Zwölfhundertsiebenundneunzig

Endlich hatte es gestern mit dem Badesee geklappt. Benjamin und ich fuhren am Spätnachmittag hin. Ich habe ja diese Woche Carsten’s Auto zur Verfügung.
Da ich volens nolens meinen Bikini daheim vergessen hatte, blieb uns nichts anderes übrig, als uns in der Nacktzone niederzulassen. Benjamin hatte zwar Bedenken geäußert, ging aber dann doch mit (insbesondere auch weil ihn die Griller weiter vorne störten).

Das Wasser war recht kühl. Mir fällt es da immer schwer, hineinzugehen. Sobald ich dann bis über den Bauchnabel drinnen stehe, kann ich aber direkt losschwimmen.
Benjamin und ich schwammen zweimal zusammen durch, dann legte ich mich am Ufer auf die Decke, um zu faulenzen, während Benjamin ein wenig herumlaufen wollte. Da er seine Badehose dabei hatte, konnte er ja auch in den Angezogenen-Bereich.

Ich döste also so vor mich hin, bis ich ein sonderbares Geräusch hörte, das mich aufschreckte: Schon hechtete ein ziemlich großer Hund an mir vorbei. Dabei sind Hunde hier verboten. Es waren auch keine Leute zu sehen, zu denen der Hund zu gehören schien. Ärgerlich, aber da der Hund bereits außer Sichtweite war, döste ich erleichtert weiter.

Irgendwann wollte ich mich umdrehen, öffnete dazu die Augen, und sah einen Mann wenige Meter von mir entfernt stehen, der in den See schaute. Im Gegensatz zu dem Hund beunruhigte mich das nicht, und ich legte mich etwas anders hin.
Kurz darauf muss ein kleines Geräusch mich wieder aufgeschreckt haben. Hastig sah ich den Mann von vorhin sich abwenden, und ein kleines Kästchen (vermutlich ein Smartphone) hinter sich verbergen.

Benjamin erzählte später, er habe auch Männer mit Handys herumlaufen sehen, die bei sich bietenden Gelegenheiten Fotos gemacht hätten.
Das war früher hier nicht so gewesen. Auch keine Hunde. Und kein Grillen. Zumindest ist es mir nie aufgefallen. Dabei kenne ich den See hier schon seit etlichen Jahren. Da fuhr früher ein oder zweimal in der Stunde ein Aufseher herum, und unterband solche Rücksichtslosigkeiten.
Mir passt es gar nicht, unkontrollierbar fotografiert zu werden. Das würde angezogen genauso gelten.
Sollen sie ruhig spannen, aber permanente Fotos zu machen, also mit der Option zur Weiterverbreitung, geht zu weit. ich bestimme selbst, wer Fotos von mir zu sehen kriegt.

Etwa unverändert waren die Raucher- und Stechmückendichten.
Positiv ist mir dagegen aufgefallen, dass man wieder deutlich mehr Schambehaarung trägt, und tendenziell wohl weniger Fett. Und ein paar durchaus ansprechende Stoßstangen habe ich auch gesehen (oops, man merkt, dass ich auf Entzug bin ..).

Wir schwammen noch einmal durch den See, und brachen danach ohne Hast, aber zügig wieder auf, und machten uns auf den Rückweg in die Stadt.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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93 Antworten zu Zwölfhundertsiebenundneunzig

  1. Molly L. schreibt:

    Süße: Wenn Du das mit Herrn L,. machen würdest, also schwimmen am Badesee und dann Bikini „vergessen“, ich würde Dich … weißt schon. Wenn seine Frau das spitz kriegt musst Du Dich echt nicht wundern, wenn er nie wieder mit Dir schwimmen geht.

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  2. aliasnimue schreibt:

    War das nicht gegen die Vereinbarung?

    Diesen Gedanken finde ich sehr unbehaglich, dass Spanner auch noch Bilder machen und diese dann im Netz mit anderen feiern. Kranke Menschen.

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    • Gegen welche Vereinbarung?

