Zwölfhundertfünfundfünfzig

Bisher hatte ich zwar bereits Andeutungen gemacht, war aber zu diskret gewesen, um das Thema als Blogbeitrag auszuschlachten.
Nun ja, wie immer bewahre ich das Incognito der Beteiligten sehr streng, und ich glaube auch, dass ähnliche Fälle gar nicht selten sind, was es schon zu einem Thema allgemeinen Interesses macht.

Ich war (das ist schon etwas her) wieder mal an der Uni, um mit Benjamin zu arbeiten und verschiedenes durchzusprechen. Er war niedergeschlagen wie meistens in letzter Zeit.
Irgendwie kamen wir darauf, dass er sich sein Familienleben ganz anders vorgestellt hatte. Das Kind ist äußerst lebhaft und laut, und Teresa kümmert sich nur noch darum, und vernachlässigt ihn. Trotzdem schwankt sie, ob sie nach Ablauf der Elternzeit lieber ganz daheim bleiben soll, statt – wie geplant – wieder zu ihrem alten Job als MTRA zurückzukehren.

„Mach‘ ihr noch ein zweites“, schlug ich vor, „dann rentiert es sich wenigstens, wenn sie daheim bleibt.“
Er schüttelte den Kopf: „Das würde nicht klappen. Wir hatten schon lange keinen Sex mehr.“
Dieses Bekenntnis erschütterte mich, und durch dezentes Nachhaken erfuhr ich folgende Geschichte:

Nach der Geburt von $_Benjamin.Kinder[0].Name hatte Teresa noch längere Zeit Beschwerden mit ihrer Dammnaht. Also schoben die beiden die Wiederaufnahme geschlechtlicher Beziehungen erst mal auf.
Dann war Teresa immer müde, oder das Kind artikulierte schreiend seine Bedürfnisse, die Teresa vorrangig stillte.
Als sie schließlich nach einem Vierteljahr oder so einen ernsthafteren Versuch unternahmen, hatte Teresa Schmerzen dabei.
Wieder einige Wochen Pause. Erneuter Versuch. Dasselbe.
Ein Arztbesuch brachte kein Ergebnis, nur den lakonischen Rat, Geduld zu haben und ein Gleitmittel zu verwenden.
Teresa schien gar nicht erpicht auf Sex zu sein, und so ging das die nächsten Monate weiter. Hin und wieder ein Versuch, der aber wegen angeblicher Schmerzen abgebrochen wurde, sofern das Baby nicht schon vorher lautstark dazwischengekommen war.
Die Versuche wurden seltener. Auch nachdem Teresa abgestillt hatte, brachte das keine Verbesserung, so dass Benjamin und sie derzeit abstinent leben. Teresa scheint nichts zu vermissen, aber Benjamin halt schon (ich kenn‘ ihn ja noch von früher).

Ich zögerte, ihm zu raten, sich anderweitig umzuschauen, sofern nicht absehbar ist, dass ihr Bedürfnis in nicht allzu ferner Zukunft wiederkehrt, und empfahl ihm stattdessen, es erstmal nachts zu versuchen, wenn sie schläft und entspannt ist.
Benjamin schien skeptisch. Ich weiß nicht, ob er meinen Vorschlag umsetzt. Der aktuelle Status ist aber kein Dauerzustand. Früher oder später wird sich etwas ändern müssen.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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120 Antworten zu Zwölfhundertfünfundfünfzig

  1. aliasnimue schreibt:

    Es gibt zwei Ursachen:
    zum ersten ist es hormonell bedingt,
    zum zweiten ist so ein Dammriß ein recht traumatisches Erlebnis und braucht oft sehr lange (>1 Jahr), bis er keine Schmerzen mehr verursacht.
    Es ist also nicht nur ein körperliches Problem, sondern auch ein psychisches.
    Er sollte als Partner das Thema nicht vermeiden, aber auch keinen Erwartungsdruck erzeugen.
    Zärtlichkeiten sind ein wichtiger Anfang. Ohne sie unter Druck zu setzen. Sie muß sich erstmal wieder als Frau fühlen, nicht nur als Mutter.
    Der Rat es nachts zu versuchen, wenn sie schläft, ist meiner Meinung nach fatal. Und da ist er zu recht skeptisch.
    Das ist in dem Fall höchst übergriffig.

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    • Einen Dammriss hatte sie nicht, „nur“ einen wohl recht großzügigen Schnitt. Das ist aber inzwischen weit über ein Jahr her.

      Gerade wenn es psychisch ist, müsste sie doch im Schlaf besonders entspannt sein.
      Das ist, denke ich, zumindest einen Versuch wert, denn psychisch bedingte Verkrampfungen müssten dann gelöst sein.

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      • Claudius schreibt:

        Nach meiner Kenntnis ist ein Schnitt oft schmerzhafter als ein Riß, weswegen meine Frau es auf den Riß ankommen lassen hat. Der ist flugs verheilt, bei Bekannten mit Schnitt hat es oft sehr lange gedauert. Soll an den Konturen und der natürlicheren Linienführung des Risses liegen.
        Es nachts zu probieren, finde ich nicht ok, es sei denn, es ist vorher so abgesprochen und erfolgt in beiderseitigem Einverständnis.

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        • Mittlerweile ist die Naht wohl gut verheilt, ist ja auch schon weit über ein Jahr her.
          Meine Schwester hatte beim ersten Kind einen Schnitt, beim zweiten einen Riss, beim dritten weiß ich nicht, aber AFAIK keine größeren Probleme mit der Naht.

          Es steht ihm frei, einen nächtlichen Versuch anzukündigen, auch wenn ich glaube, dass sich das eher hemmend auswirken würde.

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  2. Molly L. schreibt:

    Ein Kind zu bekommen ist kein Pappenstiel. Naürlich kümmert sich die Frau oft vorrangig um das Baby, ist immer so. Da muss der Mann dann einfach mal durch. Hauptsache, die beiden finden wieder zurück zu sich als Paar. Das kann aber dauern.
    Was das mit dem Schlaf angeht, da stimme ich aliasnimue zu: So etwas sollte nur nach Absprache erfolgen!
    Das Familienleben ist also anders, als er es sich geacht hat? Nun, ich schätze, seiner Frau geht es ebenso. Nur mit dem Unterschied, dass sie sich nicht auf die Arbeit flüchten kann. Mal ehrlich: Je nach Geburtsverlauf und Babytemperament ist man so erschöpft, dass man jede ruhige Minute nutzen will und muss (!), um sich zu erholen, bestenfalls zus schlafen.
    Der beste Rat, den ich geben kann ist: Er soll versuchen, sich und ihr babyfreie Zeit zu verschaffen! Ohne Druck, dann unbedingt Sex haben zu müssen. Irgendwie einen Babysitter – wen möglich ein Familienmitglied – besorgen und dann einfach mal ein paar Stunden wieder „nur“ zu Zweit sein. Sich aufs Bett legen udn ein Schläfchen halten. Einen Spaziergang machen, dabei ein Eis essen, sowas. Dann wird mit der Zeit auch die Vertrautheit und Intimität wiederkommen.
    Die Situation ist altbekannt und wahrlich kein Einzelfall.
    Das Schlimmste, was er jetzt tun kann, wäre vor sich hinzuschmollen.
    In diesem Stadium seine Frau zu betrügen, würde nur davon zeugen, im moralischen Sinne Abfall zu sein.

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    • aliasnimue schreibt:

      Volle Zustimmung!

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      • tom174 schreibt:

        Dass Kinder, ja Kleinkinder eine Beziehung komplett durcheinanderwirbeln, fraglos. Dass die biologische Programmierung mächtig ist, ebenso.
        Als unsere erste Tochter auf der Welt war, lief da eine ganze Weile auch nix mehr. Auch von meiner Seite, ich war dauermüde. Wir haben uns dann eine Weile zum Sex verabredet. Klingt total doof, gerade wenn man wie wir Jahrzehnte bereits zusammen ist, hat aber funktioniert.
        Mal ein paar Monate ohne Sex? Klar. Und seiner Frau wehtun geht gar nicht, fraglos. Aber dauerhaft abstinent? Das Schmerz Ding, ok, aber es gibt da ja noch andere Möglichkeiten (Oralverkehr sollte beiden schmerzfreies Vergnügen bereiten).
        AAAAABER: Sex ist mir (und gottlob meiner Frau) wichtig, auf Dauer ohne ist für mich nicht vorstellbar. Nur weil eine Frau Mutter wurde, heißt das nicht, dass sich nicht auch die Gefühle für ihren Mann ändern können. Vielleicht will sie ihren Mann gar nicht mehr als Mann sondern nur noch ausschließlich als Vater? Vielleicht will sie ihn auch eigentlich gar nicht mehr, glaubt nur dass ein Kind Vater und Mutter braucht?

        Die im Schlaf Idee: Ganz dumm, in der Situation. Das kann man machen, wenn man ein intaktes Sexleben hat und beide Lust aufeinander haben, nicht wenn einer gerade, aus welchen Gründen auch immer, keinen Sex haben will.

        Miteinander reden, Probleme ansprechen. Hat sie da keinerlei Verständnis für, muss man schauen ob, und unter welchen Bedingungen man die Beziehung weiterführen kann/will. Für mich wäre ein Zölibat keine Option. Da wäre eine Affäre schon eher eine.

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        • Wenn nach einer Geburt eine Zeitlang nichts mehr läuft, ist das durchaus nachvollziehbar.
          Aber diese Zeitspanne darf auch nicht zu lange anhalten.

          nicht wenn einer gerade, aus welchen Gründen auch immer, keinen Sex haben will

          Sie behauptet schon, wieder Sex haben zu wollen, aber „nicht gerade jetzt“. Insofern wäre nachts, wenn sie also nicht unter Zeitdruck oder Stress steht, eine mögliche Alternative, die ergebnisoffen – also mit der Option auf sofortigen Abbruch – und viel Einfühlungsvermögen ausprobiert werden sollte.

