Vierzehnhundertneunundachtzig

Heute bin ich genau seit fünf Jahren mit Carsten zusammen. (Die zweieinhalb Monate Trennung zähle ich zukünftig nicht mehr, die sind inzwischen weniger als 5 Prozent, und somit vernachlässigbar. Selbst wenn man die Zählung erst danach begönne – also ohne Totzeitverlängerung – wären es inzwischen über vier Jahre nonstop, davon dreieinhalb Jahre verheiratet.)
Es ist also durchaus angebracht, mich mal wieder daran zu erinnern, wie es damals dazu kam.

Ich hatte niemals nach einer Beziehung gesucht (im Gegenteil – sobald ich den Eindruck hatte, dass einer meiner früheren Lover mehr als nur Freundschaft und Sex von mir wollte, ging ich sofort auf Abstand).
Das war und ist meine erste Beziehung, und wird – aller Voraussicht nach – auch meine letzte sein.

Wir hatten nicht nur einfache Zeiten, sondern auch schwierige. Eine Beziehung, die nicht an Problemen zerbricht, wird dadurch umso stärker.

Nach unserem Kennenlernen hatten wir meist nur subtil und eher indirekt miteinander geflirtet. Wir hatten ja eine berufliche Verbindung, und waren beide professionell.
Ich hatte auch Vorbehalte, weil ich unsere inzwischen enge Freundschaft und unser vertrauensvolles Verhältnis zueinander nicht wegen ein wenig Sex auf’s Spiel setzen wollte. Hätte es zwischen uns sexuell nicht so gut gepasst, und wäre unser erstes Mal miteinander enttäuschend verlaufen, wäre es sicher schwierig, wenn nicht unmöglich, gewesen, wieder zu einem unbefangenen platonischen Verhältnis zurückzufinden. Es ist leichter, einen guten Liebhaber zu finden, als einen guten Freund.
Und Carsten hielt mich für zu jung für sich, so dass er unser Verhältnis zueinander nicht forcierte. Vielleicht wäre es sonst bei einer Affäre geblieben, wer weiß.

Wir sind glücklich miteinander, gerade weil unsere Beziehung nicht auf romantischen Sentimentalitäten beruht.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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17 Antworten zu Vierzehnhundertneunundachtzig

  1. keloph schreibt:

    was immer der treiber für eine gute beziehung, sicher ist, dass durchgestandene harte zeiten eine noch solidere basis bilden. aber sicher sollte man nie sein, dann vergisst man die essenz des wichtigen. gut glück für euch!

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  2. Mir scheint, die besten Partnerschaften entstehen zwischen Menschen, die sich auf der Arbeit kennen lernen. Liegt auch nahe, denn man lernt den anderen erstmal unbverbindlich kennen und erfährt viel mehr über ihn, als bei jemand, den man in einer Disco oder sonstwo trifft und anziehend findet. Das kann viel leichter in die Hose gehen.

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  3. Plietsche Jung schreibt:

    Schau nach vorn, nicht zurück.
    Die Zukunft ist interessanter. Aus der Vergangenheit kannst du nur Kleinigkeiten mitnehmen, die unveränderlich sind.

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  4. Pingback: Gezwitschertes //1681 | breakpoint

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