Dreizehnhundertachtundsechzig

Gestern abend war ich also mit Carsten zusammen zu Benjamin und Teresa gefahren, mit der Absicht, einen Abend mit Freunden zu erleben.
Dass Teresa eine Freundin, die sie aus der Krabbelgruppe kannte, mit ihrem Mann und Kind eingeladen hatte, hatte mir zwar nicht sonderlich gefallen, aber – was soll’s – schließlich ist das Teresa’s Sache, und ich muss mich ja nicht nonstop mit mir fremden Leuten unterhalten, noch mich mit dem Kleinkind abgeben.
Als Teresa uns einander vorstellte, kam mir der Mann der Freundin irgendwie bekannt vor. Aber ich habe ja Probleme, mir Gesichter zu merken, so dass ich mir nichts weiter dabei dachte, zumal mir der Name unbekannt war. Er sah mich auch ziemlich irritiert an, sagte aber nichts speziell.
Als er jedoch später irgendetwas erzählte, fiel es mir wieder ein, dass ich vor mehreren Jahren wohl mal einen ONS mit ihm gehabt habe.
Schon irgendwie sonderbar, einen Abend zu verbringen, bei dem ich mit sämtlichen anwesenden Männern schon mal intim war, während sich die anderen Frauen hauptsächlich um die Kinder kümmerten, und sonst nichts zu den Gesprächen beitrugen (und glücklicherweise auch nichts davon ahnten, dass ihre Männer mir schon mindestens einmal sehr nahe gekommen waren).
Sonst gibt es nichts weiter zu sagen. Teilweise hatte Teresa selbst gekocht, teilweise war das Essen geliefert worden (das ist mir um einiges lieber als solche In-Restaurants).
Die Kinder störten zwar ziemlich, aber in dieser besonderen Situation war es mir ganz recht, dass sie so sehr die Aufmerksamkeit ihrer Mütter beanspruchten.
Der gemeinsame Abend dauerte nicht allzu lange. Da sind kleine Kinder immer ein guter Vorwand.

Da ich erstmal perplex war, habe ich Carsten nicht gleich davon erzählt. Dann gab es dringendere Angelegenheiten zu besprechen, und inzwischen habe ich wohl die beste Zeit verpasst, ihm die Sache zu beichten. Also ist es wohl am besten, ganz Gras drüber wachsen zu lassen, und nicht mehr zu erwähnen.

Immerhin konnte ich wieder einmal eine Vermutung bestätigen, die ich schon lange über das Trageverhalten von Babys und Kleinkindern gemacht habe. Zwar ist es auch vom Alter abhängig, und wird auch immer mal wieder abgewechselt, aber tendenziell ist es so, dass Männer kleine Kinder eher auf dem Arm tragen, so dass die Last sich vor allem auf die Schultern verteilt. Frauen dagegen neigen dazu die Kinder auf die Einbuchtung über der Hüfte zu setzen, so dass das Gewicht möglichst vom Becken getragen wird. Je näher die Last an der Körperachse, desto niedriger das Drehmoment (diesmal erspare ich euch Kreuzprodukte).
Aufgrund dieser Beobachtung habe ich die Hypothese, dass der evolutorische Sinn der Taille ist, als „Kindersitz“ zu fungieren. Andere Primaten haben weder eine Taille noch einen aufrechten Gang. Den Transport des Nachwuchses zu erleichtern, wäre eine Erklärung für die konkave Silhouette einer Frau, bzw. warum es nicht einfach geradlinig oder schräg nach unten geht.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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64 Antworten zu Dreizehnhundertachtundsechzig

  1. N.N. schreibt:

    Hast Du den Überblick verloren, mit wem Du geschlafen hast? ^^

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  2. Plietsche Jung schreibt:

    Zum Glück geht es nicht einfach geradlinig oder schräg nach unten, denn so hat mann auch mehr zum Anfassen.

    Den ONS in alten Zeiten behalte mal lieber für dich. Es gibt keinen added-value, das zu erzählen.

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  3. idgie13 schreibt:

    Den ONS würd ich auch für mich behalten. Ich würd meine ONSs (wie ist eigentlich der korrekte Plural?) nicht mal wiedererkennen, glaub ich …

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  4. ednong schreibt:

    Gesichter merken kann ich mir auch nicht. Braucht immer eine Weile, bis es sitzt.

    Die Taille für den Kindertranswport – nette Theorie. Wobie der Mann sich im Allgemeinen mit Frauen bindet (laut Studie), die breite Becken haben. Da kommt die Taille dann umso mehr zur Geltung.

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  5. aliasnimue schreibt:

    „Schon irgendwie sonderbar, einen Abend zu verbringen, bei dem ich mit sämtlichen anwesenden Männern schon mal intim war…“
    Inwiefern ist es seltsam, wenn Du doch überhaupt keine emotionale Bindung zu dem Mann hattest?

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  6. aliasnimue schreibt:

    Im Allgemeinen hat man Sex mit Menschen, die man kennt und sympathisch sowie optisch attraktiv findet. So als Mindestvoraussetzung. Auch wenn das für eine größere Gruppe nicht mal ausreichend wäre.
    Wenn er zur reinen Triebbefriedigung gedient hat und Du ihn nicht mal gleich wieder erkannt hast, dann sollte eine Begegnung doch auch völlig emotionsfrei sein.
    So meine Annahme.

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  7. Pendolino70 schreibt:

    Ich treffe nicht mal Bekannte in der Sauna und du bist gleich in einem Raum mit 3 intimen Bekanntschaften. Ich habe bisher nur mal die umgekehrte Story gehört an einer WG-Party (Ich bin alt) ☺️

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