Am Freitag hatte ich das Vorstellungsgespräch mit Frank’s Frau geführt.
Ich muss zugeben, dass ich erleichtert war, dass ihr Englisch so mies ist, dass sie für die Stelle ohnehin nicht geeignet wäre. Sie bekommt also eine Absage, und wenn mich Frank nach dem Grund fragt, kann ich auf unzureichende Englischkenntnisse verweisen.
Die beiden anderen Bewerberinnen, die sich am Donnerstag noch hier vorgestellt hatten, kommen leider auch nicht in Frage. Die eine hat definitiv ausgeschlossen, nachmittags zu arbeiten (wäre ohnehin nur selten als Vertretung nötig gewesen, wenn die andere Bürohilfe in Urlaub oder krank ist), und erschien mir auch sonst eher unflexibel und langsam.
Bei der anderen meine ich, feministisches Gedankengut herausgehört zu haben, und solche Personen wollen wir hier definitiv nicht. Da könnten wir gleich Corinna einstellen.
Also geht die Suche noch weiter. In den nächsten Tagen habe ich aber erst mal keine entsprechenden Termine.
Übrigens hatte ich neulich doch tatsächlich die Bewerbung eines Mannes für diese Stelle vorliegen.
Mehr aus Neugier denn aus Interesse schaute ich sie mir an. Schnell wurde deutlich, dass der Bewerber nur einen Job zur zeitlichen Überbrückung sucht. Wir wollen die Stelle aber dauerhaft besetzen.
Außerdem bleibt aufgrund von Lex Schwesig die Frauenquote für das Vorzimmer bei 100%.
Schon erstaunlich, dass Du nicht von einer Flut von Bewerbungen untergehst. In meiner Region gibt es solche Angebote vlt. ein oder zweimal im Jahr.
Nach meinen Englischkenntnissen befragt, würde ich höchstens mit „gut“ antworten, obwohl ich fließend Englisch spreche. Da sind wohl meine eigenen Ansprüche zu hoch.
LikeLike
An Bewerbungen herrscht kein Mangel, aber unsere Anforderungen erfüllen längst nicht alle.
Ich verlasse mich nicht auf die Selbsteinschätzung von Bewerbern bzgl. Englischkenntnissen, sondern versuche, ein kleines Gespräch in Englisch zu führen.
Das muss ja gar nicht perfekt sein, aber immerhin so gut, dass bei Kundenanrufen aus dem Ausland nicht nur ein Gestammel zu erwarten ist.
LikeGefällt 1 Person
Nichts! Meine Artikel sind mit den Planetenregeln konform (auilchließssch Open-Source-, Ubuntu- oder Linux-bezogenen Inhalt). Ich berichte meist über persönliche Erfahrungen und hoffe dabei, ab und an auch anderen helfen zu können.
LikeLike
Was ist ein Lex Schwesig?
LikeLike
Oh, hat sich erledigt, Link gefunden! 🙂 (Auf meinem Handy sind die irgendwie nie farblich markiert)
LikeLike
Das von Bundesnichtmännerministerin Manuela Schwesig geplante „Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit“.
LikeLike
Ich ueberlege schon ab und zu, ob so eine Stelle nicht etwas fuer mich waere, und ich bin auch ein maennliches Wesen. Ich mag es halt, Dinge zu organisieren und am Laufen zu halten. Hat ja erst mal nichts mit dem Geschlecht zu tun..
LikeLike
Bei dem Job geht es aber nicht um Organisieren oder Planen. Das sind meist einfachste Bürotätigkeiten wie Dokumente abheften, kopieren, archivieren, schredddern, Besucher begrüßen, Kaffee bringen, ans Telefon gehen und angemessen reagieren, einfache Schreibarbeiten, und was sonst noch so anfällt.
LikeLike
Klingt doch gut, würde ich auch noch hinbekommen … 😉
LikeLike
Es gehört auch dazu, die gelegentlich schlechte Laune des Chefs zu ertragen.
Und das willst du nicht wirklich.
LikeLike
Nö stimmt,
ich würde ihn dann aufmuntern. Schlecht gelaunt ist er ja nicht effektiv …
LikeLike
Ach, ja?
Und wie konkret würdest du ihn aufmuntern?
LikeLike
Also, mein Angebot steht noch; ich bringe alle relevanten Voraussetzungen mit. Und ich würde die Männerquote im Vorzimmer anheben; somit wäre dies gendermäßig auch noch korrekt.
Weiterer Benefit: Ich wäre keine „Gefahr“ für die männliche Belegschaft.
So gesehen spricht doch alles für mich, oder etwa nicht?
LikeLike
Danke für das Angebot, aber nein, danke.
Die Männerquote im Vorzimmer bleibt bei 0 Prozent eingefroren, um irgendwelchem Ärger vorzubeugen, da eine ausgebildete Sekretärin natürlich mehr verdient als eine Bürohilfe (hier generisches Femininum), auch wenn – von außen betrachtet – die Tätigkeiten ähnlich sind.
LikeLike
Mhmm, das klingt schwer nach Sexismus,,, wo zum Teufel ist hier der GleichstellungsbeauftragtER wenn man ihn mal braucht?
LikeLike
Deal with it!
Als patriarchales Unternehmen müssen wir den Gender Pay Gap hier in der Stadt hochhalten.
LikeLike
Soll ich mir nen Rock anziehen und mich bewerben ? 🙂
LikeLike
Wenn wir irgendwann mal unsere Trans*quote erhöhen wollen, komme ich auf deinen Vorschlag zurück.
LikeGefällt 1 Person
Faszinierend …. *ziehebrauehoch*
LikeGefällt 1 Person
\\// LLAP
LikeGefällt 1 Person
*yeah*
LikeLike
Keine Angst, Frau Nühm, … ich werde mir garantiert keinen Rock anziehen und mich bewerben. Ich bin aber auch nicht auf Stellensuche. 😉
LikeLike
Du hast sicher einen lukrativeren und anspruchsvolleren Job. Da wäre dieser hier ja ein Rückschritt.
LikeLike
Ja. So ist bzw. wäre das wohl. Und ich habe auch nicht vor, aus Hamburg wegzuziehen. Aber ich könnte immerhin mit dir fliessend Englisch sprechen. 😉
LikeLike
Mit dir würde ich mich schon lieber auf deutsch unterhalten.
Englisch ist für den Job nur nötig, um mit ausländischen Anrufern oder Besuchern kommunizieren zu können, was ab und zu vorkommt.
LikeLike
Danke, lieb von dir. Und mein Kommentar war ja auch nur als Spaß gemeint.
Am Telefon in einer Fremdsprache souverän zu agieren und zu reagieren, ist nach meiner Erfahrung die Situation, die den meisten Nicht-Muttersprachlern am schwierigsten fällt. Das ist ja auch logisch nachvollziehbar, da alles Non-Verbale wegfällt.
LikeLike
Ja, stimmt. In einer Fremdsprache zu telefonieren ist definitiv schwierig.
So sehr hoch lege ich die Hürden auch gar nicht. Es soll nur einigermaßen sicher und souverän rüberkommen.
Nicht wie hier:
LikeLike
Pingback: Ein Tweet kommt selten allein – #SpeakFreely //1569 | breakpoint