Dreizehnhunderteinundsechzig

Mein Mikrowellengerät hatte schon seit etlichen Jahren klaglos seinen Dienst versehen. Es hat noch analoge Drehschalter, so dass ich mit einem einzigen Griff die gewünschte Zeitdauer einstellen kann, ohne erst umständlich auf irgendwelchen Tasten herumdrücken zu müssen. Deshalb liegt mir sehr an ihm, und ich möchte es durch kein neues ersetzen.

Kürzlich war in der ganzen Küche kein Strom mehr. Licht und Kühlschrank gingen nicht mehr, der Herd allerdings schon (der hängt schließlich am Drehstrom – also drei Phasen), und auch in den anderen Räumen funktionierte der Strom.
Das schloss die Hypothese eines allgemeinen Stromausfalles aus. Im Sicherungskasten war die Sicherung für die Küche rausgeflogen, und ich schaltete sie wieder ein.
Kurz vor dem Stromausfall hatte ich das Mikrowellengerät noch benutzt, und als ich es später wieder in Betrieb nehmen wollte, ging es nicht mehr.

Am Abend bat ich Carsten, mir das Gerät aus der Ausbuchtung in der Einbauküche herauszuheben. Mir ist das zu schwer, und da das Stromkabel sehr kurz ist, ist das Raus- oder Reinheben erst recht tricky. Da sollte man schon zu zweit sein.

Mit einem Kreuzschlitz schraubte ich hinten ein Blech weg. Aber das diente offenbar nur der EMV-gerechten Abschirmung, und legte das Innerste nicht frei.
Erst nach vier weiteren Schrauben ließ sich das Gehäuse (mit vereinten Kräften) öffnen.
Ich hatte die Gerätesicherung in Verdacht (da mir ansonsten nichts ungewöhnliches aufgefallen war) und entfernte sie. Es war eine 8-Ampère-Sicherung. Mit Hilfe eines Multimeters (für das ich erst mal funktionierende Batterien organisieren musste) überprüfte ich, dass sie tatsächlich hin war.
Irgendwo hatte ich noch ein Tütchen mit Sicherungen, fand allerdings keine passende, und setzt schließlich eine, die für 6.3 Ampère ausgelegt war, ein.

Kurzer Test, ob das Gerät so funktioniert (Verlängerungskabel benötigt), dann wieder zugeschraubt (was schwierig war, da die Seitenwände störrisch nicht einrasten wollten), und schließlich wieder an den alten Platz bugsieren lassen.
Geschafft.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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22 Antworten zu Dreizehnhunderteinundsechzig

  1. Der Maskierte schreibt:

    Also ich möchte meine Miele M6012SC nicht mehr missen. Ausgefeilte, aber logisch strukturierte Bedienung und einen wunderschönen Drehknopf für die Zeit.

    Sollte es auch als Einbauvariante geben.

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  2. claudius2016 schreibt:

    Die neue Sicherung behebt nur das Symptom, nicht die Ursachen… Aber vielleicht reicht es ja erstmal.

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  3. Plietsche Jung schreibt:

    Bin gespannt, wie lange das hält ☝

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  4. Leser schreibt:

    Hmm, Mikrowellengerät. Hab ich gar nicht. Hätte ich mir schon etliche male kaufen können, kosten ja nix mehr (ich hab schon welche für 35€ gesehen). Aber irgendwie schmeckt das Essen, was da drin war, immer entweder trocken, labberig oder gummiartig (von der Textur her, nicht vom Geschmack). Oder alles drei zusammen.
    Ich wüsste wirklich nicht, warum ich mir bzw. meinem Essen sowas antun sollte.

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    • Mit einem Mikrowellengerät lässt sich schon sehr schnell Essen warm machen, ohne dass man dafür extra noch Töpfe verschmutzen müsste.
      Ich benutze es mehrmals am Tag, für überbackenes Käsebrot, Getränke, Reste, .. und kann nicht feststellen, dass der Geschmack leidet.
      Das einzige ist, dass knusprige Speisen nicht knuspig werden. Aber das stört mich eher weniger. Im Gegenteil – manchmal habe ich schon alte, harte Brötchen leicht angefeuchtet heiß gemacht. Dann kann man sie wieder essen.

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      • Leser schreibt:

        Naja, eine Mikrowelle erwärmt halt nur die Wassermoleküle im Essen, und nicht den Rest. Damit verdampft zumindest in den äußeren Lagen das Wasser, und das Essen ist nun zwar warm, aber auch trocken und hat oft eine gummiartige Konsistenz. Viele Sachen esse ich lieber kalt, als nach einer Mikrowellenerwärmung, wenn sie sich nicht auf andere Weise einfach erwärmen lassen (z.B. im Backofen oder Topf).

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        • Diese Erfahrung kann ich nicht bestätigen.
          Eventuell sollte man das Essen umrühren, damit es gleichmäßig warm ist.

          Manche Speisen brauchen unterschiedlich lang. Da kann es schon mal vorkommen, dass die Soße kocht, die Nudeln warm, und das Fleisch noch kalt ist.
          Kartoffelklöße lassen sich nicht gut erhitzem und brauchen ewig. Das macht mir aber nichts aus, weil ich die eh nicht gerne und folglich nur extrem selten esse.

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  5. Jezek1 schreibt:

    Das erinnert mich an eine Reparatur einer alten Waschmaschine. Trotz gezogenen Netzstecker habe ich einen Stromschlag bekomme, so dass ich mich in einer anderen Ecke des Badezimmers wiederfand. Da habe ich große Augen gemacht über die Macht von elektrischen Kondensatoren.

    Jahre später habe ich im Studium die Hintergründe erfahren. Damals wurden die Asynchronmotoren der Waschmaschine über eine Steinmetzschaltung an das Einphasen-Netz geschaltet. Ein eingebauter Kondensator dient zur Erzeugung einer Phasenverschiebung. Und diese Dinger haben eine entsprechende Kapazität die man deutlich spüren kann. Daher mein Rat: Immer den großen Bruder bei solchen Sachen vorschicken 🙂

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    • Tja, die kapazitiven Entladungen ..

      Zu meiner Studienzeit hatte ich einen Föhn, der mir gerne unangenehme elektrische Schläge verpasste, wenn ich ihn wieder aufräumte, und dazu das Kabel aufwickelte.
      Ich habe mir dann angewöhnt, den Stecker vorher am Heizungsrohr kurzzuschließen, damit sich die Kondensatoren entladen können.

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      • Jezek1 schreibt:

        Ja, das mache ich heute auch noch; damit kann man aber nur den Entstörkondensator löschen; dieser Sitz direkt am Netzschalter. Alle C hinter den Schalter bleiben davon i. d. Regel unberührt. Daher sicherheitshalber das Gerät immer schön erden.

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