Vierzehnhunderteinundzwanzig

Nach einer einsamen Nacht und dem Frühstück im Hotel begab ich mich zum festgelegten Vortragssaal, in dem etwa fünfzig bis sechzig Personen Platz fanden. Der Frauenanteil war deutlich höher, als ich es sonst von Vorträgen oder sonstigen Veranstaltungen gewohnt bin. Entsprechend waren sie, soweit ich das feststellen konnte, alle mehr oder weniger geschminkt. Das habe ich wenigstens nicht nötig.
Die Agenda sah vor, dass nach einer Ansprache und einigen allgemeinen Vorträge mehrere Geschäftsführer (oder deren Beauftragte) ihre jeweiliges Unternehmen und Produkte vorstellen. Das ganze war zwar nicht so streng wie bei Pecha-Kucha-Events, war aber offenbar davon inspiriert.

Nun ja, irgendwann – kurz nach der Mittagspause – war ich auch dran. Die Folien hatte ich ja erst am Vortag von Carsten bekommen, und ich kenne mich nicht so gut aus wie er.
Ich wies also gleich am Anfang darauf hin, dass ich die Präsentation nur sehr kurzfristig auf Bitte des Geschäftsführers, der leider durch dringende Angelegenheiten verhindert war, hin übernommen hatte.
Es lief dann doch recht gut. Einmal kam ich zwar ins Stocken, aber – tja, Wunder kann ich halt nicht vollbringen.

Später gab es dann eine allgemeine Fragerunde, bei der mir drei Fragen aus dem Publikum gestellt wurden, die ich nach bestem Wissen – und hoffentlich in Carsten’s Sinne – beantwortete.
An einige Interessenten verteilte ich Firmenbroschüren. Da ich jedoch recht hastig und fast überstürzt aufgebrochen war, hatte ich nicht viel Werbematerial eingepackt.
Wenn ich beim anschließenden Get Together länger als eine halbe Stunde geblieben wäre, hätte ich erst einen viel späteren Zug zurück nehmen können. So nahm ich nur einen kleinen Imbiss zu mir, sprach mit niemandem mehr, und sah dann zu, dass ich endlich heim kam. Vielleicht hätte Carsten an meiner Stelle noch geschäftliche Kontakte knüpfen können, aber ich habe getan was ich konnte, und wollte einfach nur wieder heim und meine Ruhe haben.

Auf der Rückfahrt konnte ich mich dann wieder entspannen. Zufällig saß eine stark übergewichtige Frau mir gegenüber, so dass mir meine Schokolade, die ich als Proviant dabei hatte, und unter ihren missbilligenden Blicken genüsslich verzehrte, noch mal so gut schmeckte.
Da ich Carsten nicht benachrichtigt hatte, wann ich zurückkomme, trug ich mein – nicht gerade leichtes – Gepäck selbst durch die Kälte und Dunkelheit nach Hause, wo ich dann gleich eindringlich begrüßt wurde.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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16 Antworten zu Vierzehnhunderteinundzwanzig

  1. keloph schreibt:

    ein nettes wortspiel finale 🙂

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  2. ednong schreibt:

    Eindringliche Begrüßung, soso. 😉

    Und du nimmst dir zu so einer Veranstaltung keine Firmenbroschüren mit? Also Anne, echt jetzt.

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  3. Engywuck schreibt:

    Du gehst also zu einer Networking-Veranstaltung und networkst* dann nicht? Tststs, wenn das dein Chef erfährt…. 😉

    * oder wie auch immer man das in denglische Grammatik packt

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  4. Pingback: Advent, Advent – was Twitter kennt //1604 | breakpoint

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