          Für mich wäre ein Zölibat keine Option.

          Absolut verständlich!

          Da wäre eine Affäre schon eher eine.

          Würde ich als ultima ratio sehen, weshalb ich ihm das bisher noch nicht vorgeschlagen habe.

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          • tom174 schreibt:

            „Sie behauptet schon, wieder Sex haben zu wollen, aber „nicht gerade jetzt“.“
            Da eben dann das Verabreden. Im ersten Schritt vielleicht einfach nur mal wieder ein Date. Alleine Essen gehen, Kino… im zweiten dann eben auch zum Sex. klingt echt total albern. Aber wenn so ein Zwerg da ist, gibt man sich selbst oft auf, ohne es wirklich zu merken.

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    • So etwas sollte nur nach Absprache erfolgen!

      Wenn er will, kann er es ja mit ihr besprechen.
      Allerdings meine ich, dass dies nur noch mehr Druck aufbauen würde (gegenüber beiden), und dass eine spontane Aktion erfolgsversprechender wäre.

      Babyfreie Zeit haben sie schon versucht.
      Da sind jedoch auch die zeitlichen Möglichkeiten beschränkt, und Teresa war ziemlich nervös, und dachte dauernd nur daran, ob es dem Kind gutgeht.

      Benjamin schmollt nicht. Er ist inzwischen – tja, nahezu verzweifelt. In letzter Zeit ist er wirklich so mies drauf, und er war bisher wirklich äußerst verständnisvoll und geduldig, aber allmählich packt er das nicht mehr. Ich mache mir wirklich Sorgen um ihn. Er hat doch auch Bedürfnisse, die sich nicht auf Dauer unterdrücken lassen.

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      • Molly L. schreibt:

        Ist mir klar, dass das nicht einfach ist. :-D, ich habe Größtes glaube ich erst mit 3 Monaten länger „allein beim Papa“. Und es war füchterlich. Das hatte nichts mit meinem Mann oder Mißtrauen oder sonstwas zu tun, sondern nur mit mir. Beim Mittleren war ich schneller mal alleine shoppen, als man gucken konnte.
        So etwas braucht einfach Zeit. Ich kenne Menschen, die sich dan hinstellen und völlig entgeistert sagen: „Äh – hallo? Wo ist denn das Problem?“
        Tja. Ist eben schonmal so.
        Natürlich mag Benjamin Bedürfnisse haben. Unterdrücken soll er die natürlich nicht. Aber eine gewisse zeitlang zurückstellen. Das ist sowieso etwas, das man lernen sollte, sobald man Kinder hat: Was man selbst möchte, ist für sehr lange Zeit absolut zweitrangig! Da geht es der Frau auch nicht besser. Hast Du Dir mal frischgebackene Mamis angeguckt? Die meisten sehen aus wie Zombies, mit Ringen unter den Augen, fettigem Pferdeschwanz, fleckigen Shirts und Gammellatschen.
        Ein Jahr ist garnichts!
        Irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, da wieder „Normalität“ einkehren sollte. Die Frau – sofern nicht schon passiert – gönnt sich wieder Beautyzeit, lernt, ohne Kind rauszugehen, macht sich wieder schick. Sobald sie abgestillt hat, hat sie vielleicht auch mal wieder den Kopf frei für ein bisschen was anders, Stichwort Stilldemenz.
        So. Das ist aber ein Prozeß, den man dann gemeinsam als Paar machen muss, ebenso, wie man die Zeit dahin gemeinsam durchstehen muss. mit „Er will Sex und sie nicht“ macht man es sich da ein bisschen einfach, finde ich. Immerhin sind beide Eltern geworden, aber sie hat das Baby nun einmal ausgetragen, hat ihren eigenen Körper als Schlachtfeld erlebt und das ganze Hormonchaos abbekommen. Wenn man das Ganze dann so sieht, dass Er eben wieder den Vorher-Zustand haben möchte, sie sich dagegen nur ums Kind kümmert … werden sich die Fronten nur verhärten. Wenn er es nicht gut findet, dass sie sich die ganzte Zeit ums Kind kümmert, frage ich mich: Warum kümmert er sich dann nicht mal ums Kind? So dass die Frau auch mal so etwas wie Freizeit hat?
        Natürlich sollte man die Sache langsam mal angehen. Aber eben langsam und behutsam und er sollte sich verflixt nochmal auch mal in seine Frau hineinzuversetzen versuchen bzw. anerkennen, dass er das nicht kann. Selbst Verständnis zu zeigen, erschiene mir fast wie Hohn: Um mal ein Klischee zu bemühen: Wenn ein Krieger aus der Schlacht verwundet nach Hause kommt, erwartet man ja auch nicht, dass er tags darauf wieder „seinen Mann steht“.
        Ohne Sex kann mMn eine Partnerschaft auf Dauer nicht funktionieren, das gehört einfach dazu. Aber 1 Jahr nach einer Geburt mit Komplikationen ist wie gesagt nichts, das ist eben ein Ausnahmezustand.
        Meine Befürchtungen gingen daher eher Richtung allgemeine Intimität: Ist die noch vorhanden? Ist im Allteag noch Raum und Zeit für Zärtlichkeit, kuscheln, küssen? Das ist jetzt erstmal wichtig. Sex kann warten (zumal es da ja auch noch andere Möglichekiten gibt …).

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        • Aber eine gewisse zeitlang zurückstellen.

          Das hat er schon sehr lange.

          Sobald sie abgestillt hat

          Hat Teresa bereits. Ich weiß nicht sicher, glaube aber so etwa ein halbes Jahr.

          Warum kümmert er sich dann nicht mal ums Kind?

          Macht er durchaus gelegentlich. Nach dem was ich herausgehört habe, ist es ihr aber gar nicht so recht.

          er sollte sich verflixt nochmal auch mal in seine Frau hineinzuversetzen versuchen

          Ja, wie lange soll er das denn noch? Warum soll nur immer er Verständnis haben?

          1 Jahr nach einer Geburt mit Komplikationen

          Schon bald anderthalb Jahre, und nicht direkt Komplikationen, lediglich die Dammnaht machte ein paar Wochen mäßige Probleme.

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          • Molly L. schreibt:

            „Ja, wie lange soll er das denn noch? Warum soll nur immer er Verständnis haben?“

            Na siehst Du, das ist genau das destruktive Denken, das ich meinte! Genau DAS ist verkehrt daran! Die Frau muss genauso zurückstecken, sich selbst zurückstecken, Verständnis haben. Oder meinst Du, die ist aus Stein? Und eben genau dieses Denken führt oft dazu, dass sich die Fronten verhärten. Dann hast Du hinterher so eine richtig schöne „Meine Frau interessaiert sich nur noch für das Kind“ / „Er will nur das Eine von mir!“-Konstellation. Und das kann fatal enden.

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            • Irenicus schreibt:

              Die Frau muss genauso zurückstecken, sich selbst zurückstecken, Verständnis haben.

              Es ist für seine Situation völlig egal ob sie zurücksteckt. Wenn sie ein Problem hat muss man natürlich schauen, dass man es irgendwie löst. Aber deswegen sein Problem völlig zu ignorieren geht nicht. Und wenn sie seine Bedürfnisse langfristig (1Jahr ist extrem lang!) nicht erfüllt ist das einfach das Aus für die Beziehung.

              Wenn es vaginal nicht klappt, gibt es ja noch andere Möglichkeiten. Dann muss sie halt mit dem Mund oder der Hand ran. Sex ist wichtig für eine Beziehung.

              Und wenn ich es aus dem Text richtig lese, dreht sich ihr Leben nur noch um das Kind. Und das tut weder ihr noch ihrer Familie gut. Es tut wahrscheinlich noch nicht mal dem Kind gut, denn das muss auch lernen mal alleine klar zu kommen.

              Trotzdem schwankt sie, ob sie nach Ablauf der Elternzeit lieber ganz daheim bleiben soll, statt – wie geplant – wieder zu ihrem alten Job als MTRA zurückzukehren.

              Was sagt Benjamin denn dazu? In meinen Augen wäre das ein absolutes Unding, wenn sie das gegen seinen Willen tut. Die finanziellen Einbußen sind ja nur das eine. Das andere ist, dass sie ja jetzt schon wie eine Helik

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            • Was sagt Benjamin denn dazu?

              Er hat keine Einwände. Ob sie wieder arbeiten geht, oder daheim bleibt, ist für ihn beides OK.

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            • Kiki schreibt:

              Ich bin voll und ganz Mollys Meinung.
              Einfach im Schlaf überraschen, gerade mit dem Hintergrund, würde ich außerdem fast als Vergewaltigung bezeichnen.
              Und insgesamt kann ich, wenn Benjamin auf mehreren Gebieten so drauf ist, seiner Frau nur empfehlen sich zu trennen.

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            • Einfach im Schlaf überraschen, gerade mit dem Hintergrund, würde ich außerdem fast als Vergewaltigung bezeichnen.

              Wieso? Sie schlafen doch im gleichen Bett. Und es gibt kaum etwas schöneres, als aufgespießt aufzuwachen.

              Und insgesamt kann ich, wenn Benjamin auf mehreren Gebieten so drauf ist, seiner Frau nur empfehlen sich zu trennen.

