Aus aktuellem Anlass hatte ich mich entschlossen, selbst einmal Mittagessen zu kochen. Das Putengeschnetzelte hat uns sehr gut geschmeckt, und auch den Reis dazu habe ich ordentlich hingekriegt.
Nach dem Essen war Carsten weggefahren, weil er etwas erledigen musste, als es an der Tür klingelte. Da es für mich kürzer war, zur Tür zu gehen, als zur Sprechanlage, öffnete ich die Tür.
Draußen stand eine junge Frau. „Hallo, ich bin Nina. Ich möchte zu Verena.“
„Verena wohnt nicht mehr hier.“
„Oh .. ich kenne sie vom Reiterhof, habe früher im Nachbarort gewohnt, und besuche gerade Verwandte“, erzählte sie unaufgefordert, „da dachte ich, ich könnte mal bei Verena vorbeischauen. Kann ich dann wenigstens ihre Telefonnummer oder Adresse haben?“
„Ich habe ihre Adresse nicht.“ Und wenn doch, würde ich sie nicht weitergeben.
„Dann können Sie Verena wohl auch nichts von mir ausrichten?“
Ich schüttelte den Kopf.
„Was ist mit ihrer Schwester .. wie hieß sie doch gleich?“
„Fiona. Die wohnt auch nicht mehr hier.“
„Und ihre Mutter?“
„Ist gestorben.“
„So .. und ihr Vater?“
„Der wohnt noch da.“
„Kann ich dann mit ihm sprechen?“
„Er ist momentan nicht hier.“
Sie überlegte kurz, meinte dann: „Geben Sie ihm bitte meine Telefonnummer. Er soll mich anrufen.“ Schnell kramte sie einen Zettel und einem Stift aus ihrem Rucksack, kritzelte etwas darauf, und gab ihn mir.
„OK“, erwiderte ich, „ich werde es ihm weitergeben“.
Nachdem sie gegangen war, legte ich Carsten den Zettel auf seinen Schreibtisch, vergaß aber, ihn ausdrücklich darauf hinzuweisen, weil wir nach seiner Rückkunft .. anderweitig beschäftigt waren.
Naja, dann sieht er den Zettel eben erst nächstes Wochenende.
Du hast gekocht?
Was ist passiert?
LikeLike
Die Haushälterin ist in Urlaub, und ich wollte mal was anderes essen.
Ganz selten habe ich mal solche Anwandlungen.
Die Wahl des Gerichtes sollte dagegen (innerhalb meiner Kochfähigkeiten und kulinarischer Vorlieben) ein symbolisches Zeichen der Solidarität sein – tja, hat leider nicht geklappt. 😦
LikeLike
Das Gericht als Symbol der Solidarität? Jetzt steh ich auf dem Schlauch.
LikeLike
Versuch‘ mal Putengeschnetzeltes in Englisch zu übersetzen (OK – das Geschnetzelte passt nicht so recht, aber – wie gesagt – das gehört zu den wenigen Speisen, die ich kochen kann, und es war ja auch nicht als Voodoo gedacht).
LikeLike
Ok, der gehörte jetzt nicht zu deinen Stärksten. 😉
Was kannst Du denn noch so kochen?
LikeLike
Vielleicht hätte ich besser Schwein statt Pute nehmen sollen.
Pfannkuchen, Mehlklöße, Lasagne, Tiefkühlpizza, .. na, es kommt doch einiges zusammen.
LikeLike
Du könntest sie ruhig als schroffe Pförtnerin loben. Da braucht man einen Rammbock. … Was für das Ponyhof-Mädchen spricht. ‚Bibi und Tina auf dem Ponyhof mit einem Rammbock.‘
LikeLike
Ja, sie scheint manches Mal schon eine recht schroffe Art zu haben. Aber vielleicht liest es sich auch unhöflicher als es war.
LikeLike
Das hier war doch nicht schroff oder unhöflich. Ich war lediglich zurückhaltend, denn wenn eine wildfremde Frau vor der Tür steht, falle ich der nicht gleich um den Hals.
Wenn Zeitschriftenvertreter oder Zeugen Jehovas klingeln, kann ich allerdings auch ganz anders.