      Gegen Spannen habe ich nichts, aber mich heimlich zu fotographieren, und die Bilder eventuell weiterzugeben, das stört mich schon.

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      • aliasnimue schreibt:

        Hatte Carsten nicht bei dem Essen Nacktbaden abgelehnt und Du hast stillschweigend akzeptiert?

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        • Er hatte zwar Bedenken geäußert, aber nicht weiter darauf bestanden.

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          • aliasnimue schreibt:

            Wirst Du es ihm auch so erzählen?

            Die Sache ist nicht ganz so harmlos und ich frage mich auch, was Du Dir dabei gedacht hast. Genau wie damals mit dem T-Shirt hochziehen und dem Foto.
            Zum einen wart ihr mal intim, zum anderen weißt Du genau, dass der arme Mann sexuell frustriert ist.
            Natürlich kann man FKK nicht mit Sex in Zusammenhang bringen.

            Dennoch könnte man den Eindruck haben Du spielst ein wenig mit dem armen Mann.

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            • sevens2 schreibt:

              Was hat sie sich nur gedacht.

              Natürlich kann man FKK mit Sex in Zusammenhang bringen.

              Ob der „arme Mann“ mitspielen möchte, zumal er Anne kennt, muss er selber wissen — weiß er selber.

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            • Als ich gestern abend mit Carsten telefoniert habe, habe ich den Badeseebesuch erwähnt, auch dass wir im FKK-Bereich waren.
              Das hat ihn nicht weiter interessiert.

              Benjamin und ich haben ein unausgesprochenes Übereinkommen, dass nichts mehr zwischen uns läuft. Das ist nur noch eine fachlich-platonische Freundschaft.
              Wenn ich ihm gelegentlich ein optisches Schmankerl biete, tut ihm das gut (und es ist weit harmloser, als einen Nachbarn seine Brüste anfassen zu lassen).
              Und bei mir muss er zumindest nicht mit negativen Reaktionen oder Konsequenzen rechnen.

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            • aliasnimue schreibt:

              Wenn ihr das deutlich geklärt habt, dann ist es völlig in Ordnung.
              Was er mit seiner Frau hat oder eben nicht, dafür kannst Du auch nicht verantwortlich sein. Seine Sache.
              Du bist nur für Deine eigene Beziehung verantwortlich und die funktioniert ja tadellos.

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            • Ich denke auch, dass die Art unserer Beziehung eindeutig klar ist.
              Wir kennen uns seit so vielen Jahren, und inzwischen sind wir beide halt anderweitig gebunden. Trotzdem können wir weiter als Freunde miteinander umgehen.

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            • aliasnimue schreibt:

              Ist der See öffentlich oder privat? Ich würde mich in jedem Fall beschweren.
              So Übergriffe nehmen anscheinend wirklich zu. Da sollte entweder der Betreiber oder aber die örtliche Polizei für einen gewissen Schutz oder zumindest Abschreckung sorgen.

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            • Der See gehört einer Gemeinde hier in der Region, die den Badebetrieb zwar duldet, aber nicht weiter fördert.

              Den Gedanken an Polizeistreifen an diesem sonst ruhigen und friedlichen See finde ich nicht gerade erfreulich.

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    • imion schreibt:

      Ja, das wird zunehmen. Hängt mit der übersexualisierung der Gesellschaft durch Frauen zusammen, da diese nichts Arbeiten und auf kosten der Männer leben wollen und sich deshalb permanent für Sex oder die Aussicht auf Sex bezahlen lassen, zusammen mit dem Vaterentzug durch die Mütter, damit diese sich ein schönes Leben mit dem Unterhalt vom Mann machen könnten. Dies führt zur Sexsucht, da die Jungs mit ihrer Sexualität alleingelassen werden und dann bei den Pornos enden. Deshalb gehen so viele Männer zu nutten, und deshalb wird es zunehmen, weil immer neues Material benötigt wird, um noch einen dopamin kick zu bekommen.

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      • aliasnimue schreibt:

        Fehlt da nicht ein 😉 ?