              Benjamin ist völlig in Ordnung. Er hat – wie jeder Mensch – seine Macken, aber die kannte Teresa wohl, bevor sie ihn heiratete.
              Er hat zu dieser Misere nichts beigetragen, war bisher immer geduldig und verständnisvoll. Wieso sollte dann sie sich von ihm trennen? Das ist absolut verfehlt, solange er noch den guten Willen hat, an der Beziehung festzuhalten.

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            • Kiki schreibt:

              Wenn ich auf dem Tiefschlaf komme wäre das wohl das letzte, was ich gebrauchen könnte. Wenn das mein Ex als wir noch zusammen waren auf die Idee gekommen wäre nach der Geburt, hätte das vermutlich die Trennung deutlich beschleunigt.

              Wenn er jetzt kein Verständnis hat und im Glauben lebt, dass er viel mehr zurückstecken muss als sie, hat er das Grundsätzliche Prinzip von Kindern nicht verstanden. Dann hat sie es einfacher ohne ihn.

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            • Dann hat sie es einfacher ohne ihn.

              Aber sicher. Sie hat es einfacher, und er wird entsorgt und darf nur noch zahlen.
              Das hat er ganz sicher nicht verdient.

              Es wundert mich, dass so etwas gerade von dir kommt, wo du so einen tollen Vater hast, der wirklich alles für seine Töchter tut.

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            • Kiki schreibt:

              Ja, ich habe einen tollen Vater aber es sind nicht alle so. Ich habe halt auch einen Ex, der da einiges nicht auf die Reihe bringt. Außerdem zahlt er nichts und in seiner Unfähigkeit vermutlich auch nie zu einer Tätigkeit kommt, bei dem er so entlohnt wird, dass er größere Mengen Unterhalt zahlen müsste. Mann kann sich da gut drücken.
              Diverse Partnerschaften und Ehen sind in letzter Zeit in meinem Umfeld an ebensolchen Dingen gescheitert, viele kurz vor oder nach dem Kind. Oder auch unabhängig davon. Da bin ich für kurzen Prozess, Menschen ändern such nicht und es führt sonst nur zu Enttäuschungen. Meine Meinung ist aber durchaus durch meine eigene Situation eingefärbt, ich bin alleine glücklich und will momentan überhaupt keinen Partner.

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            • Keine Ahnung, was zwischen dir und deinem Ex vorgefallen ist.
              Manchmal muss man sich halt auch mal zusammenraufen (ja, ich weiß selbst, dass Physiker da recht speziell sind).

              Für (gute) Physiker stehen die beruflichen Chancen bestens, aber wenn er Unterhaltverpflichtungen hat, wird ihn das sicher nicht motivieren, einen gut bezahlten Job zu suchen.

              Du musst zwar selbst wissen, was du machst, aber überleg dir – deinem Kind zuliebe – gut, wie du den Kontakt zu seinem Vater gestaltest.

              Ich weiß nicht, inwieweit deine Situation mit dem hier geschilderten Fall vergleichbar ist.
              Hier kommt es mir aber äußerst daneben vor, ihr zu einer Trennung zu raten, wo ihr Mann guten Willens ist, und mir keinerlei Verfehlung von ihm bekannt ist.

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            • Kiki schreibt:

              Sein Physikstudium hat er nach 3 Semestern abgebrochen, nachdem er mangels gemachter Arbeitsblätter nie zu einer Prüfung zugelassen wurde. Er macht jetzt eine Ausbildung, will in dem Beruf aber auch nicht arbeiten.
              Kontakt ist, wenn er denn Interesse daran hat, meist ist das alle 4-5 Wochen. Ich fördere es nicht, mache aktiv aber auch nichts dagegen. Die Kleine mag ihn außerdem nicht und bleibt auch nicht bei ihm.

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            • Von seinem Studienabbruch wusste ich nichts.

              Ist bei euch also erst recht eine ganz andere Situation, als die hier vorliegende.

              Alles Gute und ein schönes Pfingstwochenende!

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            • Kiki schreibt:

              Danke, euch auch!

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            • Oder meinst Du, die ist aus Stein?

              Nein, meine ich nicht, aber derzeit scheint nur das Kind für sie wichtig zu sein.
              Benjamin leidet unter dieser Situation. Er wirft ihr ihr Verhalten keinesfalls vor, hat aber eben auch Bedürfnisse, die er seit langem nicht mehr befriedigen kann. Ist das so schwer zu verstehen?

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  3. aliasnimue schreibt:

    Eine Frau, die ein Kind geboren hat, ist erstmal emotional und körperlich Mutter. Das hat die Natur so eingerichtet, um das Überleben des Nachwuchses zu sichern.
    Als Mutter stellt man seinen Körper und seine ganze Kraft dem Kind zur Verfügung.
    Das ist eine enorme Umstellung. Körperlich wie psychisch.
    Da kann es gut sein, dass sie einfach keinen Platz mehr für Sexualität hat.
    Wichtig für die Partnerschaft ist es, dass ein Mann das versteht. Was zugegebenerweise schwierig ist, wenn man es selbst nicht erlebt hat.
    Durch das Verständnis wird die emotionale Bindung zu ihrem Mann wieder wachsen. Das „Wir-Gefühl“ gestärkt.
    Man sollte sich als Paar Auszeiten nehmen. Das Kind mal für eine Nacht zu den Großeltern geben. (ohne jetzt die Erwartungshaltung auf Sex).
    Sondern nur Paarzeit verbringen.

    Und wenn sie dabei Schmerzen hat, dann schließt man eben eine Penetration erst mal aus. Das schlimmste was Mann tun kann, ist in irgendeiner Form Druck auszuüben. Das führt nur zu einer Abwehrhaltung.

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    • dass sie einfach keinen Platz mehr für Sexualität hat

      So scheint es. Aber das darf nicht dazu führen, dass sie dauerhaft (ich rede nicht von ein paar Wochen oder wenigen Monaten) ihren Mann ablehnt.
      Irgendwann muss sie sich auch wieder öffnen, sonst ist das einfach kein akzeptabler Zustand.
      Von ihrem Mann kann sie nicht ausschließlich Verständnis und Geduld erwarten. Das hatte er weit über ein Jahr. Er hat inzwischen dringende Bedürfnisse, und diese körperliche Ablehnung geht ihm nahe und bedrückt ihn erheblich.

      Auszeiten sind nur bedingt möglich. Die Großeltern wohnen nicht in der Nähe. Andere vertrauenswürdige und zuverlässige Babysitter gibt es kaum.

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      • Irenicus schreibt:

        Andere vertrauenswürdige und zuverlässige Babysitter gibt es kaum.

        Das wunder mich. Haben sie keine Freunde? Ich hab für diverse Freunde mal auf ihr Kind aufgepasst und sie umgekehrt auf meins.

        dass sie einfach keinen Platz mehr für Sexualität hat

        Wenn sie nach über einem Jahr immer noch keinen Platz für Sexualität hat, dann ist das, in meinen Augen, ein Fall für den Psychologen. Sexualität ist ein so wichtiges Grundbedürfnis, wenn das über so einen langen Zeitraum verschwindet stimmt irgendwas überhaupt nicht. Und es ist auch keineswegs der Normalfall, nach über einem Jahr.

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        • Haben sie keine Freunde?

          Kein großer Freudeskreis, und von denen ist auch nicht jeder geeignet oder bereit, als Babysitter einzuspringen.

          ein Fall für den Psychologen

          Nach allem, was ich so mitkriege, ist es leider gar nicht so selten, dass eine Mutter völlig in der Kinderbetreuung aufgeht, und dabei das Interesse an Sex verliert.
          Teresa hat wohl auch schon früher keine besonders große Lust auf Sex gehabt. Jetzt ist die halt ganz weg.

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      • aliasnimue schreibt:

        Molly hat das meiner Meinung nach wunderbar erklärt.
        Und ich finde das auch völlig normal. Wie ich schon geschrieben habe, ist das völlig natürlich.
        Nach dem Abstillen dauert es nochmal ein paar Monate, bevor der Körper sich erholt.
        Und man muß auch lernen, dass man sein Kind einmal sorgenfrei abgeben kann.
        Das ist weniger eine Kopfsache, als ein natürlicher emotionaler Prozess.
        Und hat überhaupt nichts mit „Helikopterverhalten“ zu tun.
        Das sie es einige Male versucht hat, wieder intim mit ihrem Mann zu werden, ist doch ein gutes Zeichen. Das die Erfahrungen schmerzhaft waren, ist genau so wenig Kopfsache (als medizinisch geschulter Mensch wird sie das einordnen können).
        Und schließlich hat sie auch einen Arzt deswegen aufgesucht. Das der so wenig empathisch reagiert hat, ist allerdings ein Unding.
        Und auch schon ohne Kind ist sowas schwierig.
        Genau so könntest Du einem Mann mit Potenzstörungen und gleichzeitig hoher Belastung im Job, sagen, er solle sich nicht so anstellen.
        Die Gefühlslage dürfte ähnlich sein: Angst vor Versagen, mangelndes Selbstvertrauen, sich einem Erwartungsdruck ausgesetzt fühlen.

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        • Nach dem Abstillen dauert es nochmal ein paar Monate, bevor der Körper sich erholt.

          Das Abstillen liegt ja inzwischen auch schon länger zurück.

          Das sie es einige Male versucht hat, wieder intim mit ihrem Mann zu werden, ist doch ein gutes Zeichen.

          Das ist auch schon länger her, genau wie der Arztbesuch.
          Seither hat sich die Situation nicht verbessert. Eher im Gegenteil.

          Wenn Benjamin wüsste, dass in – was weiß ich – einem halben Jahr oder so die Angelegenheit wieder normalisiert wäre, wäre das kein Problem. Dann würde er halt weiter guten Willen zeigen und abwarten.
          Aber so scheint es sich nicht zu verbessern. Es fehlt eine positive Perspektive.

