Zwölfhundertneununddreißig

Alles immer schneller – wie findet ihr euer Tempo? Das ist das neue Webmasterfriday-Thema, bei dem es um die Schnelllebigkeit des Internets geht.
Die schnelle Information über das Internet ist zunächst einmal ein Vorteil. In Minutenschnelle erfährt man etwa über Twitter Neuigkeiten, von denen man früher erst mit mehreren Stunden Verzögerung über Radio, Fernsehen oder Presse gehört hätte.
Die Kehrseite der Medaille ist, dass solche Informationen auch schnell veralten, und oft schon nach wenigen Tagen in Vergessenheit geraten.
Die schiere Informationsrate, die einem begegnet, kann schon überwältigend sein.
Aber wenn es mir zu viel wird, dann schließe ich halt das Browserfenster oder mache gleich ganz den Rechner aus. Das ist eigentlich kein Problem.

Werden (langfristige) Planungen durch das Internet schwieriger?
Ich weiß nicht. Das erweiterte Informationsangebot erleichtert ja auch vieles, Nur als Beispiel war es vor dem digitalen Zeitalter nötig, zum Bahnhof zu gehen, wenn man eine Zugverbindung wissen wollte. Heutzutage sucht man sich die Verbindung selbst online innerhalb weniger Minuten.
Allerdings sehe ich eine Tendenz, dass feste Termine oder Verabredungen öfter abgesagt werden, weil vielleicht etwas dazwischen gekommen ist, und die Hemmschwelle gesunken ist, Termine nicht einzuhalten. Aber das mag nur mein subjektiver Eindruck sein.

Als ich mir überlegte, was ich zu einem Thema über Schnelligkeit und Beschleunigung beitragen solle, erwog ich, einen Crashkurs über theoretische Kinematik zu schreiben, denn schließlich geht es dabei um Geschwindigkeit und Beschleunigung. Alles schön klassisch, also ohne relativistische oder quantenmechanische Effekte. Von der Newton-Mechanik über den Lagrange-Formalismus bis hin zur Hamilton-Funktion. Aber ohne LaTeX lässt sich das nicht vernünftig formatieren. Auf die Schnelle gleich gar nicht. Deshalb lass‘ ich es. Außerdem gibt es für Interessierte im Internet genügend Quellen, die didaktisch wesentlich besser aufgemacht sind.
Auch ohne dies ist dieser Eintrag inzwischen ausreichend lang geworden – aber noch kurz genug, um seinen Inhalt schnell zu erfassen.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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16 Antworten zu Zwölfhundertneununddreißig

  1. Plietsche Jung schreibt:

    Jeder so schnell wie mag oder kann. Man hat es selbst in der Hand.

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  2. Irenicus schreibt:

    llerdings sehe ich eine Tendenz, dass feste Termine oder Verabredungen öfter abgesagt werden, weil vielleicht etwas dazwischen gekommen ist, und die Hemmschwelle gesunken ist, Termine nicht einzuhalten. Aber das mag nur mein subjektiver Eindruck sein.

    Ich beziehe das jetzt einfach mal aufs private. Denn beruflich habe ich die Zeit ohne internet nicht erlebt.
    Ich glaube eher, dass man heute einfach von vornherein deutlich weniger feste Verabredungen trifft. Ich bin im Zeitalter vor den Handys „aufgewachsen“. Naja zumindestens bevor jeder eins hatte. Wenn ich in der 11. Klasse Abends noch was machen wollte, musste ich mich quasi vormittags in der Schule verabreden. Und wenn ich das einmal getan hatte, musste ich Abends auch (pünktlich!) da sein, denn einfach kurz absagen ging nicht. Oder kurz sagen, dass man zu spät kommt.
    Heute dagegen verabrede ich oft nur, dass ich mich nach der Arbeit melde. Wenn ich dann keine Lust habe, lasse ich es halt.

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  3. Claudius schreibt:

    Ich denke, dass es schneller, aber auch effizienter geworden ist. Wenn ich einen bestimmten Gegenstand (z.B. eine spezielle Klappleiter) benötige, bin ich früher einen halben Nachmittag durch mehrere Baumärkte gegangen, bin x Kilometer Auto gefahren und konnte froh sein, sie irgendwann zu finden. Heute starte ich eine Suchmaschine, benötige wenige Sekunden für eine Auswahl, ein paar Minuten, um die Angebote zu sichten. Dann bringt nach ein paar Tagen der Postbote das Teil in’s Haus. Die oft gehörte Kritik, dass es ein unökologischer Weg sei, kann ich nicht nachvollziehen, die x Kilometer Autofahren zum Suchen sind auch nicht gerade ökologisch.

