Vierzehnhundertsechsundvierzig

Beim Herumräumen hatte ich einige alte Fotos gefunden. Ich war damals so Mitte 20 gewesen, und hatte nach dem Studium gerade angefangen zu arbeiten.
Es dürften so ungefähr meine ersten erotischen Bilder gewesen sein (damals noch recht harmlos, später gab es auch Aktfotos und Filmchen, die nicht mehr so brav waren). Wenn ich mich dort anschaue, war ich schon sehr schlank. Seither habe ich schätzungsweise acht Kilogramm Masse, oder etwas unter zweieinhalb kg/m^2 BMI zugelegt.
Was meinen SMV betrifft, so war ich wohl aufgrund einer Kombination aus stockkatholischer Erziehung, Mangel an Gelegenheit, überhöhten Ansprüchen, unrealistischen Vorstellungen, Verunsicherung aufgrund repetierenden Slimshamings, Schüchternheit, unnahbarer Ausstrahlung und unvorteilhafter Kleidung ein Spätzünder, aber ich bin jetzt mit Sicherheit attraktiver als vor zwanzig Jahren, und kann wohl durchaus auch noch mit meinem Ich von vor zehn Jahren mithalten. Dass es inzwischen tendenziell bergab geht, liegt in der Natur der Dinge, sprich Entropie (wobei es mir mittlerweile ehrlich gesagt völlig wurscht ist, ob mich Männer unter 30 attraktiv finden, oder nicht – so gleicht sich einiges aus).

Natürlich zeigte ich Carsten die Fotos.
„Wow, warst du scharf!“, entfuhr es ihm.
„Was heißt ‚warst‘?“, hakte ich sofort nach.
„Bist du natürlich immer noch. Ich war nur erstaunt, dass du es damals auch schon warst.“
„Wieso erstaunt dich das?“, fragte ich verwundert.
„Weil ich dich damals noch nicht kannte, Samtpfötchen. Aber seither hast du deine Rundungen noch weiter perfektioniert – die optimale 3D-Kurve“, redete er sich heraus, „die deutsche Sprache hat leider kein passendes Tempus, das ausdrückt, dass der Zustand in der Vergangenheit noch bis in die Gegenwart und Zukunft anhält.“
„Hm ..“, gab ich mich mit seiner Antwort zufrieden. Man sollte es mit den Shittests wirklich nicht übertreiben, und dafür dass sein Gehirn mit Blut nur minderversorgt wurde, hatte er eine überzeugende Begründung seiner Aussage gemacht.

„Hast du diese Reizwäsche noch?“, wollte er wissen.
„Den Slip nicht mehr, aber das Bustier muss noch irgendwo in der Kommode sein. Ist mir aber vielleicht inzwischen zu eng.“
„Such‘ es mal, und zieh‘ es an.“
„Gelegentlich.“
„Nein, jetzt gleich.“
Ich muss einen nachgiebigen Tag gehabt haben, denn trotz seines Kommandotons tat ich ihm widerspruchslos seinen Willen. Zwar konnte ich mich noch in das Bustier zwängen, aber es spannte doch unangenehm.
Als ich in Dessous wieder zu ihm zurückkehrte, klapste er mir auf mein Hinterteil. In christlicher Manier hielt ich ihm auch die andere Backe hin, und stellte mich als speläologisch-arschäologisches Forschungsobjekt zur Verfügung.

Ganzbild
Hinweis: Dieses Foto wird nur dargestellt für authorisierte Benutzer meines privaten Boudoir-Blogs. Ich bin zwar durchaus großzügig mit der Gewährung einer Freischaltung (WordPress-Account ist Voraussetzung) bei Leuten, die ich durch mehrere Kommentare, über Twitter oder andere Kommunikationskanäle kenne, werde aber Anfragen von mir unbekannten Personen, sowie bekannter Trolle ignorieren.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

38 Antworten zu Vierzehnhundertsechsundvierzig

  1. blindfoldedwoman schreibt:

    Seufz, die Jugend. Mit 15 war ich auch noch so wenig Frau, was ja in dem Alter auch sehr schön ist. Ab 18 gibts dann einige Dessousfotos von mir, meine Freundin hatte ein Wäschegeschäft und die dafür perfekten Rundungen kamen auf den Laufsteg.
    Damals fand ich es noch schön, wenn die Rippen so deutlich zu sehen sind.
    Bis 40/45 finde ich durchaus, dass Frau optisch gewinnt. Danach geht es, anders wie bei Männern, bergab.
    Kicher, Reizwäsche? Das ist aber was anderes. 😉

    Like

    • Tja, es ist nun mal so, dass man jeden Tag einen Tag älter wird, und sich langsam, aber sicher verändert.
      Von – ganz wenigen – grauen Haaren mal abgesehen, ist mein Körper aber noch top, und meine Figur ist feminin und wirkt immer noch jugendlich. Mit 15 dagegen .. 🙄

      Dessous und Reizwäsche verwende ich (und auch die Wikipedia) weitgehend synonym, aber du darfst hier gerne eventuelle Unterschiede darlegen.

      Like

      • blindfoldedwoman schreibt:

        Spontan würde ich sagen: im Gegensatz zu Dessous entblößt die Reizwäsche mehr als sie verhüllt, was nicht unbedingt billig wirken muß. So kann z.B. ein Harness sehr erotisch aussehen, genau wie Ouvert-Wäsche, Büstenheben etc. (allerdings meine ich nicht die Angebote im einschlägigen Erotikversand, da muß man schon ein wenig mehr investieren)

        Like

        • Nun ja, bei „Dessous“ steht wohl doch eher die Funktionalität als Unterwäsche im Vordergrund, während „Reizwäsche“ doch in erster Linie reizen soll.
          Die Schnittmenge ist groß, und ich ziehe grundsätzlich nur Dessous an, die auch als Reizwäsche taugen.

          Es sei denn, es ist so ar*kalt. *grmbl*

          Like

  2. mkuh schreibt:

    Hallo,
    was meinst du den mit „SMV“
    Viele Grüße

    mkuh

    Like

  3. keloph schreibt:

    klarer fall von ich will die brüste anfassen, und habe eine rippe in der hand……..für mich nicht das optimum 🙂 aber ist ne reine geschmackssache…..ein hingucker warst du allemal.

    Like

  4. Pendolino70 schreibt:

    Attraktivität ist immer das was man ausstrahlt, unabhängig vom Alter und dem reinen Aussehen. Ob man 20, 40 oder 50 ist, ist dabei nicht mal so entscheidend.

    Gefällt 1 Person

  5. Prof schreibt:

    Melde ich mich nun bei WordPress an oder nicht? Neugierig bin ich ja schon …

    Like

  6. claudius2016 schreibt:

    Also ich wiederhole meine Aussage von vor einiger Zeit: Ich finde Dich schlank aber nicht duenn. Und in mein Beuteschema wuerdest Du absolut passen…. theoretisch.

    Like

  7. Emannzer schreibt:

    Hat man selten, Intelligenz und Sexyness in einem Körper vereint. Deswegen habe ich dann mal einen Zugang beantragt – entgegen meiner Einstellung zum Voyeurismus oder dem vice versa.

    Da ich selbst seit meinem 15ten Lebensjahr fotographiere (hochgearbeitet von Nikon FM zur D4) und später ein Studio einrichtete, interessiert mich -tatsächlich- auch der künstlerische Aspekt diesbzeüglich, da ich viele Akte mitgemacht habe.

    Allerdings läufst du mit deinem Angebot sicherlich auch Gefahr, dass sich die üblichen Verdächtigen aus der Onyx-Riege wieder schwer empören werden, was aber auch an deren Stutenbissigkeit liegen mag. Ich denke aber, du hast das Standing, solches auszuhalten.

    Wie ich solche Ideologinnen betrachte, stelle ich lieber mal als Bild dar:

    Feministinnen halt …

    Gefällt 1 Person

  8. Pingback: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich’s endlich ungeniert. //1452 | breakpoint

  9. Pingback: Aus meinen Tweet-Beständen //1618 | breakpoint

  10. Plietsche Jung schreibt:

    Etwas dünn. Mit Chance gibt sich das im Alter ein wenig 🙂

    Like

Hinterlasse eine Antwort zu blindfoldedwoman Antwort abbrechen