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          • aliasnimue schreibt:

            Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden. Er sollte sie ganz vorsichtig fragen, was ihre Gründe sind und was er ihrer Meinung tun kann, ohne jetzt zu fordern oder anzuklagen. Aber auch seine Bedürfnisse klar zu machen.
            Auch würde ich ein medizinisches Problem nicht ausschließen. Nimmt sie bspw. die Pille, so kann das schon zu sexueller Unlust führen.

            Was ich vorschlagen würde:
            Zärtlichkeiten, Massagen, ohne sexuelle Absicht.
            Sollte es sie dann doch erregen, selbst verzichten und nur nachgeben, wenn sie es unbedingt fordert. (das ist ein Reiz, dem kaum eine Frau/Mann mit gesunder Einstellung zur Sexualität entgehen kann)
            Das sie vorher schon kaum Lust auf Sex hatte, zeigt aber auch, dass sie Probleme damit hat.
            Oder das schlichtweg die Chemie zwischen den beiden nicht stimmt.
            Ich kenne beide Situationen:
            also Phasen von Unlust und schwache Libido meines Partners.
            Will also sagen, dass ich für beide Seiten durchaus Verständnis habe.
            Allerdings wußte ich auch vor meiner langen Phase der Abstinenz, dass Sex wundervoll ist.
            Was es natürlich viel einfacher macht, diese zu überwinden.
            Sex ist unabdingbar für eine Partnerschaft. Selbst wenn es durch medizinische Gründe eingeschränkt ist.
            Und wie bei allen Problemen in einer Partnerschaft hilft nur eins: reden.

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            • Dass sie die Pille nimmt, bezweifle ich, denn grundsätzlich hätten die beiden wohl nichts gegen ein weiteres Kind.
              Medizinisch ist alles in Ordnung.

              Zärtlichkeiten, Massagen, ohne sexuelle Absicht

              😯 Das erscheint mir doch recht unrealistisch.

              Naja, danke, dass du versuchst, eine Lösung zu finden.
              Ich bin mir nur nicht sicher, ob deine Vorschläge wirklich hilfreich sind.

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  4. Der Maskierte schreibt:

    Bin ich der Einzige hier, der eine steile Karriere Benjamins als Unterhaltspflichtiger sieht?

    Leute, eine gesunde Sexualität gehört zu jeder Beziehung und wenn sie Schmerzen bei der Penetration hat, dann gibt es noch andere Techniken, mit denen man sich gegenseitig Freude verschaffen kann. So gibt es nur Unzufriedenheit auf seiner Seite und die wird sich auf seine Frau übertragen.

    Ich habe auch einige Zweifel, dass sie die Arbeit nach der Elternzeit wieder aufnehmen wird. Und irgendwann heißt es dann von ihr, dass sie sich auseinander gelebt haben. Er darf blechen und sie behält das Kind.

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  5. Irenicus schreibt:

    Das mit dem Schlafen halte ich für sehr problematisch, da sie meiner Einschätzung nach, schon „normalen“ Sex im Moment ja eher als nervig empfindet. So wäre es ein totaler Übergriff.

    Ich hab ja keine Ahnung über ihr Sexleben, aber hat sie es mal mit Masturbation (inkl. sexspielzeug) versucht. Wahrscheinlich hat sie dafür im Moment keinen Nerv, aber dabei sollte zumindestens nichts wehtun.

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    • Das mit dem Schlafen halte ich für sehr problematisch, da sie meiner Einschätzung nach, schon „normalen“ Sex im Moment ja eher als nervig empfindet.

      Ja, eben. Wenn sie es verschläft, kann sie es nicht als „nervig“ empfinden, und ihr Körper gewöhnt sich leichter wieder daran.

      Masturbation (inkl. sexspielzeug) versucht

      Keine Ahnung. Das habe ich Benjamin gar nicht erst gefragt, weil mir das selbst nichts bringt.

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  6. Stapel Chips schreibt:

    Ich denke es wäre Zeit für eine Paartherapie

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  7. Plietsche Jung schreibt:

    Ich lese hier nur Verständnis für die Mutter. Ein wenig unverständlich für mich. Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit, auch wenn der Körper hormonell anders gestellt ist. Die Zeit, sich um den grad geborenen Säugling zu kümmern ist sicher wichtig, aber so wie ich es herauslese, ist sogar die Stillzeit schon vorbei.

    Geduld und Verständnis haben hat gewisse Grenzen und die scheinen mir erreicht. Wenn Mutti keinen – also gar keinen – Sex haben will, soll er machen, was er für richtig hält. Eine Paartherapie erzeugt Verständnis, daber nicht unbedingt eine Lösung.

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  8. ednong schreibt:

    Hm,
    die Beiden scheinen ja einiges probiert zu haben. Und das Kind schon länger zu haben.
    Auf mich macht das den Eindruck, dass Teresa da eher wie eine Glucke wirkt (auch wenn sie das vielleicht gar nicht will). Und ich vermute einfach, dass sie das Kind noch nicht loslassen kann und wirklich das Kind/deren Bedürfnisse über alles andere stellt. Dass das Kind oben steht, ist schon ok – aber eben nicht über allem. Und vermutlich muß sie genau das erst einmal einsehen, bevor sich da eine Änderung zeigt.

    Ergo: die beiden sollen sich einen Wochenendausflug über ein langes WE gönnen, das Kind wohlbehütet zu Oma und Opa geben und dann ist gut. Und Anrufe nur von Oma und Opa entgegen nehmen – nicht umgekehrt dort anrufen.

    Und mal so richtig entspannen und genießen. Und vielleicht mal in Ruhe miteinander reden.

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  9. sevens2 schreibt:

    Kollidierende Bedürfnisse. Möglichkeiten zu urteilen:

    (1) Absolut. Irgendeine in der Natur des Rechts/der Gerechtigkeit liegende Ordnung. Die gibt es nicht.

    (2) Autonomie. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass die beiden eine ausdrückliche, oder auch nur implizite Vereinbarung getroffen haben.

    (3) „Ergänzende Vertragsauslegung“. Man sieht sich an, welche Vereinbarungen sie sonst haben, und versucht daraus eine ähnliche Regelung für diese Sache zu konstruieren. (Analogie.)

    Alias hat in der Art argumentiert, und das fand ich hier am überzeugendsten. Die Frage danach was natürlich ist, geht in Richtung (1) – nicht umsonst spricht man auch von „Naturrecht“ – , hat aber Bedeutung für alle Ziffern. Die Frage danach, wie man einen Mann behandeln (etwa den hier) sollte, der Erektionsstörungen hat ist sinnvoll, aber keine exakte Entsprechung.

    Daneben stellt sich die Frage, was funktioniert. Romantik ist keine so schlechte Idee. Wer mit natürlicher Bindung an und Konzentration auf das Kind argumentiert (Evolution), sollte in Betracht ziehen, dass eine Frau auch ihren Mann an sich binden will, der sie beschützen und versorgen soll, gerade in der Zeit mit dem Kind. Sex ist eine solche Möglichkeit. Wenn er also Signale gibt, dass er bereit ist sie zu verlassen, etwa mit anderen flirtet, kann das durchaus einen Effekt in Sachen Sex haben, sie motivieren, ob bewusst oder unterbewusst.

    Ich finde es nett, dass du die Seite der Männer vertrittst, Anne. Auch interessant, da du Gedanken etwas anders fasst, und andere Reaktionen auslöst — was in der Sache aufschlussreich ist. Trotzdem widerstrebt mir der Vorschlag des nächtlichen Versuchs. Das hängt von Detailkenntnissen ab, die sich hier nicht aufnehmen lassen. Dass Transgressionen nützlich sein können stelle ich nicht grundsätzlich in Abrede.

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    • Wenn er also Signale gibt, dass er bereit ist sie zu verlassen, etwa mit anderen flirtet, kann das durchaus einen Effekt in Sachen Sex haben, sie motivieren, ob bewusst oder unterbewusst.

      Benjamin ist nicht flirtive Typ. Bei ihm muss man als Frau selbst einiges an Initiative ergreifen.
      Außerdem glaube ich, dass so etwas die Situation eher verschärfen und noch verkomplizieren würde.

      Ich finde es nett, dass du die Seite der Männer vertrittst, Anne.

      Danke. Irgend jemand muss es ja tun.

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      • aliasnimue schreibt:

        Für eine anregende Diskussion finde ich es auch völlig in Ordnung, einseitig eine Seite/These zu vertreten.
        Und ich werte auch ein „angeblich“ in Deinem Post als bewußt provokant.
        „Hin und wieder ein Versuch, der aber wegen angeblicher Schmerzen abgebrochen wurde, sofern das Baby nicht schon vorher lautstark dazwischengekommen war.“

        Du scheinst Benjamin sehr zu mögen. Nur weiß ich nicht, wie ich Deinen Rat an ihn werten soll.
        „Ich zögerte, ihm zu raten, sich anderweitig umzuschauen, sofern nicht absehbar ist, dass ihr Bedürfnis in nicht allzu ferner Zukunft wiederkehrt, und empfahl ihm stattdessen, es erstmal nachts zu versuchen, wenn sie schläft und entspannt ist.“
        War das wirklich ein ernst gemeinter Vorschlag?
        Wenn ich jetzt böse wäre, würde ich unterstellen, dass Du Dich damit nur selbst bewerten wolltest, um ihm aufzuzeigen, was er an Dir hatte.
        Ich kenne aber Euer Verhältnis nicht. Deswegen ist es auch nur eine provokante These. 😉

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        • Das „angeblich“ hat den Hintergrund, dass ich nur mit Benjamin geredet habe, und nur seine Version kenne.
          Was Teresa gesagt und getan haben soll, weiß ich nur vom Hörensagen.
          Ich wollte ihr damit nicht unterstellen, dass sie Schmerzen nur vorschiebt.

