Vor gar nicht langer Zeit hatte ich darüber gebloggt, wie Einstellungsverfahren normalerweise ablaufen.
Nun ist die Sache für mich wieder mal akut geworden.
Unser Sekretariat ist derzeit mit zwei Teilzeitkräften besetzt. Die Sekretärin arbeitet nur vormittags, die Bürohilfe 30 Stunden die Woche (vor allem nachmittags), so dass wir insgesamt andertviertel Bürokräfte haben.
Das ist schon etwas wenig, zumal sich in den letzten Jahren zusätzliche Aufgaben ergeben haben. Um die beiden Vorzimmerdamen zu entlasten, und mehr Redundanz (insbesondere bei Urlaub oder Krankheit) zu haben, hat sich der Chef jetzt entschlossen, eine weitere Bürokraft einzustellen.
Die Ausschreibung und der Auswahlprozess bleiben wieder mal an mir hängen. Der Chef gedenkt nur noch sein OK dazu geben zu müssen.
Zeitlich sind wir recht flexibel. Sowohl ganztags, als auch halbtags (oder irgendetwas dazwischen) wäre denkbar. Grundsätzlich wäre es machbar, wenn die zukünftige Bürokraft nur vormittags arbeitet. Allerdings sollte sie bereit sein, nachmittags zumindest vertretungsweise einzuspringen.
Zwar wird die Hauptarbeit vormittags geleistet, und nachmittags ist oft nur Stand-By, dennoch möchten wir, dass das Vorzimmer möglichst immer zu den Bürozeiten besetzt ist – und zwar mit jemandem der sich grundsätzlich hier auskennt. Temporäre Aushilfen bedeuten immer einen Zusatzaufwand bei der Einstellung, und sie müssen trotzdem bei jeder Kleinigkeit selbst erst rückfragen, was die Angelegenheit weiter verzögert.
Von der Qualifikation her sind gute Englischkenntnisse unerlässlich. Officeprogramme sollten vertraut sein, und idealerweise sollte etwas Berufserfahrung in einer ähnlichen Stelle vorhanden sein. Viel mehr braucht es gar nicht, da die Sekretärin die anspruchsvolleren Aufgaben selbst erledigt.
Im Gegenteil – eine ausgebildete Bürofachkraft oder ähnliches wäre überqualifiziert (Synonym für „zu teuer“).
Obwohl ich selbstverständlich die Ausschreibung geschlechtsneutral formulieren werde, bezweifle ich, dass sich ein Mann daraufhin melden wird.
Aber selbst wenn .. der Chef und ich, wir arbeiten zwar vorzugsweise mit Männern, aber hier geht es eher darum, dass die neue Bürokraft mit den beiden Kolleginnen gut auskommt. Diese vertragen sich meist ganz gut (im Laufe der Zeit gab es aber auch schon kleinere Unstimmigkeiten).
Meiner Ansicht nach würde jemand mit ähnlichem Background wie die beiden Vorzimmerdamen am besten dazu passen. Beide sind Mütter. Insofern wäre eine weitere Mutter [Mütter sind meist verträglich, und ihre Familienplanung – hoffentlich! – abgeschlossen. Sie verfügen über größeres Organisationstalent (meine Schwester behauptet, ihr seien zusätzliche Arme gewachsen, seit sie Kinder hat) und die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihren Vorgesetzten Avancen machen, ist geringer.] vermutlich die beste Wahl, gerne auch eine Alleinerziehende.
Die Arbeitszeiten sind – wie gesagt – flexibel, so dass auch Mütter mit kleineren Kindern das schaffen könnten. Ich denke, es wird relativ einfach sein, jemand passenden zu finden. Das letzte Mal war nur deshalb so problematisch, weil wir jemanden ausdrücklich für den Nachmittag brauchten.
Die Bezahlung richtet sich nach dem aktuell gültigen Tarif und der vereinbarten Stundenzahl (irgendwas zwischen 20 und 40 Stunden pro Woche).
Kein Traumjob, aber für jemanden, der hier in der Gegend gerade etwas entsprechendes sucht, sicherlich ein guter und angenehmer Arbeitsplatz.
