Das geplante Gespräch mit Verena hatte sich um einige Tage verzögert, weil erst Sonja keine Zeit hatte, zu den von Carsten präferierten Zeiten als Babysitterin einzuspringen, und danach den kleinen Niklas ein Infekt erwischt hatte, so dass Verena ihn nicht Sonja’s Obhut überlassen wollte.
Schließlich saßen Carsten und ich doch – wie ausgemacht – in einem Café, und warteten auf Verena, die sich verspätete.
Endlich kam sie doch, offensichtlich abgehetzt und atemlos. Sie stammelte etwas, dass Sophie ihre Tasche versteckt hatte, und sie deshalb den früheren Bus in die Stadt verpasst hatte.
Carsten ließ ihr keine Zeit, wieder zu Atem zu kommen und zu bestellen, sondern fragte sie ohne Umschweife, was sie zu sagen hätte.
Verena schlug die Augen nieder, und begann zu erzählen.
Ich kann und will nicht das ganze Gespräch in allen Einzelheiten wiedergeben.
Verena betonte immer wieder ihre Reue, so dass Carsten schließlich bereit war (und nach Rückfrage zu mir), vorläufig – und auf Bewährung – mit ihr Kontakt zu pflegen.
Verena wäre gerne mit ihren Kindern ins Haus gezogen (wenn dann noch Fiona und Corinna dazukommen, gibt das eine lustige WG), weil es bei Sonja auf Dauer zu eng ist, aber Carsten lehnte definitiv ab. Er wird ihr auch keine monatliche Zuwendungen zukommen lassen, (zumindest nicht sofern sie ihr Studium nicht wieder aufnimmt). Sie soll sich einen Job suchen, und sich wegen Unterhalt für ihre Kinder an Patrick wenden.
Verena brachte zwar überall Einwände, aber Carsten ließ sich nicht beirren. Sie muss selbst sehen, wie sie zurecht kommt. Er wird ihren Lebensunterhalt nicht finanzieren, den ihrer Kinder erst recht nicht.
Wir beließen es dabei, dass sie vorläufig bei Sonja wohnen bleibt (Carsten wird das mit Sonja regeln), und diese ihr dabei hilft, geeignete Betreuungen für ihre Kinder zu finden. Das Jugendamt dürfte zuständig sein, Unterhalt für ihre Kinder von Patrick einzutreiben (und evtll. vorzustrecken). Vor allem aber soll Verena mit Hochdruck nach einem Arbeits- oder Ausbildungsplatz suchen. Höchstens übergangsweise könnte sie in der Firma als eine Art Praktikantin eingesetzt werden. Aber dazu müssen noch ein paar Einzelheiten geklärt werden, und wir werden ihr das telefonisch kommunizieren.
Es ist nie zu spät für erzieherische Massnahmen. 😁
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Dann hoffen wir, dass es was bringt.
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„übergangsmäßig in der Firma als eine Art Praktikantin eingesetzt“ – ist das wirklich so eine gute Idee? Was, wenn sie dann mit Fiona und Corinna in Kontakt kommt? Da Corinna eine echte „Gefährderin“ darstellt, was die Firma anbelangt, wäre ich da extrem vorsichtig! (Ich weiß aber auch nicht, ob die Schwestern überhaupt noch miteinander reden, wenn nicht, dann wäre es natürlich ein Risiko im akzeptablen Rahmen.)
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Verena wird keine vertraulichen Geschäftsinformationen zu Gesicht kriegen.
Sie hat mit Fiona noch Kontakt. Ich weiß allerdings nicht, wie intensiv.
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Das Sozialamt wird ihre Ansprüche prüfen. Sie besitzt 1/8 des Hauses, was angerechnet wird. Zahlt Carsten Miete an sie? Entweder das, oder sie wird gezwungen werden zu verkaufen, was natürlich unrealistisch ist.
Das Jugendamt wird sich an den Vater der Kinder wenden, der Unterhaltsvorschuss beträgt pro Kind 150 €. Den Rest muß sie einklagen.