          Ich kenne Benjamin schon sehr lange (auch wenn ich nicht immer nett zu ihm war). Er ist ein guter Freund.
          Mein Vorschlag war ernst gemeint, und ich nehme an, dass Benjamin weiß, wie er damit umgeht.

          dass Du Dich damit nur selbst bewerten wolltest, um ihm aufzuzeigen, was er an Dir hatte.

          Nö. Ich bin ja selbst glücklich verheiratet. Mit Benjamin habe ich nur noch ein fachlich-platonisches, aber sehr gutes, Verhältnis.

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          • aliasnimue schreibt:

            Alles gut, dann lag ich mit meiner Einschätzung richtig.
            Aber ich erlaube mir zu bemerken, dass es nicht unbedingt hilfreich war, ihm als Freund einen solchen Ratschlag zu geben.
            Ich verstehe durchaus, dass Dir persönlich so etwas reiz- und sinnvoll erscheint.
            Allerdings ist das eine sehr persönliche und auf Dich selbst zugeschnittene Sichtweise, die aber den Kontext völlig außer acht lässt.

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  10. Leser schreibt:

    Unangekündigt nächtens, während sie schläft, in sie einzudringen könnte aber tatsächlich als Vergewaltigung ausgelegt werden…das einzige, was dazu gegeben müsste, wäre, dass er weiß, dass seine Frau das nicht möchte (und es trotzdem macht). Mit viel Pech hätte er dadurch nicht nur eine Unterhaltsklage am Hals, sondern eine potentielle Freiheitsstrafe.

    Ich würde daher an seiner Stelle auch eher reden. Vor allem mit der Frau. Sie fragen, was er ihrer Meinung nach tun soll, um seine Bedürfnisse zu stillen? Würde es sie stören, wenn er sich dabei z.B. „professionelle“ Hilfe suchen würde? (Sowas gibt es durchaus in gehobener Form, dass man sich dabei nicht schäbig fühlen muss, es ist eine Dienstleistung) Ihr gegenüber diesen Vorschlag als Möglichkeit zu äußern sollte jedoch vor allem dazu dienen, ihr klar zu machen, wie stark sein Bedürfnis ist, und dass sie sieht, dass es nicht auf unbestimmte Zeit ungestillt bleiben kann.
    Wenn sie allerdings auch vorher schon nicht viel Spaß an der Sache hatte, dann kommen da bei ihr vermutlich noch weitere Probleme hinzu. Es gibt z.B. sexuellen Missbrauch in der Kindheit, der so weit verdrängt wurde, dass sich der Betreffende nicht mehr daran erinnert, und es bleibt bloß eine Unlust auf Sex zurück. Deshalb ist der Vorschlag, dass sie bei sich erst mal wieder die Lust wiederfinden soll, notfalls auch mit Hilfe von Spielzeugen, gerne auch mit Hilfe ihres Mannes (der dabei zunächst ihre Lust über seine stellen muss, denn sonst kommt die nicht wieder, und dann ist es ganz aus).
    Von ihrer Reaktion auf die Frage, was er denn mit seinem Bedürfnis tun soll, und ob es sie dann stören würde, wenn er sich anderweitig Erleichterung verschaffte, würde ich es dann auch abhängig machen, ob und wie die Beziehung sich weiter entwickelt. Und natürlich, wie viel ihm an ihr als Menschen liegt.
    Weil, so ganz ohne Emotionen (Ja, Liebe!) ist so eine Ehe ja auch nichts weiter als eine Zweckpartnerschaft, dann müssten beide darin überein kommen, dass sich das Zusammenleben fortan eher als Freunde in einer WG gestaltet, beide kümmern sich als „Mutter und Vater“ ums Kind, aber ansonsten hat eben jeder sein eigenes Intimleben.

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    • Unangekündigt nächtens, während sie schläft, in sie einzudringen könnte aber tatsächlich als Vergewaltigung ausgelegt werden

      Da siehst du mal, wie widersinnig und verklemmt unsere Gesetze sind.
      Es liegt an ihm, ob er vorher mit ihr spricht. Aber wie meine Oma immer zu sagen pflegte (in Hochdeutsch transskribiert): „Wer lange fragt, geht lange irr.“

      Ich würde daher an seiner Stelle auch eher reden. Vor allem mit der Frau.

      Kommunikation ist wichtig – keine Frage, aber man kann manche Sachen auch zerreden.

      Wenn er sich außereheliche Unterstützung sucht, dann ist es seine Sache, ob er das professionell regelt oder nicht.
      Ich fände es aber nicht gut, wenn er das mit Teresa bespricht. Das würde sie nur verletzen. Manchmal ist es besser, etwas nicht zu wissen.

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      • sevens2 schreibt:

        „Kommunikation ist wichtig – keine Frage, aber man kann manche Sachen auch zerreden.“

        Wir werfen zwar ohnehin mit Gemeinplätzen umher. Aber „viel reden“ ist so ziemlich der nervtötendste und unsinnigste. Verwandt die weitgehenden Behauptungen, dass es falsch ist, wenn *sie* ihn mit der flachen Hand schlägt, oder *er* sie packt.

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      • Leser schreibt:

        Ich finde nicht, dass es einem „zerreden“ gleich kommt, wenn er in den Raum stellt, sich ohne die Befriedigung seiner Bedürfnisse durch seine Ehefrau anderweitig Hilfe zu holen. Im Gegenteil fängt die Frau dann vielleicht erst an, zu verstehen, wie groß das Problem für ihren Mann in Wirklichkeit ist.

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  11. Jezek1 schreibt:

    Ich sag’s ja immer, 6 ist überbewertet; hatte ich noch nie und werde es wohl auch nie haben.

    Einfach mal kalt duschen zwischendurch, entspannt genauso.

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  12. Stadtmensch schreibt:

    Hi Folks,

    nach dem, was ich hier lesen konnte, ist die Nummer durch. Ich weiß, das klingt hart, aber nach den vielen baugleichen Geschichten, die ich mitbekommen habe, gleicht die Verweigerung von Sex über so eine extrem lange Phase einem Vertrauensbruch – und zwar einer, der dem Mann richtig weh tut. So was steckt man nicht einfach weg; also vor allem in emotionaler Hinsicht, weniger in sexueller Hinsicht. Er ist eben auch nicht aus Stein und Sex ist nun mal die aufregendste Form der Empathie, die wir Menschen kennen. Im Grunde lebt er momentan für sich alleine, vor allem, wenn die Mutter ihr Muttersein mit einer derartigen »Betriebsblindheit« auslebt. Dazu gehört, wie schon bemerkt wurde, das Unvermögen, die Obhut des Kindes irgendwem anders anzuvertrauen. Ich wette mal aus dem hohlen Bauch, dass sie es nicht ertragen würde, wenn ihr Mann mal ein Wochenende mit dem Kind solo auf Tour ginge (Ausflug, Reise, was auch immer). Sie hat insoweit damit Recht, als Männer sich meistens auf ihre ganz eigene Art und Weise mit dem Nachwuchs beschäftigen; hat einen eigenen Wert, den Mütter aber selten überblicken bzw. respektieren.

    Guter Rat ist indertat teuer; in jeder Richtung. Wenn eine Therapie für beide akzeptabel wäre, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. Ohne fremde Hilfe werden sich Verhaltensmuster vermutlich verfestigen und, je länger sie dauern, unweigerlich in die Scheidungskatastrophe führen. Ohne Therapie hat er derzeit nur die Möglichkeit, ihr die Pistole auf die Brust zu setzen: »Entweder wir tun etwas, um wieder zueinander zu finden, oder ich suche mir anderweitig Ausweichmöglichkeiten«. Eine räumliche Trennung innerhalb der Wohnung/des Hauses für eine Weile könnte ebenfalls Bewegung in die Sache bringen.

    Sie sollten beide mal jeder für sich in einer besinnlichen Stunde überlegen, weshalb sie einst zusammengefunden haben.

    Beste Grüße
    Stadtmensch (alleinerziehend und scheidungserprobt)

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    • Hallo Stadtmensch,

      noch besteht m.E. Hoffnung für die beiden.
      Benjamin will die Beziehung aufrecht erhalten (nicht nur, weil eine Trennung vermutlich ein finanzielles Debakel wäre).
      Und auch Teresa beabsichtigt anscheinend keine Trennung. Obwohl sie dem Kind Priorität einräumt, hat sie – denke ich – schon noch den guten Willen, mit ihrem Mann zusammenzubleiben.

      Ich wage zwar keine Prognose, denke aber schon, dass sich die Situation wieder normalisieren wird, wenn das Kind älter wird.
      Allerdings ist das eine lange Zeit ..
      Durch gemeinsame, ungestörte Zeit ließe es sich wohl beschleunigen.

      Sie sollten beide mal jeder für sich in einer besinnlichen Stunde überlegen, weshalb sie einst zusammengefunden haben.

      Das erscheint mir als guter Rat. Danke.

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    • Der Maskierte schreibt:

      Ich schließe mich der Meinung an. Die Sache ist gelaufen. Er sollte jetzt schon alles für eine anstehende Trennung vorbereiten, so dass er nicht ganz die Hosen von den Unterhaltsforderungen ausgezogen bekommt. Idealerweise sorgt er selber für die Trennung, damit kann er die holde Kindesmutter doch noch gut überraschen und sich wenigstens wirtschaftlich nicht das Leben total vernichten. Emotional wird es für ihn wahrscheinlich die größte Talfahrt seines Lebens.