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        • imion schreibt:

          @aliasnimue
          Nein, das fehlt da nicht. Aufgrund der Sexsucht gehen Männer zu nutten. Deshalb schiesen diverse Anbieter von Hobbynutten seiten auch so aus dem Boden. Weil Frauen erkannt haben, das damit wunderbar einfach ein Geld zu kommen ist, ohne etwas zu Arbeiten oder zu leisten. Der Grund für die Sexsucht liegt in der Kindheit. Jungs orientieren sich rein an Männern. Da Frauen den Vater entziehen, suchen sie sich andere Männer, an denen sie sich orientierne können. Gepaart mit der Pupertät und immer verfügbare Pornos führt dies zur Sexsucht.

          Und da Frauen in Männern keine Menschen sehen, sondern nur Geldbeutet, nutzen sie dies aus, um sich ein schönes Leben auf kosten der Männer zu machen, so wie sie es überall machen, wo es möglich ist.

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          • aliasnimue schreibt:

            Der Mann als Opfer feministischer Manipulation.

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            • imion schreibt:

              @aliasnimue
              Nein, weiblicher Manipulation. Das übel damit an, das Frauen den Jungs die Väter entziehen, die absolut wichtig sind.
              Schau dir das mal an:

              Vor allem das mit dem Wegtretem können der Männer, das eigentlich nur bei Persönlichkeitspaltungen auftritt und diese gewöhnlich bei Misshandlungen. Oder anders ausgedrückt: Die Erziehung durch Frauen ist eine Vergewaltigung der Jungs.

              Dazu kommt dann noch, das Müttern ihren Töchtern beibringen, das diese möglichst sexy sein sollen, um sich alles von den Männern bezahlen zu lassen. Die auswirkungen sieht man hier: http://www.vanityfair.com/style/2016/07/welcome-to-the-new-prostitution-economy

              Weil Sex das einzige ist, was Frauen können, übersexualisieren sie die Gesellschaft, weil sie zu faul sind, etwas zu leisten. Da Frauen auch vor Jungs in der Pupertät nicht haltmachen und diese nicht geschützt werden, ganz im gegenteil, sie extra dieser übersexualisierung ausgesetzt werden, führt dies zu Sexsucht. Was wieder im sinne der Frauen ist, da diese dann mehr für Sex verlangen können, um sich so noch mehr auf kosten der Männer durchs Leben zu schmarotzen.

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            • aliasnimue schreibt:

              Ich hab jahrelange Erfahrung in familienrechtlichen Gutachten und kenne da beide Seiten.
              Aber das nur off topic.

              Du hast ein tiefgreifendes Problem, was auf Missbrauch deutet.
              Das ist furchtbar und schlimm.
              Niemand hatte dazu ein Recht.
              Ich nehme das sehr ernst, was Du schreibst.
              Aber bevor Du jemandem wehtust, such Dir bitte Hilfe.

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      • Und in so einer Nacktzone kommt man natürlich kostenlos und relativ unkompliziert an ansprechendes Bildmaterial.

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  3. Claudius schreibt:

    Das Nacktbaden immer noch / schon wieder mit Sexualität assoziiert wird, wundert mich seit (zugegeben) Jahrzehnten…
    Der Brüller war ein bayerisch Sprechender auf einer Seebrücke auf dem Darß, der lautest fragte, „wo die Nackerten“ seien (die FKK-Strände sind weit weit weg…).
    Fotografieren von Personen ist unabhängig von der Bekleidung nicht ok, wenn es dazu keine Einwilligung in Form eines zumindest Nickens gibt.

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  4. sevens2 schreibt:

    „Dabei kenne ich den See hier schon seit etlichen Jahren. Da fuhr früher ein oder zweimal in der Stunde ein Aufseher herum, und unterband solche Rücksichtslosigkeiten.“

    Yeah. Dann wurden die Materialkosten prohibitiv. Wenn jede Stunde ein Aufseher unversehens mit seinem Quad am Nacktteil in den See fährt geht das einfach nicht.