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Verena soll für ihren Lebensunterhalt arbeiten. Dann ist Carsten auch bereit, sie soweit nötig zu unterstützen.
Solange sie noch Räumlichkeiten im Haus belegt hat, bekommt sie keine Miete. Für ein Achtelhaus findet sich bestimmt kein Käufer.
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„Verena soll für ihren Lebensunterhalt arbeiten.“ Ihr erwartet also von anderen Arbeitgebern, dass sie eine alleinerziehende Mutter mit 2 kleinen Kindern einstellen?
„Solange sie noch Räumlichkeiten im Haus belegt hat, bekommt sie keine Miete.“ Räumlichkeiten, zu denen sie aber keinen Zugang hat, noch Nutzen daraus ziehen kann. Ich nehme an, es handelt sich um ihr Jugendzimmer? Insofern ist das kein Argument. Juristisch halte ich das für sehr fragwürdig. Und die Klärung wird kommen. Denn spätestens beim Sozialamt wird man ihr das schulterzuckend antragen. Da hat sie gar keine andere Wahl.
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Bis sie etwas besseres findet, werden wir sie in der Firma irgendwie beschäftigen.
Sozialamt braucht sie nicht. Carsten kümmert sich – vorläufig! – darum, dass sie über die Runden kommt.
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Dann war das mißverständlich: „Er wird ihr auch keine monatliche Zuwendungen zukommen lassen…“
So ist es doch, bis auf die Wohnsituation, eine annehmbare Lösung. Man kann der Tante auch nicht zumuten, die kleine Familie dauerhaft bei sich aufzunehmen. Vielleicht überrascht sie Euch noch mit Fähigkeiten in der Firma. Die Marketingabteilung kann sich wohl nur verbessern. 😉
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Sie wird halt kein regelmäßiges Geld bekommen. Und auch nicht ohne – zumindest symbolische – Gegenleistung.
Carsten wird einiges mit Sonja arrangieren – auch finanziell.
Sobald Verena einen richtigen Job hat, soll sie sich um eine eigene Wohnung kümmern.
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Wie alt sind die Kinder?
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Sophie wird bald 4, Niklas ist etwas über ein Jahr alt.
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Sie muss nicht ihren Miteigentumsanteil verkaufen um den Anteil zu Geld zu machen. Sie kann genausogut eine Teilungsversteigerung beantragen.
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Solche extremen Maßnahmen sind wohl nicht notwendig, da wir uns – zumindest vorläufig – geeinigt haben.
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Das klingt gut. Mir ging es lediglich darum, darauf hinzuweisen, dass sie durchaus auch Euch unangenehm werden kann. Umso besser, wenn Ihr eine kooperative Lösung findet. Die Eskalation schadet in der Regel beiden Seiten.
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Von rechtlichen Auseinandersetzungen profitieren doch vor allem die Juristen.
Das sollte man nach Möglichkeit vermeiden.
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„Sie stammelte etwas, dass Sophie ihre Tasche versteckt hatte, und sie deshalb den früheren Bus in die Stadt verpasst hatte.“ Arme Sophie. Mama hat sich von Papa getrennt und sie wurde aus ihrem gewohntem Leben gerissen. Also hat sie Angst, dass Mama auch noch weg geht.
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Je früher Sophie sich an die neue Situation gewöhnt, desto besser.
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Ängste sind wichtig, weil sie uns vor Gefahren schützen. Dennoch ist es wichtig, gerade bei Kindern, diese ernst zu nehmen und sie nicht hilflos damit alleine zu lassen. Auf eine Gewöhnung zu setzen hieße, schwerwiegende Fehler in der Entwicklung in Kauf zu nehmen. Gerade jetzt brauchen die Kinder die Aufmerksamkeit und Nähe ihrer Mutter. Die Tasche zu verstecken ist ein deutliches Zeichen für die Forderung, dieses Bedürfnis befriedigen zu können. In dem Alter ist es auch kein unnötiges Verwöhnen, sondern im Gegenteil, Vernachlässigung, wenn man dem nicht Rechnung trägt.
