Vierzehnhundertfünfzig

Die Umstrukturierung ist im Gange, und ich sehe mich inzwischen offiziell als Standortleiterin Technik. Das ist zwar eher eine Buffertätigkeit, um den Geschäftsführer etwas zu entlasten. Trotzdem werde ich zusätzliche Zeit dafür aufbringen müssen, weil ich dann einige Entscheidungen alleine treffen muss, mit denen der Geschäftsführer nicht behelligt werden will.
Ich kann es drehen, wie ich will – die Zeit, die der GF dadurch eventuell weniger arbeitet, muss ich mehr leisten.
Es bleibt mir also kaum etwas anderes übrig, als meine eigene Selbständigkeit zu reduzieren. Allerdings nicht auf 0, sonst bekämen wir früher oder später wieder Ärger mit der Rentenversicherungsbehörde wegen Scheinselbständigkeit. Und ich will das auch gar nicht.
Ich fürchte, die Programmiererei hat aufgrund gesetzlicher Reglementierungen keine große Zukunft. Zumindest dann nicht, wenn man nur noch einige Stunden pro Woche dafür investieren kann. Vollzeitlich mag das anders sein, wenn man sich ganz darauf fokussieren kann. Deshalb werde ich keine größeren Anstrengungen unternehmen, neue Kunden für Auftragsentwicklung zu finden. Wenn es sich ergibt, arbeite ich aber noch für bestehende Kunden – und wenn’s nur ein gelegentliches Update ist.
Meine Standardsoftware habe ich sowieso. Da schadet eine neue Version hin und wieder nicht, wenn ich genügend Zeit dafür finde.
Ansonsten werde ich mein Beratergeschäft aufrecht erhalten. Vorzugsweise allerdings, wenn es ohne persönlichen Kundenkontakt abgeht. Also mal ein White Paper, mal ein Gutachten, oder andere technische Dokumentation.

Es ist schade, dass gerade das, was ich am liebsten mache, ins Hintertreffen gerät.
Aber mit meinen Softwerkern habe ich ja auch noch genug zu tun, und so bleibe ich in Kontakt mit der Entwicklung.

Die Dissertation schreitet auch voran. Ursprünglich hatte ich einen Zeithorizont von etwa 2020 oder 2021. Aber inzwischen überlege ich, ob ich nicht doch etwas beschleunigen soll, denn ich muss bei den Papers immer berücksichtigen, dass ich nicht zu viel veröffentliche, das dann mit dem Inhalt kollidiert.
Im Februar werden Benjamin und ich voraussichtlich wieder das gemeinsame Schwimmen aufnehmen (vorausgesetzt, es ist dann nicht mehr so frostig).

Aber ich schweife ab.
Da ich in der Firma neue Verantwortlichkeiten habe, muss ich in Zukunft enger mit den anderen technischen Abteilungsleitern zusammenarbeiten. Ein Jour-fixe erscheint mir sinnvoll. Allerdings wird er voraussichtlich nicht jede Woche nötig sein. Ich habe also die anderen technischen Abteilungsleiter (zukünftig abgekürzt als tAL) angewiesen, sich jede Woche einen festen Termin freizuhalten. Ich lade dann kurzfristig ein, sofern ich eine Besprechung durchführen will. Defaultmäßig findet er aber nicht regelmäßig statt.

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Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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16 Antworten zu Vierzehnhundertfünfzig

  1. heubergen schreibt:

    Das Favicon (und damit das Twitter Bild) von diesem Artikel ist nur reingerutscht nehme ich an? 🙂

    Viel Spass mit der neuen Tätigkeit, mir liegt diese mehr als die eigentlich technische Arbeit.

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  2. RAID schreibt:

    Was sind denn die gesetzlichen Reglementierungen?

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  3. Pendolino70 schreibt:

    Sofern du in deiner Selbständigkeit nicht für deinen Arbeitgeber arbeitest wird das nie zu Nachfragen führen. Die Gesetzgebung zur Scheinselbständigkeit zielt eher nicht auf deine Situation.

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    • Da gab es aber schon mal Probleme. Ich habe ja keine Arbeitgeber, und wenn ich längere Zeit nur für einen einzigen Kunden arbeite, kann die Rentenversicherung misstrauisch werden.

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      • claudius2016 schreibt:

        Das Problem kenn ich auch, da ich in den letzten 19 Jahren nur für zwei Kunden tätig war/bin. Ich habe es am Anfang auf einen Tip hin so gelöst, dass ich ein Papier erstellt habe, das aussah wie eine Gründungsbeschreibung meiner Mini-Firma, um einen Kredit bei einer Bank zu bekommen. Eingereicht bei der Krankenkasse (die war damals für die Frage zuständig) und alles war gut.

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      • Pendolino70 schreibt:

        Wie du schreibst bist du jetzt für die Tätigkeit als Technische Leiterin zumindest angestellt bei der Firma?

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        • Nein, nein, ich bin extern.
          Das läuft größtenteils als Beratervertrag (ein gewisses Stundenkontingent arbeite ich auch unentgeltlich).

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          • Pendolino70 schreibt:

            Als Berater kannst du selbst keine Leitungsfunktion im Unternehmen ausüben, die über ein bestimmtes Projekt herausgeht.
            Wir haben solche Sachverhalte auch schon im Rahmen von Sanierungsverfahren durch Strategieberater geprüft.
            Du kannst problemlos zwei Hüte aufhaben als abhängig Beschäftigte und selbständig erwerbende. Mehr als EUR 25’000 SV-Kosten fallen eh nicht an pro Jahr 😉

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            • Als Berater kannst du selbst keine Leitungsfunktion im Unternehmen ausüben

              Doch, kann ich, da der Inhaber mir die Befugnis dafür und Vollmacht übertragen hat.

              Von der SV abgesehen – wer sollte denn etwas dagegen haben, dass ein (gesundes) Unternehmen sein Management so regelt, wie es ihm passt?
              Bei einem Sanierungsfall mag die Sache anders liegen, da dann auch Ansprüche von Gläubigern bestehen.

              Freiwillig werde ich mich bestimmt nicht in ein abhängiges Beschäftigungsverhältnis begeben, wo ich dann weisungsgebunden wäre.
              Und um meine Altersvorsorge kümmere ich mich auch lieber selbst, als in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen, selbst wenn es nur wenige tausend Euro im Jahr wären.

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            • Pendolino70 schreibt:

              Ich bin mit dir d’accord, nur haben die Sozialversicherungen ein ureigenes Interesse gute Beitragszahler zu haben. Es gibt eine lange Kasuistik zum Thema und was du oder das Unternehmen wollen oder beabsichtigten ist nicht relevant. Massgebend sind die Kriterien für eine Beschäftigung, wie Einbindung in die Arbeitsorganisation der Gesellschaft, Art der Verhütung, Freiheit bei der Gestaltung der Arbeitszeit etc.
              Ich lebe davon, dass die Unternehmen das jeweils anders sehen als die Behörden und sehe auch gute Argumente für Euch 😉.

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            • Du hast schon recht, dass da einige Fallstricke lauern.
              Deshalb achte ich ja auch so darauf, noch andere Kunden zu haben, selbst unternehmerisch aufzutreten, etc.
              Zeit und Ort meiner Arbeit bestimme ich auch selbst, und kann das teilweise dokumentieren.

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            • Pendolino70 schreibt:

              Mit dem Bewusstsein und der Dokumentation bist du gut gewappnet.

              Gefällt 1 Person

  4. Pingback: Tweets in Abwesenheit //1630 | breakpoint

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