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  4. Pingback: Henning Uhle | Webmaster Friday - Silence is golden

  5. Molly L. schreibt:

    Der wunderbare, geniale Terry Pratchett ließ einst den Gründer der ersten Zeitung von Ankh-Morpork darüber staunen, dass es immer mehr Neuigkeiten zu geben scheint, je mehr man danach Ausschau hält. Ich persönlich sehe das so, wie diese pseudo-/populärwissenschaftlichen Sendungen: Muss ich das wirklich alles wissen? Oder kann ich mit meiner Lebenszeit etwas Besseres anfangen?

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    • Tja, Molly, die Informationsflut kann einem schon zu viel werden.
      Zum Glück lassen sich Computer oder Smartphone einfach ausschalten, so dass man selbst auch mal abschalten kann.

      Die Tendenz geht ja dahin, selbst weniger Wissen im Kopf zu haben, aber zu wissen, wo man nachschaut.
      Aber was passiert, wenn man gerade mal keinen Internetzugang hat?

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      • Leser schreibt:

        Ich finde, man muss weder den Computer, noch das Smartphone ausschalten, um sich vor der Informationsflut zu „retten“. Man sollte nur nicht etwa Benachrichtigungen für solche unwichtigen Dinge eingestellt haben (echte Katastrophenwarnungen bekommt eh schon jedes einfachst-Handy über die Zelleninfo, und alles andere kann warten).

        Aber, eben um zu wissen, wo man nachschauen muss, braucht man in der Regel einen Internetzugang. Wobei das auch seltsam ist: Oft muss ich dann trotzdem noch eine Websuche anstrengen, weil ich mich erinnern kann, Information x irgendwo gelesen zu haben, und nun diese Seite erst wieder finden muss. Oder ich erinnere mich, auf Seite x war ein Link zu y, und dort dann die Information, oder etwas ähnliches. Oft ist es hilfreich, in der Webhistory zu suchen, oder die Suchfunktion von einzelnen Webseiten zu nutzen (die in manchen Fällen dann zwar trotzdem mit „site:domain.tld“ über eine große Suchmaschine ausgeführt wird, also spart man lediglich Tipparbit), um die Information zu finden. Und dann geht es mir oft so, dass ich etwas ganz anderes als Suchbegriff eingeben muss, als das, was ich eigentlich suchen will, weil ich mir den „Weg“ dahin gemerkt habe. z.B. wenn ich einen Link/Tipp in einem Kommentar-Forum einer Nachrichtenseite gefunden habe, und der Artikel schon ein paar Tage/Wochen/Monate/Jahre zurück liegt, muss ich erst den Artikel finden, um dann in den Kommentaren den entsprechenden Post zu finden, der den Link enthält, den ich eigentlich suche. Das ist zwar aufwändig, und klappt auch nicht immer, aber so mache ich es bisher. Wäre interessant, mal zu erfahren, ob es dafür eine effiziente Art gibt, sein Gedächtnis zu strukturieren?

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        • Das Ausschalten ist die einfachste und schnellste Art, aber schon eine ultima ratio.
          Durch geeignete Konfiguration lassen sich z.B. Benachrichtigungen auf ein Minimum reduzieren.

          Um frühere Informationen wieder zu finden, geht wohl jeder anders vor.
          Ich speichere z.B. einiges in einer einfachen Textdatei, die ich sogar gelegentlich ausmiste, und rausschmeiße, was nicht mehr aktuell ist.

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          • Leser schreibt:

            Oh je, Textdateien wären mir zu unhandlich dafür. Da speichere ich zwar mal kurze Notizen (z.B. wenn ich ein paar to-do-Sachen habe, wo anrufen muss o.ä.), aber bei Informationen ist es ja so, dass man (oder zumindest ich) sehr viele davon rezipiert, und so wüsste ich nie, was nun relevant wäre, um es abzuspeichern – im Grunde bräuchte ich einen kompletten Braindump als Textdatei, aber das wäre dann wieder unmöglich zu durchforsten. Oder vielleicht eine Datenbank mit Index und Suchbegriffen (nur dass ich sowas weder programmieren kann, noch würde ich dafür das Verhältnis Aufwand zu Nutzen sinnvoll finden).

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