LikeLike
Es liest sich nur so. Halt sehr kurz angebunden und abweisend. Sowas empfinden Menschen dann als nicht besonders freundlich und höflich.
Aber wir waren ja nicht dabei.
LikeLike
Bei unbekannten Leuten bin ich erst distanziert, und ich gebe auch nicht mehr Informationen als nötig.
Aber das ist hier in der Gegend nicht ungewöhnlich und völlig normal, empfindet kein Einheimischer als unhöflich.
Ich glaube z.B. im Rheinland sind die Leute viel kontaktfreudiger und reden auch mehr mit Fremden.
LikeLike
Stimmt, da würde man durchaus anecken. In Bayern steigert sich das wohl zum grantig.
LikeLike
Die Bayern sind IMHO noch deutlich geselliger, als wir hier im Norden.
Hier spricht man zwar frank und frei, aber diese Direktheit kann auch leicht abschrecken, weshalb man erst mal auf Distanz geht, bis man unbekanne Personen besser einschätzen kann.
LikeLike
Du liest so unhöflich.
LikeLike
Kann natürlich auch sein, deswegen hatte ich es eingeschränkt.
LikeLike
Süß. Wenn du nicht temporär furios bist.
LikeLike
Ich entscheide mich für das hinreissend, auch wenn Du sicher etwas anderes sagen wolltest. 😉
Furie hat kein Adjektiv. 🙂
LikeGefällt 1 Person
Süß , gelegentlich Furiosität und Kuriosität sind durchaus hinreißend. Sie reißen zum runterreißen hin. Wer will da nicht niederknien.
LikeLike
Bibi und Tina, Ponyhof… hier bei Anne… hmmm, das erinnert mich doch an http://www.ultrap.de/downloads/dateien/zatzen_-_bibi_und_tina_softporno.mp3
„Ene Mene Sieben Sachen – Alex kann Sex kriegen. Hex Hex“
Uralt, ich weiss…
LikeLike
Also ich kannte das noch nicht.
Alex ist längst Ex.
LikeLike
„Oh .. ich kenne sie vom Reiterhof (…).“
Ich hätte sie reingelassen.
LikeLike
Ganz bestimmt nicht!
Mit Equidae will ich nichts zu tun haben.
Mag sein, dass du andere Motive hast.
LikeLike
Weltfriede. Hauptsächlich.
LikeLike
Dann will ich dir das mal glauben, Stephan.
LikeLike
Böses Weib,du 😀
LikeLike
Häh? Wieso?
Bin mir diesmal ausnahmsweise keinerlei Schuld bewusst.
LikeLike
Und keines Bikini.
LikeLike
Bekleidet war ich mit Blusenshirt, Minirock und Hausschuhen – nichts besonderes, sogar ohne Konfitüreflecken.
LikeLike
Zeugenaussagen sind notorisch unverlässlich. Du warst nackt.
LikeLike
So heiß war es am Samstag nicht, und wenn doch, wäre ich entweder nur zur Sprechanlage gegangen, oder hätte mir schnell etwas übergezogen.
LikeLike
Oh – du warst dir mal (d)einer Schuld bewußt? Kann mich nicht entsinnen … 😉
LikeLike
Dafür fallen mir spontan 2 Gründe ein.
1. Ich habe das nur sehr subtil thematisiert.
2. Deine Erinnerungsvermögen lässt dich im Stich.
LikeLike
Kenn ich; wenn am Samstag-Nachmittag es an der Tür klingelt sind es entweder die Eismänner oder die Zeugen Jehovas. Alle wollen etwas von mir wissen; auch wenn sie bloß über Gott reden wollen (ich aber nicht mit Ihnen).
LikeLike
Solche Hausierer o.ä. sind nervig, und ich lasse mich da auf kein Gespräch ein, selbst wenn ich ihnen unhöflich die Tür vor der Nase zuknallen muss.
LikeLike
Pingback: Dreizehnhundertfünfzehn | breakpoint
Pingback: „Girls‘ Day“ won’t be Girls‘ Day //1456 | breakpoint
Pingback: No Sweets, but Tweets //1502 | breakpoint