Über deinen Satz „Ich denke, es wird relativ einfach sein, jemand passenden zu finden.“ sehr schmunzeln. Du hast doch sehr klare Vorstellungen davon im Kopf, wie der/die neue Mitarbeiter/in deiner Meinung nach sein sollte, um ins Team zu passen. Ob es da einfach wird, jemanden zu finden, … hm, ich bezweifle das. Ich wünsche es dir/euch aber natürlich, dass du Recht behältst. In jedem Fall wird es spannend, zu erfahren, was für Personen sich auf diese ausgeschriebene Stelle bewerben werden. 😉
LikeLike
Es ist nicht das erste Mal, dass wir eine Bürohilfe suchen. Von daher kann ich recht gut abschätzen, wer sich von solch einer Stelle angesprochen fühlt und sich darauf bewirbt.
Das waren das letzte mal hauptsächlich Mütter, die aber nur vormittags arbeiten wollten.
Da wir diesmal etwas flexibler bezüglich der Arbeitszeit sind, denke ich, dass sich leicht jemand geeignetes finden lässt.
LikeLike
Der Umstand, dass ihr zeitlich in den Arbeitszeiten so flexibel seid, wird es bestimmt einfacher machen, jemanden zu finden – das glaube ich auch. Ich bezog mich hinsichtlich meines Zweifels eher auf die Vorstellungen, die du persönlich im deinem Kopf hast, wie euer passender Arbeitnehmer sein sollte.
LikeLike
Es gibt halt einige Anforderungen, die sich auf diese konkrete Stelle beziehen – teils Must-haves, teils Nice-to-haves.
Diese Anforderungen muss ich mit den Bewerbern abgleichen, tja .. und dann mal schauen, wer – meiner Meinung nach – am besten passt.
LikeLike
Zudem liegt es sicher auch maßgeblich an eurem Firmenstandort, wie leicht oder schwer sich jemand geeignetes auf Stellenangebote finden lässt.
LikeLike
Als Großstadt mit relativ dicht besiedeltem Umland dürfte das kein Problem werden.
Für einen Umzug oder Pendeln (über ca. 20km) lohnt der Job natürlich nicht. Nur für Leute, die bereits hier in der Gegend wohnen.
LikeLike
Zwei Anmerkungen :
„Es bleibt an mir hängen“, liest sich als Selbständige Unternehmerin, die du bist, etwas sonderbar.
Drei Frauen sind eine zuviel. Das wird kaum gutgehen.
LikeLike
Wenn der Chef meint, ich soll mich darum kümmern, und ich genügend zeitliche Kapazitäten habe, mache ich es halt.
Alle drei auf einmal werden kaum gleichzeitig im Büro sein. Unsere aktuellen Bürokräfte sind auch durchaus umgänglich. Aber es ist schon wichtig, dass die neue Bürohilfe mit ihnen einigermaßen harmoniert.
LikeLike
Viel Erfolg beim Finden !
LikeLike
Dankeschön!
LikeLike
Wirklich eine Alleinverziehende? Die sind am unflexibelsten überhaupt, so meine Erfahrung. Mal eben schnell für eine erkrankte Kollegin einspringen ist das meist kategorisch ausgeschlossen, weil die ganze Betreuungskette für sie zusammenbricht und nicht eben schnell umorganisiert werden kann.
Es mag Ausnahmen geben. Ja. Aber was ich diesbezüglich erlebt habe ist, dass Alleinverziehende bei uns kategorisch keine Chance mehr haben, nachdem auch beim letzten Versuch nichtmal die Probezeit überstanden wurde. Ständig war irgendwas mit dem Kind und die Dame konnte dadurch die geforderte Leistung nicht im Ansatz bringen.
LikeLike
Dabei dürfte das Alter des Kindes aber eine entscheidende Rolle spielen.So pauschal sollte man da nicht urteilen.
LikeLike
Ja okay, wenn das Kind 14 ist oder so, dann mag das gehen. Aber wie gesagt, wir haben wirklich nur unglückliche Erfahrungen gemacht und deswegen der Geschichte einfach einen Riegel vorgeschoben. Und es herrscht bei diesen Stellen wirklich kein Mangel an Personen, die sich bewerben und im Kreis derer wir Auswahl haben.
LikeLike
Alleinerziehende möchte ich nicht kategorisch ausschließen.