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    • Emannzer schreibt:

      Guter Kommentar, Stadtmensch-Chronicles.

      Ich habe das Ganze auch hinter mir und denke im Nachhinein, auf eine ‚Mogelpackung‘ hereingefallen zu sein. Ex wurde, nachdem wir gerade mal ein halbes Jahr zusammen waren, schwanger und nach der anfänglichen Freude (ich liebe dieses gemeinsame Kind), kam die Ernüchterung.

      War sie vorher angeblich und laut Selbstaussage „sexsüchtig“, so war es anschließend schnell damit vorbei.

      Ich hatte Verständnis dafür, dass sie wegen der Übelkeit anfangs einfach keine Lust mehr hatte, was sich durch sämtliche 9 Monate durchzog. Auch dass sie nach der Geburt erst mal nicht wollte, konnte ich verstehen und habe (fast schon resigniert) unterstützt und Askese geübt.

      Aber, dass nach einem Jahr immer noch tote Hose war, das langte dann irgendwann. Mein grundsätzlicher Eindruck war, dass Ex sich zu einer Glucke entwickelt hat und keine Augen mehr für Anderes, als das Kind hatte.

      Übersetzt: Ich war und wurde unsichtbar, bis auf Kleinigkeiten wie Unterstützung geben etc.pp. Und das habe ich, bei allem Verständnis, als Missbrauch empfunden, was ich auch kundtat! Jeder hat wohl seine eigene und persönliche Sollbruchstelle, bei aller Liebe.

      Es gibt leider genug Väter, die Ähnliches erlebt haben. Einer fasste es desillusioniert so zusammen:

      „Bitter, wenn eine Frau zur Mami mutiert!“

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      • Stadtmensch schreibt:

        Hi Emannzer,
        deine Offenheit finde ich mutig und ich bewundere das. Es gibt diese und ähnliche Geschichten viel zu oft und ich bezweifle, dass die meisten Menschen (mich eingeschlossen) vorher überhaupt realisieren, dass ein Kind schlichtweg alles ändert.

        Dass Mütter teils so sperrig reagieren, kann man indes kaum beeinflussen. Ich habe es oft so erlebt, dass Frauen tatsächlich mit den allerbesten Absichten in eine Beziehung gehen, d.h. es klingt glaubhaft und verlässlich – so wie wir Männer uns halt auf unsere Kumpels und Buddies verlassen können (meistens jedenfalls). Wenn der Kern dieser Vertrautheit erodiert (ob durch Schwangerschaft oder aus anderen Gründen), wird es unangenehm. Denn Entfremdungen gibt es immer wieder in Partnerschaften. Sie sind allerdings längst nicht immer bewusste Entscheidungen seitens der Frauen (also Entscheidungen aus niederträchtigen oder bewusst boshaften Gründen), sondern es passiert einfach mit ihnen (so habe ich das empfunden). Das zeigte sich vor allem dann, wenn ICH drüber reden wollte, aber die Perle kaum ein Wort dazu verlor, sondern eben über den Umweg einer subtilen Reduktion der gemeinsamen Intimität ihr »Statement« machte. Das geht überhaupt nicht und ich spreche den meisten Frauen inzwischen ab, dass sie in diesem speziellen Punkt eine besondere Befähigung besitzen, lang und breit »über Gefühle zu sprechen«. Nein, das ist definitiv nicht so; nicht in meinem Leben.

        Was Frauen außerdem lernen sollten: Sex ist auch für Männer eine höchst fragile Angelegenheit und die Verweigerung dieser elementaren Geborgenheit kann einen Mann emotional völlig aus der Bahn werfen. Das allgemeine Bild, dass für Männer Sex nur über die Häufigkeit oder aus irgendwelchen Machtgründen definiert ist, halte ich für eine der größten Illusionen. Dem ist nicht so – lassen wir die stereotypen Dumpfbacken und Schaumschläger mal außen vor.

        In einer Situation, in der eine gemeinsame Intimität nicht mehr funktioniert, hat m.E. der Mann zwar kein Recht darauf, dass sie (unwillig) seine Bedürfnisse befriedigt, doch das gilt umgekehr genauso: Ein Mann muss bei einer solchen Verweigerung das Recht haben, sich eigene Wege zu suchen; zumindest wenn die Unlust zum Dauerzustand geworden ist. Es ist übrigens ziemlich spannend, wenn man dies in solchen Fällen zur Sprache bringt. Meistens reagiert SIE nämlich sehr unwirsch, obwohl sie doch signalisiert, dass gemeinsamer Sex für sie nicht mehr so attraktiv ist.

        Shit, soviel wollte ich eigentlich gar nicht plappern. Sorry für die Überlänge. Hoffentlich stürzt das Internet nicht ab!

        Schönes langes Wochenende,
        Stadtmensch

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        • sondern es passiert einfach mit ihnen

          Ich denke auch, dass es in den meisten Fällen kein böser Wille ist.
          Die Wirkung der Hormone kann so stark sein, dass man sich ihnen nicht entziehen kann (selbst, wenn man sich dessen bewusst ist).
          Das kann zwar keine Entschuldigung sein, aber trägt zur Erklärung bei.

          Meistens reagiert SIE nämlich sehr unwirsch

          Auch wenn das Ansinnen IMHO gerechtfertigt ist, wird es sie dennoch verletzen.
          Deshalb sollte ein Mann dabei so diskret sein, dass sie nichts davon erfährt.

          Schönes Pfingstwochenende!

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        • lh schreibt:

          Was Frauen außerdem lernen sollten: Sex ist auch für Männer eine höchst fragile Angelegenheit und die Verweigerung dieser elementaren Geborgenheit kann einen Mann emotional völlig aus der Bahn werfen.

          Da hast Du durchaus recht. Nur würde ich mir keine Hoffnungen machen, dass Frauen da „eine Verantwortung annehmen“. So funktioniert Lust nicht.

          Und gerade im Zusammenhang mit Kindern hat die Dynamik der Verweigerung vielleicht sogar einen biologischen Sinn: Die grundsätzliche Dynamik ist, dass je „emotional verfügbarer“ der eine in der Beziehung ist, umso weniger ist es der andere (das zu verstehen und zu akzeptieren dürfte für die meisten mit romantischen Vorstellungen sehr hart sein). Wenn durch ein Kind der emotionale Fokus der Mutter vom Vater zum Kind wechselt, dann kommt der Mann gewissermaßen zu kurz, ihm fehlt plötzlich was. Als Folge entwickelt er erst richtig Gefühle für die Mutter, seine Bindung verstärkt sich und er wird dadurch zum selbstlosen Versorger. Das hat wahrscheinlich Vorteile für das Überleben des Kindes, aber es besteht die Gefahr, dass der Mann seine Interessen nicht mehr durchsetzen kann und er zu so etwas wie einer nützlichen Arbeitsdrohne wird.
          Um da wieder rauszukommen müsste der Mann sich abgrenzen und wieder auf seine Interessen fokussieren. Aber der Weg dazu ist nicht, aus der Schwäche etwas einzufordern (so funktioniert Lust nicht), sondern die Stärke zurückzugewinnen und sich emotional abzugrenzen. Indem er seine emotionale Verfügbarkeit gegenüber der Mutter reduziert (er wieder kälter und härter wird), steigt ihre emotionale Verfügbarkeit wieder und dann hat sie auch wieder Lust auf ihn.

          Die einzige Geborgenheit, die es für Männer gibt, ist in sich selbst.

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        • Emannzer schreibt:

          Hallo Stadtmensch, der schrieb:

          ich spreche den meisten Frauen inzwischen ab, dass sie in diesem speziellen Punkt eine besondere Befähigung besitzen, lang und breit »über Gefühle zu sprechen«. Nein, das ist definitiv nicht so

          Das kann ich aus eigener Erfahrung heraus bestätigen. Frauen sprechen gerne über Gefühle – aber nur, wenn es um ihre eigenen geht!

          Somit ist das keine Empathie, sondern eine spezielle Egozentrik, die wirkt, als ginge es nur um ihre eigene „Wellness“ und die eigenen Bedürfnisse. Das hat nichts mit Frauenhass zu tun (ich bin auch keiner, der dies tut), sondern mit der ernüchternden Erkenntnis darüber, was uns jahrzehntelang oktruyiert und aufgezwungen wurde.

          Da kollidiert dann eben die Realität mit der angenommenen ‚Wirklichkeit‘. Und die Gesellschaft gibt der armen, alleinerziehenden Mutter dabei grundsätzlich recht. So befinden sie sich in einer Wohlfühlzone und sind nicht im mindesten gezwungen, ihr eigenes Wirken zu reflektieren – warum denn auch!?

          Dir & auch allen Anderen ebenfalls ein schönes Wochenende, es soll ja kalt werden, was auch mit der Wirklichkeit korreliert.

          PS: Ich mag deinen Blog, Stadtmensch – daher an dieser Stelle meinen Dank dafür

          @Anne – Ich denke, für deinen Bekannten/Freund ist der Drops gelutscht. Sorry, wenn das nun fatalistisch klingt – aber er wird nicht umhin kommen, sich nun langsam in Sicherheit zu bringen und dabei den Kontakt zum Kind dennoch nicht zu verlieren. Ein ziemlich schmaler Grat übrigens.

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      • Ja, das ist traurig.
        Danke für das Teilen deiner Erfahrungen, wozu ich jetzt gar nichts weiter sagen will. Ich habe es aber registriert..

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  13. lh schreibt:

    Wenn sie keine Lust auf Sex hat, dann bedeutet das was und man sollte das nicht einfach ignorieren und mechanistisch zur Sache gehen. Sex mit einer Frau, die keine Lust hat, macht doch eh keinen Spaß?

