßig längere Zeit überhaupt nichts, dann wieder häufen sich die Ereignisse.
Kaum hatte ich mich damit arrangiert, dass eine Mitarbeiterin von Herrn Grau für mich völlig unerwartet in die Elternzeit geht, hat jetzt einer meiner Mitarbeiter gekündigt.
Er bat mich zunächst um ein vertrauliches Gespräch, das ich selbstverständlich gewährte.
Er will sich selbständig machen, und beendet somit seinen Arbeitsvertrag fristgemäß zum dreißigsten Juni (inzwischen habe ich es auch schriftlich).
Ich erklärte ihm, dass ich durchaus Verständnis für seinen Wunsch habe, sein Fortgehen allerdings – auch im Namen der ganzen Firma – sehr bedauere, obwohl ich natürlich seine Entscheidung respektiere und ihm viel Erfolg wünsche.
Auch wies ich ihn darauf hin, dass berufliche Selbständigkeit grundsätzlich mit Risiken verbunden ist, und derzeit gerade bei IT-Freelancern die Tendenz leider zur (befristeten) Anstellung oder gar Leiharbeit geht.
Er nahm das zur Kenntnis, hat aber wohl schon ein Konzept und einen Businessplan, so dass er sich nicht umstimmen ließ. Nun ja – mehr als warnen kann ich nicht. Das muss er selbst wissen, und auch die Konsequenzen selbst tragen.
Er erkundigte sich, ob er vielleicht schon früher als Ende Juni gehen kann. Ihm steht sowieso noch Urlaub zu und er hat auch einige Überstunden angesammelt.
Ich machte ihm keine feste Zusage, sondern muss selbst erst mal schauen, wie ich das alles organisiere.
Das ist so ziemlich mein bester Mann. Zuverlässig, flott, kaum Fehler. Er hat umfangreiches Spezialwissen, so dass er in jedem Fall eine Lücke hinterlässt. Einige Male hat er mich auch vertreten, wenn ich selbst z.B. im Urlaub war. Diesen Verlust kann ich nicht ohne Neueinstellung abfangen, und auch dann nur mildern.
Ich überlege jetzt, wer von meinen Mitarbeitern am besten seine Aufgaben übernimmt. Vielleicht teile ich sie auch auf zwei Mitarbeiter auf. In der Zeit, in der er noch hier arbeitet, muss er sein Wissen noch weitergeben, und den oder die Nachfolger so gut wie möglich einarbeiten.
Wie auch immer, brauche ich jetzt einen neuen Mann, der ganz von vorne hier anfangen soll, um Aufgaben des oder der Nachfolger zu übernehmen.
Ich muss also sofort mit der Personalabteilung zusammen eine Stellenausschreibung anstoßen (selbstverständlich streng geschlechterneutral formuliert, aber mit starker Betonung auf Leistungsorientierung). Die erforderliche Qualifikation ist schwer zu benennen. Ein guter SW-Entwickler muss nicht unbedingt Akademiker sein. Demnächst (aber wohl nicht mehr vor Ostern) stehen dann wieder Bewerbungsgespräche an.
Selbstverständlich wird der gekündigt habende Mitarbeiter bei seinem Ausscheiden ein ausgezeichnetes, wohlwollendes Arbeitszeugnis von mir bekommen. Das hat er verdient, auch wenn er es vielleicht nie brauchen wird.
Hallo,
schon überlegt ihn zu buchen ?
wenn er so gut ist und sich mit den Thema auskennt
Grüße
Mkuh
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Eventuell stundenweise.
Wir müssen aber erst mal abwarten, wie sein Ausphasen verläuft, und wie dann unser Bedarf und seine zeitliche Auslastung ist.
Es liegt sicherlich in niemandes Interesse, wenn er sich plötzlich als „Scheinselbständiger“ wiederfinden würde.
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Das ist ärgerlich, aber nachvollziehbar. Ich hoffe, ihr findet guten Ersatz!
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Danke!
Es kostet halt Aufwand und Zeit, jemanden zu finden, der die Anforderungen erfüllt, und ins Team passt.
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Ja – ich weiss. Leider gehen ja oft nicht die, die man eh gern los werden würde.
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Stimmt. Aber mit meinem Team hier bin ich eigentlich sehr zufrieden.
(Standort 4 ist wieder eine andere Baustelle ..)
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wir haben das mit dem Studium so verpackt:
„Studium oder Ausbildung im Bereich Informatik und bzw. oder mehrjährige Erfahrung in der Entwicklung von Webanwendungen“
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Ja, so eine ähnliche Formulierung schwebt mir auch vor.
Statt „Informatik“ aber etwa „Informatik oder vergleichbar“, und statt „Webanwendungen“ ein für uns passenderer Begriff.
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kannst ja mal bissle bei uns schauen.. die sind noch net wirklich hübsch, aber ich bin dran 😉
http://corporate.gameforge.com/jobs/
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Danke. Bei eurer Branche geht es um einiges lockerer zu als bei uns.
Wir haben von früheren Stellenausschreibungen noch Vorlagen, die ich im Wesentlichen nur anpassen und ändern muss.
LOL
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1. Ich versuche gerade auch da das Du einzubauen.
2. Ehrlich wäre es auch gewesen, den Code zum Teil als unkommentiert zu bezeichnen 😉
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1. Bei uns undenkbar.
2. Das wäre aber zu abschreckend. Und jeder, der ein wenig Erfahrung hat, kann’s sich eh denken. 🙄
Code sollte eigentich selbsterklärend sein. Dann spart man sich einiges an Dokumentation. 😎
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Äh .. die Tester brauchen den Code überhaupt nie zu Gesicht zu bekommen.
Die arbeiten ordentlich die Test Spec ab, und protokollieren ihre Ergebnisse ausführlichst.
Falls sie Fehler finden, müssen die zuständigen Entwickler noch mal ran.
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So die Theorie….. dann werden aber nur Rechtschreibfehler gesucht
Ich weiß, ich weiß, so sollte es nicht laufen: Wer nicht weiß, was er testen soll, macht dann eben sowas. Die Kommentare helfen dann schon… 😦
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Hauptsächlich führen wir Blackbox-Tests durch, bei denen geprüft wird, ob die SW alle Abforderungen der Req Spec erfüllt.
Außerdem machen wir umfangreiche Unittests und Code Reviews.
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Muss man das extra erwähnen? Das ist doch normal, dass man alten Code übernehmen und weiterpflegen muss. Kann ja nicht jeder neue Mitarbeiter auf der grünen Wiese anfangen.
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Ja, ist normal.
Ich werde es deshalb nicht ausdrücklich erwähnen. Das gehört dazu, aber lediglich im üblichen Rahmen.
Bei einer Erwähnung würde ich als Stellensuchender befürchten, dass die Tätigkeit sich vielleicht zu sehr darauf fokussiert.
Es gibt doch kaum etwas blöderes, als alten, fremden Code warten zu müssen. Das macht niemand gerne – aber muss halt sein.
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Ich hoffe doch, dass du dem Mitarbeiter mitgeteilt hast, dass deine Türe für ihn offen steht, wenn er zurück möchte?
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So ausdrücklich (noch) nicht. Er ist ja noch eine Zeitlang da.
Aber ich werde schon durchblicken lassen, dass mir weiterhin an einem vertrauensvollen Verhältnis liegt.
Konkret versprechen kann ich ihm allerdings nichts. Ich weiß ja auch nicht, was die Zukunft bringt.
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