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  5. Leser schreibt:

    Einfach Nackte am Badesee fotografieren ist wirklich dreist. Was für eine Sauerei. Vor allem heutzutage, wo die Bilder sofort im Netz landen können… Wie soll das weitergehen? Ich sehe da einen „Point Of No Return“ erreicht, gesellschaftlich – nur merkt das noch niemand, und ich weiß auch selbst noch nicht, was das nun genau bedeutet.

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    • Ja, wobei es mir persönlich ziemlich egal ist, ob ich auf solchen Fotos angezogen oder nackt bin.
      Aber ich will die eben nicht unkontrolliert im Netz verbreitet haben. Deshalb habe ich ja auch mein Boudoir-Blog auf „privat“ gestellt.

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      • Claudius schreibt:

        Paparazzi-Fotos von Bekleideten können mindestens genauso unangenehm oder dreist sein wie von Nackten. Ich denke z. B. an Betrunkene (unangenehm), Verletzte bei Unfällen (dreist).
        Das Fotografieren von Personen ohne deren OK ist ein Problem und solange „BILDungsinstitutionen“ dafür sogar bezahlen, ist es ein gesellschaftliches Problem…

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        • Die heutige Technik macht das Fotografieren so einfach und unkompliziert, dass sich wohl kaum etwas dagegen machen lässt, was nicht wieder andere Nachteile mit sich bringen würde.

          Eigentlich glaube ich gar nicht, dass viele dieser unerlaubten Fotos tatsächlich veröffentlicht werden. Aber sie könnten es werden, und – ja, du hast recht – das ist ein Problem der ganzen Gesellschaft.

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  6. ednong schreibt:

    Das F’otografieren ohne Zustimmung ist ätzend. Gehört sich einfach nicht und ist strafbar. Hat natürlih nur Konsequenzen, wenn man die Leute faßt.
    Und mögliches unerlaubtes Weiterverbreiten wäre auch mir unangenehm. Mir fallen da einfach zu viele negative Szenarien zu ein.

    Mit dem Vergessen des Bikinis wirst du ihn wahrscheinlich nur leicht in Verlegenheit gebracht haben, denn er dürfte dich diesbezüglich sicherlich einschätzen können. Und hast du dir erst einmal was in den Kopf gesetzt, ist dessen Umsetzung ja nicht weit … 😉

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    • Das Fotografieren will ich jetzt nicht überdramatisieren, aber es ist einfach schlechter Stil.
      Keine Ahnung, wie man das verhindern könnte, denn es wollen ja auch Leute ganz harmlose Bilder von der Landschaft oder ihrer Familie machen.

      Der vergessene Bikini war tatsächlich nichts, was Benjamin hätte erschüttern können.
      Bei wirklich freier Wahl hätte er vermutlich ohnehin die Nacktzone gewählt.

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  7. verbalkanone schreibt:

    Das ist einer der Gründe, also das ungewollte Fotografiertwerden durch Typen mit Smartphones, warum ich niemals nie an öffentlich zugänglichen Badeseen nackt baden würde. Leider muss man heute anscheinend mit solchen Aktionen immer rechnen.

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    • Stimmt. Das ist lästig und ärgerlich.
      Vor einigen Jahren musste man noch nicht damit rechnen, aber inzwischen sind Smartphones einfach zu weit verbreitet.

      Ich lasse mir aber das Nacktbaden trotzdem nicht davon vermiesen.

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      • verbalkanone schreibt:

        Nun, das ist deine Sache. Mir persönlich gefällt der Gedanke, dass ein mir unbekannter Mann mit einem Nacktfoto von mir auf seinem Smartphone durchs Leben geht und sich wohlmöglich an meinem Foto aufgeilt, absolut nicht. Wie du selbst schon in deinem obigen Eintrag geschrieben hast, möchte ich entscheiden, wer mich nackt sieht.

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        • Wenn ich völlig züchtig angezogen wäre, würde mich die Speicherung und Weitergabe unauthorisierter Foto ebenso stören.
          Bloß sind solche Fotos für Unbekannte wohl bei weitem nicht so interessant, was die Wahrscheinlichkeit, bekleidet heimlich fotografiert zu werden, wesentlich reduziert.

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