    Er sollte das im Kopf anfangen und ihr erstmal wieder Lust (auf ihn!) machen. Dafür gibt es einige Mittel. Letztlich müsste er in seiner Art wieder etwas mehr so werden, wie er am Anfang mal war, als sie scharf auf ihn war. Dieses väterliche um sie kümmern ist nicht sexy. Und wenn das nicht reicht: „soft dread“. Kleine, beiläufige Bemerkungen, welche anderen Frauen er sehen wird. Mal ein bisschen mit einer anderen flirten. Sobald sie wieder glaubt, dass sie um ihn kämpfen muss, wird sie wieder Lust auf ihn haben. Vermutlich wird der große Hammer gar nicht nötig sein.

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    • Die Strategie, sie eifersüchtig zu machen, ist ja nicht neu.
      Aber dafür ist er nicht geeignet. Er trifft in seinem Alltag auch kaum (halbwegs attraktive) Frauen, auf die er sich beziehen könnte (ich sehe ihn auch nur alle paar Wochen, und ich hänge mich da bestimmt nicht rein).

      Ich weiß nicht, wie er war, als sie sich kennengelernt haben. Zu der Zeit hatte ich ihn etwas aus den Augen verloren.
      Das ist jetzt nicht böse gemeint, aber eigentlich wirkt er schon recht langweilig. Um seine Qualitäten zu schätzen, muss man ihn länger kennen.

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      • lh schreibt:

        Wie leicht oder schwer ihm das fällt, kommt auf ihn und seine Umstände an, natürlich. Wichtig ist zunächst mal das Problem zu verstehen: Sie findet ihn nicht sexy. Der Erkenntnis sollte er nicht aus dem Weg gehen. Denn nur dann wird er in der richtigen Richtung nach einer Lösung suchen.
        Inzwischen gibt es im Netz genug Material dazu, was einen Mann sexy macht. Es lohnt sich damit zu beschäftigen.

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        • Du meinst also, er soll an sich arbeiten, um wieder attraktiver für sie zu werden.
          Kein schlechter Ansatz. Ich werde mal schauen, dass ich ein paar Tipps für ihn finde, die er besser umsetzen kann.
          Mathematik ist wohl nicht für jede Frau ein Aphrodisiakum.

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          • lh schreibt:

            Das ist kein ganz einfaches Feld. Die meisten Tips aus üblichen Beziehungsratgebern dürften eher das Gegenteil bewirken. Zu meinen, sich bemühen zu müssen, Aufwand für sie zu treiben, gibt schon mal Minuspunkte. Trotzdem muss er die nötige Veränderung machen. Du siehst, also, es kann kompliziert sein.

            Die obigen Ansätze zusammen mit Sport haben meinem Schwager in einer ähnlichen Situation geholfen. Da ist gerade das 2. Kind unterwegs.

            Zum Einstieg empfehle ich den meisten Leuten das hier:

            The Best of Rational Male – Year One

            Gerade für eher intellektuelle Männer empfiehlt es sich meiner Ansicht nach Frauen und ihre Attraktionstrigger erstmal zu verstehen. Den richtigen eigenen Weg findet man dann schon.

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  14. Alex ii schreibt:

    Als M. Prof kann er sich ja ausrechnen, ob bei baldiger Scheidung noch genug für Nathalie* um die Ecke (oder in Sylt / pompeii) übrig bleibt.

    Btw: Im schlaf überraschen – ist das nicht schon sex Nöt oder gar VGW? 😦

    *Künstlerinnenname durch die Redaktion geändert.

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    • Eine Scheidung wird noch überhaupt nicht in Betracht gezogen.
      Teuer würde die wohl schon werden.

      In diesem Fall würde er, nehme ich an, sein altes – nicht allzu ereignisreiches – Singleleben wieder aufnehmen.

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      • Alex ii schreibt:

        Zitat von weiter oben:
        “ Sie behauptet schon, wieder Sex haben zu wollen, aber „nicht gerade jetzt“ “
        Na, und wie da jemand eine Scheidung in Betracht zieht, bzw. einen Anderen.
        (Bzw. wird in Betracht gezogen werden)

        Ich kann es auch umübersetzen:
        “ Sie will wieder Sex haben, aber nicht mit ihm „.
        (Eventuell würde Sie ein weiteres Kind von ihm akzeptieren)

        Natürlich kann sie auch beschließen, dass eine Ehe so eigentlich ganz ok ist, und ihr SexDrive entsprechend ihr nicht wichtig ist – aber ich würde hier keine größeren Hüftaktivitäten mehr erwarten.

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        • Na, das ist, denke ich, zu viel reininterpretiert.
          Ich nehme an, dass Sex ihr allgemein nicht sonderlich wichtig war. Dann kam das Kind, sie hatte erst körperliche Probleme, ist vermutlich deshalb verspannt und verkrampft, weil sie weitere Schmerzen befürchtet.
          Und die Bedürfnisse des Kindes sind ihr (momentan) wichtiger als die ihres Mannes.

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  15. Alex ii schreibt:

    Btw – Detlev B. hat im $LinkZuEinemMagazinFuerMaenner Artikel veröffentlich, der ein bischen aber nicht ganz unähnlich zur Situation Deines Bekannten ist.

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  16. Gerhard schreibt:

    Danke Anne für Deinen Hinweis hierauf beim Selbermachmittwoch!

    Ich teile Stadtmenschs pessimistische Einschätzung, aber ich sehe auch viel positives Potential, dazu später mehr.

    Diese Sexverweigerung ist komplett indiskutabel, wenn sie ihm nicht wenigstens einmal die Woche mit dem Mund aushilft ist das als einseitige Beziehungskündigung zu werten. Sie ist völlig respektlos und behandelt ihn wie einen Hausdiener. Und Ben sollte sich schon mal die Scheidungsfaq anschauen, allein um zwischen den Zeilen die Verbitterung herauszulesen. Er wird schlechtestenfalls ein paar Jahre unglücklich in dieser „Beziehung“ leben um dann ganz überflüssig gemacht zu werden. Er darf dann nicht zu knapp zahlen um am Wochenende auf Zuruf den Babysitter zu machen, während seine Ex das Schwanzkarussel reitet. Denn es ist ja völlig klar, daß auch sie ihre Bedürfnisse wieder entdeckt. Mit Männern, die noch eine Herausforderung sind, um die sie kämpfen muß und zeigen kann, daß sie es noch drauf hat, trotz ihres von einer Schwangerschaft gezeichneten Körpers. In der Woche wird sie sich in ihrem Leid suhlen, wie schwer sie es als 24/7 Mama es doch hat, genau der Zustand den sie jetzt allem anderen vorzieht.

    Benjamin ist aber auch eine Wurst, daß er sich sowas gefallen läßt. Wenn er keinen Respekt vor sich hat, warum sollte sie ihn haben? Fremdgehen ist ganz klar eine valide Option, ich habe kein Verständnis für die Kommentatoren die das als amoralisch geisseln. Er ist doch derjenige, der nichts lieber tun würde als seine Frau zu begatten. Sie ist in dem Spiel die „Böse“. Er sollte es besser verschweigen, denn was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß. Vielleicht wünscht sie es sich im geheimen sogar, damit er sie endlich in Ruhe läßt. Im Schlaf aufspießen ist keine Option, das klappt nur bei Frauen, mit denen man gar nicht erst in eine solche Situation kommen würde. Eher so lange links liegen lassen, bis er selbst aufwacht mit ihrem Mund um seinen Penis. Denn das Betteln ist so ziemlich der größte Lustkiller.

    Ich würde zu einer professionellen raten, da kann man sich sein Lieblingsaussehen aussuchen. Sie riechen gut, sind zuvorkommend, freundlich und diskret. Und ihr Bestreben ist es, es Dir so zu machen, daß Du in 10 Minuten fertig bist und wieder gehst. Deshalb erspüren sie Deine Lieblingsbewegungen und besorgen es Dir richtig. Aber auch die Internetbörsen sind voll von vernachlässigten Männern und Frauen, die deren Qualitäten zu schätzen wissen: Eine zwanglose, einfache Affäre mit einem ausgehungerten Kerl, der sie nicht mit Besitzansprüchen annervt.

    Ansonsten sollte er darauf drängen, daß sie schleunigst wieder arbeiten geht. Er sollte hingegen Arbeitszeit reduzieren und ultimativ ungestörten Umgang mit SEINEM Kind einfordern, mindestens zwei Tage die Woche in der er allein zuständig ist.

    Und das positive? Er hat kein Anrecht auf sie. Auch kein Anrecht, daß es wieder so wird wie es war. Sie schuldet ihm einen Scheiß. So wie andersrum auch. Sie hat ein Recht auf Veränderung, auf Neudefinition ihrer Beziehung. Er sollte sich also mit einem liebevollen Auge auf seine Frau besinnen, entdecken warum er sie liebt und sich freuen über all das positive, was sie in seinem Leben ist. Er sollte sich auf das konzentrieren, was er hat und nicht auf das, was er nicht hat. Und was ihm fehlt, holt er sich halt woanders, siehe oben. Mit dem Ansatz hat er einen Chance, seine Beziehung ggf zu erhalten und sie vielleicht irgendwann wieder zu ändern.

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    • Ganz ohne Sex ist in der Tat nicht akzeptabel.
      Allerdings werde ich mich hüten, eine exakte Grenze festzulegen, was gerade noch so geht. Das ist individuell verschieden, und kann sich auch im Laufe der Zeit ändern.