Es gibt viele, die die Betreuung ihrer Kinder (insbesondere wenn sie schon etwas älter sind) durchaus im Griff haben, und die dadurch sogar ein besonderes Organisationstalent erworben haben. Da muss man den Einzelfall sehen.
Wenn wir eine Alleinerziehende einstellen, dann muss zumindest diese dem Vater ihrer Kinder nicht mehr auf der Tasche liegen.
LikeLike
Gebranntes Kind scheut eben das Feuer. Da wir hier genug Auswahl haben, picken wir uns eben das raus, was für uns den meisten Nutzwert hat.
LikeLike
Ist schon klar.
Ich warte auch erst einmal ab, wer sich im einzelnen bewirbt.
Was nützt mir eine verheiratete Frau, wenn sie in einem halben Jahr mit ihrem Mann wegzieht? Hat’s alles schon gegeben.
LikeLike
„Wenn wir eine Alleinerziehende einstellen, dann muss zumindest diese dem Vater ihrer Kinder nicht mehr auf der Tasche liegen.“
Erklär das mal bitte. Das verstehe ich nicht.
LikeLike
Das bezieht sich auf den Betreuungsunterhalt nach §1570 BGB.
http://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__1570.html
LikeLike
Mütter mit so kleinen Kindern werden sich sicher nur wenige bewerben. Das muß man auch nicht unterstützen, dass Babys fremdverwahrt werden.
LikeLike
Der Betreuungsunterhalt kann sich ja auch verlängern, solange die Mutter nicht berufstätig ist.
Bei sehr kleinen Kindern wäre ich ohnehin skeptisch, ob sie die zusätzlichen Anforderungen einer Berufstätigkeit bewältigt.
Ich warte ab, wer sich bewirbt. Alleinerziehende sind zumindest nicht von vornherein chancenlos, sofern sie mir glaubhaft versichern können, dass die Betreuung ihres Kindes zuverlässig gewährleistet ist.
LikeLike
Viel Erfolg bei der Suche!
LikeLike
Danke!
LikeLike
Wenn ich das so lese weiß ich was ich heute Abend tun werde: Meinen CV auf Vordermann bringen!
LikeLike
Hast du denn Bewerbungsambitionen?
LikeLike
Warum nicht? Die Stelle klingt vielversprechend; die Gegend ist reizvoll, ein Luftwechsel wäre mal angezeigt…alles gute Gründe!
LikeLike
Einfache Büroarbeiten werden nicht üppig bezahlt, und würden dich schon sehr bald langweilen.
LikeLike
Jetzt fehlt nur noch der Link zum Stellenangebot 🙂
Viel Spaß am WE mit Fiona und Begleitung (ich glaube nicht, dass sie ohne kommt).
LikeLike
Das Stellenangebot wird nur regional ausgeschrieben.
Dein Glaube hat dich getrogen.
LikeLike
Hat er das? ich hab doch nur kundgetan, was ich nicht glaube … 😉
LikeLike
Sagen wir mal so:
Sie kam ohne Begleitung, und ging mit Begleitung.
Vielleicht sollte ich zukünftig besser auf deine Intuition hören.
LikeLike
Jahaaaa! Ich liege nach dem Lesen des Dienstsgs-Posts hier fast am Boden vor Lachen. Meine Glaskugel bekommt einen Ehrenplatz …
LikeLike
Ähh .. was ist denn daran gar so lustig?
LikeLike
Och …. nix 😀
LikeLike
Ach, edi, was bist du leicht zu erheitern!
LikeLike
Ja, wenn ich mich nicht erheitern ließe, bedeute dies, ich würde den ganzen Tag griesgrämig rumlaufen. Warum sollte ich das denn machen? Dann lache ich lieber zweimal mehr am Tag und mir geht es gut 😉
Naja, vielleicht nicht gut – aber besser als schlecht.
LikeLike
OK. Dann freue ich mich, wenn ich zu deinem Wohlbefinden beitragen kann.
LikeLike
Pingback: Dreizehnhundertsechsundsechzig | breakpoint
Pingback: Dreizehnhundertachtundsiebzig | breakpoint
Pingback: Dreizehnhundertvierundneunzig | breakpoint
Pingback: Ein Füllhorn voller Tweets //1555 | breakpoint