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Es ist ja nicht so, dass Sophie eine lange Zeit alleine zurückgelassen wurde.
Ihre Mutter war halt mal höchstens zwei Stunden weg, und ihre Großtante kümmerte sich solange bestimmt liebevoll um sie.
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Es mag an Deiner spröden Erzählweise liegen, dass ich mich berufen fühle zu erklären. Aber dazu ist Blog auch da, andere Sichtweisen und Standpunkte zu sammeln und Anregungen zu finden. Es geht wohl keinem von uns um Selbstdarstellung, sondern um Reflexion.
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Ich glaube ich wäre mal ready für eine Vorstellungsrunden aller Figuren hier, langsam komme ich nicht mehr draus 🙂
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Sh. Who-is-who: https://breakpt.wordpress.com/who-is-who/ (einschl. Stammbaum)
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thx 🙂
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Versteh ich das richtig, dass Verena mit Patrick noch nicht über Unterhalt gesprochen hat?
Das mit der Praktikumsstelle in der Firma würde ich mir gut überlegen.
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Sie muss sich ziemlich überstürzt getrennt haben, ohne vorher solche Formalien zu bereden.
Die Praktikumsstelle steht eigentlich bereits fest. Das gibt sicher noch mal genug Stoff für einen Blogpost.
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Inzwischen ist doch einige Zeit vergangen. Und um bei Carsten um Geld zu fragen, hatte sie ja auch Zeit.
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Frag mich nicht.
Ich kenne auch nicht alle Einzelheiten, was da abgelaufen ist.
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Ich hab die Idee. Verena verkauft das 1/8 des Hauses an ihren Vater und hat dann genug Startkapital, um mit Lehre oder ähnlichem und Kindern sich ein eigenes Leben aufzubauen. Und dann ist das Thema „Einzug“ eh vom Tisch.
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Oder gleich einen Erbschaftsvertrag in dem sie gegen Geld auf sämtliche Ansprüche verzichtet!
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Das halte ich nicht für praktikabel.
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Carsten beabsichtigt nicht, ihr ihren Anteil am Haus abzukaufen.
Irgendwann würde sie das ja wieder erben, und müsste nochmal versteuern.
Ich halte sie nicht für geeignet, sich ein eigenes Unternehmen o.ä. aufzubauen.
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Erben ja, aber wenn du Niessbrauch daran hättest nützt ihr das auch nichts.
Ich kenne das deutsche Grundsteuerrecht nicht, aber im Normalfall werden bei Transaktionen zwischen Eltern und Kindern die Steuern aufgeschoben, bis die Liegenschaft an einen Dritten verkauft wird. Es wären latente Steuern aber vielleicht erst welche, die in 25 Jahren fällig werden.
Der Sachverhalt liesse sich auf jeden Fall sehr günstig gestalten.
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Mag sein, aber wir versuchen erst mal, die Angelegenheit gütlich zu regeln, ohne juristische Maßnahmen auszureizen.
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Eine Beratung und einen Plan B in der Schublade erleichtert das Verhandeln ungemein. Aber jeder wie er will.
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Die groben Verhandlungen sind bereits abgeschlossen. Es geht nur noch um Feinheiten und Detailfragen.
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Erbschaftssteuer fällt nur an, wenn sie mehr als 400k€ erbt (übrigens gleich wie bei Schenkungen). Da muss das Haus schon entsprechend was wert sein – oder der Rest (Firmenanteile?).
Enkel haben übrigens einen Freibetrag von 200k€ (außer der „Zwischenschritt“ ist verstorben, dann 400k€)
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Das sind die aktuellen Freibeträge.
Wie die Rechtslage sein wird, wenn das Problem irgendwann in ferner Zukunft akut wird, kann heute noch niemand sagen.
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*Kugel putz*
Hm,
vermutlich verkauft sie ihren Anteil an ihre Schwester oder an Corinna …
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Dass Corinna oder Fiona diesen Kauf finanzieren könnten, bezweifle ich doch sehr.
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Abwarten.
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.. und Kaffee trinken.
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