      Ich teile deine Meinung, dass er das Recht hat, sich anderweitig Befriedigung zu suchen, wenn sie so überhaupt nicht auf seine Bedürfnisse eingeht.
      Professionelle Dienste in Anspruch zu nehmen, wäre wohl kurzfristig am einfachsten, da es schwierig sein dürfte, eine unverbindliche Affäre zu finden, die keine weitergehenden Ansprüche an ihn stellt.
      Wie Benjamin das genau handhaben will, muss man ihm selbst überlassen.
      Absolute Diskretion halte ich für unverzichtbar. Teresa wäre vielleicht erleichtert, wenn er sie in Ruhe lässt, aber das Wissen, dass er sich stattdessen mit einer anderen vergnügt, sollte man ihr auf jeden Fall ersparen.
      Vielleicht kommt ihr Interesse an ihm wirklich zurück, wenn er sie sexuell ignoriert.

      Bei meinem Mann lief das in seiner ersten Ehe spätestens nach dem zweiten Kind ähnlich.
      Er hatte daraufhin ein paar Gespielinnen, von denen seine erste Frau nie erfuhr. Sie waren immerhin über zwanzig Jahre verheiratet.

      Trotzdem meine ich, dass Benjamin das Fremdgehen vorläufig noch nicht umsetzen sollte.
      Was die beiden brauchen, ist viel Zeit für einander. Vielleicht ein gemeinsamer Urlaub mit Kinderbetreuung.
      Wenn das dann auch nichts bringt, tja ..

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  17. Noch ein paar Fragen:
    Welche Rolle spielen die Kosten einer Scheidung? Wäre ein Zusammenbleiben billiger?

    Wer glaubt hier ernsthaft die Geschichte mit den Wundschmerzen nach anderthalb Jahren? Meines Erachtens klar vorgeschoben. Und wenn man nicht gerade ein schwerbehindertes Kind hat, und ununterbrochen beaufsichtigt werden muss, sollte für Sex schon Zeit sein. Es soll Leute geben, die es im Aufzug treiben. Kann mich an eine Situation erinnern, wo wir im Flur ne Nummer schoben, als das Baby gerade im Wohnzimmer krabbelte. War nur eben die absolute Ausnahme, leider.

    Um die Sache besser einordnen (und die zukünftige Entwicklung besser prognostizieren) zu können, wäre noch interessant, wie lange die beiden vor der Geburt zusammen waren. Und die Frage, ob es für beide ein Wunschkind war.

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    • Welche Rolle spielen die Kosten einer Scheidung? Wäre ein Zusammenbleiben billiger?

      Da bin ich überfragt. Von den genauen finanziellen Gegebenheiten weiß ich zu wenig.
      Die Kosten hingen aber sicherlich stark davon ab, ob sie wieder arbeiten geht.

      Wundschmerzen nach anderthalb Jahren

      Nur die ersten Wochen, vielleicht wenige Monate. Das schließt nicht aus, dass sie aus Angst davor verkrampft.

      und ununterbrochen beaufsichtigt werden muss, sollte für Sex schon Zeit sein.

      Ubi voluptas, ibi via. – Wie ich immer zu sagen pflege.

      wie lange die beiden vor der Geburt zusammen waren.

      Weiß ich nicht genau, nur, dass sie im Dezember 2012 bereits verheiratet waren. Allzu lange kann das aber nicht gewesen sein, und ich bezweifle, dass sie sich viel länger vorher kannten (sonst hätte er sie mir gegenüber sicher mal erwähnt).
      Das Kind kam dann Anfang 2015.

      Und die Frage, ob es für beide ein Wunschkind war.

      Ich glaube schon. Zumindest haben sich die beiden, als ich sie während der Schwangerschaft getroffen habe, darauf gefreut.

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  18. lh schreibt:

    In einem „hormonellen Modell“ ist sein Problem übrigens das hier:

    „..als Nicht-Vater natürlicherweise einen höheren Testosteron-Wert haben als Väter. Ihr Wert kann, wenn Sie einmal Vater werden, noch drastisch sinken: Das passiert normalerweise beim Übergang zur Vaterschaft, also während der Schwangerschaft und nach der Geburt des ersten Kindes.“

    http://www.srf.ch/sendungen/einstein/tobias-muellers-testosteron-starker-mann-aber-schlechter-vater

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    • Das kann ich nicht beurteilen. Ich habe seinen Hormonspiegel nicht gemessen.
      Testosteron ist ja wesentlich für die Libido verantwortlich. Wenn sein Testosteronwert deutlich niedriger wäre, gäbe es vermutlich dieses Problem gar nicht in diesem Ausmaß.

      Ich schätze, dass ihre Hormone hier die stärkeren Auswirkungen haben.

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      • lh schreibt:

        Meinem Eindruck als Mann nach schwankt das grundsätzliche Bedürfnis nach Sex herzlich wenig mit dem Testosteronspiegel. Die Lust der Frau auf Sex mit dem Mann ist viel sensibler für Veränderungen beim Testosteron. Denk an den Klassiker, wenn er mit verschwitzten Klamotten vom Sport kommt. Sie denkt dann an Sex, er nicht.

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        • Um so einen Zusammenhang feststellen zu können (oder auch das Fehlen eines solchen), müsstest du ja immer deinen Testosteronspiegel kennen.

          Pheromone in Männerschweiß .. *hach* ..

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          • lh schreibt:

            Eine live Messung wäre sicher sehr interessant. Ich bin ja immer verwundert, wie viele Frauen Monat für Monat davon überrascht werden, wie der Zyklus ihre Stimmungen und Bedürfnisse beeinflusst. Männer haben keinen Zyklus aber Hormonschwankungen natürlich schon. Um diese männliche Selbstkontrolle zu bekommen, muss ein Mann den richtigen Umgang damit lernen und sich selbst beobachten und verstehen. Und dann kann man schon Rückschlüsse ziehen, wenn man ein paar Dinge darüber weiß.

            Und einfach nur schwitzen reicht nicht. Der Sport (gibt auch andere Dinge) davor ist wesentlich. Davon braucht Dein Freund jedenfalls mehr.

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            • Selbstbeobachtungen würde ich auch jedem empfehlen. Ohne geeignete Messungen jedoch ist nicht sichergestellt, dass man die Korrelationen sicher zuordnet.

              Bei Frauen ist zumindest die Monatsblutung ein offensichtliches Kriterium. Ich habe außerdem noch jahrelang morgens Temperatur gemessen.
              So bekommt man zwar allmählich ein Gefühl für diese Schwankungen, die eine deutliche Aussagekraft haben, aber alle „Launen“ dennoch nicht vollständig erklären können.
              Das blöde dabei ist, selbst wenn man sich dieser hormonellen Einflüsse auf das eigene Verhalten bewusst ist, ist man ihnen dennoch ziemlich ausgeliefert, und kann nicht viel dagegen tun.

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            • lh schreibt:

              Ich finde, wenn man sich mal des Einflusses bewusst ist, ist es ziemlich einfach, die Stimmungsschwankungen „rauszurechnen“. Die Schwierigkeit ist ohne Messung den Zusammenhang oder die Systematik dahinter zu erkennen. Das bewusste Denken gaukelt einem ja vor, dass würde alles aus dem bewussten Ablauf kommen, was aber gerade nicht stimmt.

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            • Wirklich einfach ist dieses Herausrechnen oft erst im Nachhinein.
              Beispielsweise ist PMS für Reizbarkeit eine gute Erklärung – aber eben erst nachdem sich diese Reizbarkeit bereits manifestiert hat.

              Andererseits versuche ich während der Menstruation schon, bestimmte Arbeiten zu vermeiden, da ich währenddessen eher zu Fehlern neige.

              Und letztendlich lässt sich auch sexuelle Lust rational weder „wegdenken“ noch hervorrufen.

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            • lh schreibt:

              Hervorrufen lässt sich Lust schon. Das ist die berühmte Kunst der Verführung.

              Und gerade wenn es dabei um Testosteron als Trigger geht, lässt sich das auch gezielt einsetzen. Sexuelle Objektifizierung zum Beispiel führt zu einem Testosteron-Schub, auf den Frauen in der Regel reagieren.

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            • Verführung meinte ich nicht.
              Sondern sich selbst zu sagen (ohne weitere Stimuli): „Jetzt hab‘ ich Lust“, bzw. „jetzt hab‘ ich keine Lust“.
              Oder kannst du rein willentlich eine Erektion steuern (also ohne an- oder abregende Hilfsmittel)?

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            • lh schreibt:

              Es kommt auf die Umstände an, wie weit das geht. Aber die Richtung reicht ja meistens schon. Ich kann mich z.B. bewusst entscheiden, ob ich mir die Bluse einer Frau ansehe oder meine männlichen Superkräfte benutze um sie mir nackt vorzustellen. Oder wenn die Reize offen zu sehen sind, kann ich mich entscheiden, ob ich mich darauf einlasse und mich erregen lasse, oder nicht. Und wenn keine Reize da sind, könnte ich mir immer noch den nackten Körper einer anderen Frau vorstellen und mich von der Phantasie erregen lassen. Es gibt schon Möglichkeiten damit zu spielen, das sind keine einfachen Reiz-Reaktions-Sachen. Und dann kann man z.B. auch damit spielen, wie Frauen darauf reagieren.

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            • Dass es durch reizvolle Fantasien geht, bestreite ich nicht.
              Ich meinte es eher im Sinne, dass man z.B. zwar Appetit durch Vorstellung einer seiner Lieblingsspeisen anregen kann, aber Hungergefühl sich nicht wegrationalisieren lässt, auch wenn man sich das noch so oft begründet, dass die (metaphorische) Speisekammer leer ist.

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            • lh schreibt:

              Das geht schon, bei der Lust wie beim Hunger. Man kann ja die eigene Aufmerksamkeit lenken.

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            • In begrenztem Maß schon, ja.

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