Elfhundertzweiundachtzig

Die Big Five sind in der Psychologie fünf Dimensionen, die die Hauptmerkmale der Persönlichkeit eines Menschen beschreiben sollen.
Es gab einmal in meiner Jugend eine Phase, in der ich Psychotests mochte. Aber oft war bei den vorgegebenen Optionen gar keine dabei, der ich hätte zustimmen wollen, oder ich schwankte zwischen mehreren Antwortmöglichkeiten, und letztendlich kam eh immer nur das heraus, was ich sowieso schon wusste. Erkenntnisgewinn gleich Null. Naturwissenschaftliche Experimente sind da viel spannender.
Im folgenden werde ich – aus meiner persönlichen, subjektiven Sicht – darstellen, wie ich mich in die Big Five einordne. Wer einen abweichenden Eindruck von mir gewonnen hat, darf dies gerne in den Kommentaren begründen.

Neurotizismus ist das erste Merkmal. Ich sehe mich eigentlich nicht als neurotisch an, sondern bin meistens ruhig und entspannt, manchmal gar phlegmatisch. OK – manchmal rege ich mich auch mal über etwas auf, aber für gewöhnlich hält das nicht lange an.

Extraversion beschreibt mich genauso wenig. Ich bin ein introvertierter, zurückhaltender Mensch, der lieber alleine ist, als im Rudel. Die Schwelle, dass ich mich für etwas begeistere ist hoch. Aber wenn es gelingt, dann bleibe ich auch dabei und bin beständig.

Bei der Offenheit für Erfahrungen ist die Angelegenheit nicht so eindeutig. Einerseits bin ich durchaus aufgeschlossen für Neues, experimentierfreudig und wissbegierig. Andererseits aber auch ein Gewohnheitstier. Wenn sich etwas bewährt hat, dann behalte ich es lieber bei, als es durch etwas anderes (was ja nicht unbedingt besser ist) zu ersetzen.

Grundsätzlich bin ich ein gewissenhafter Mensch, der plant und überlegt handelt. Das schließt aber nicht aus, gelegentlich doch quick’n’dirty vorzugehen, und auch mal zu schlampen. Bei wichtigen Angelegenheiten handle ich aber nie leichtfertig, sondern bedenke mögliche Konsequenzen.

Ich sehe mich als verträglichen Menschen, mit dem man gut auskommen kann (sofern man es nicht auf das Gegenteil anlegt), helfe auch anderen Menschen (ohne mich jedoch ausnutzen zu lassen). Wer sich jedoch mit mir anlegt, trifft auf einen Gegner, der sich durchzusetzen weiß.

Ein anderes Psychologiemodell erklärt die Persönlichkeit als Superposition dreier verschiedener Typen.
Da gibt es den Macher, den Gefühlsmenschen und den analytischen Denker.
Dreimal dürft ihr raten, welcher dieser drei Typen bei mir dominiert.
Richtig! – ich bin die Annelytikerin. Die beiden anderen Komponenten sind nur vergleichsweise schwach ausgeprägt.
Bei Carsten sind nach meiner Einschätzung Denker und Macher ähnlich stark vorhanden, während die Gefühlskomponente ebenfalls nur schwach ist.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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19 Antworten zu Elfhundertzweiundachtzig

  1. Leser schreibt:

    Als selbständige Softwareentwicklerin bist Du sicher nicht nur ein analytischer Denker, sondern ebenso zu einem nicht geringen Anteil „Macher“ – sonst hättest Du das mit der Selbständigkeit nie begonnen, und ganz sicher nicht erfolgreich durchgezogen!
    Wobei ich mich immer noch frage, wie es sich als Mensch mit wenig Gefühlen so lebt. Ich meine, früher hab ich mir auch immer gewünscht, Vulkanier oder „Lt.Cmdr.Data“ zu sein, und keine Gefühle zu haben. Aber sie waren eben immer da, und irgendwann ist mir auch klar geworden, dass sie wichtig sind, und hilfreich sein können, wenn man sie richtig einzuordnen weiß.
    Klar, auf die Frage „wie lebt es sich so“ könnte man jetzt einfach antworten „Stressfreier“, aber irgendwie bewegt sich dies außerhalb meines Vorstellungsvermögens. Naja, vielleicht ist das auch einfach nur zu begrenzt.

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  2. ednong schreibt:

    Du und introvertiert? Hm. Hab ich einen anderen Eindruck.

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  3. Molly L. schreibt:

    Hm. Schwierig zu beurteilen, finde ich. ZB regst Du Dich hier IMHO vergleichsweise oft auf. Das liegt natürlich meist in der Natur der (Blog-)Sache – wer schreibt schon über Nichtsiges? Daher kann ich nicht wissen, wie oft Du IRL an sie Decke gehst. Ich denke mal seltener, so oft triezt Dich ja hoffentlich keiner mit Deinem Reizthema Nr. 1.
    Kann natürlich auch sein, dass Du dazu jeden Tag was in den Nachrichten findest und Dich jeden Tag drüber aufregst, das weiß ich nicht.
    In Sachen Verträglichkeit finde ich, dass man super mit Dir zurecht kommt! 🙂
    Ich kann mir aber schon vorstellen, dass wenn man Dich auf dem falschen Fuß erwischt oder einen wunden Punkt trifft … dass man da als Fremder schnell unten durch sein kann bei Dir. Da scheinst Du mir rigoroser zu sein als ich zB.
    Anyway, insgesamt mag ich solche Psychogramme weniger. Zum Einen, weil man sich meistens entscheiden muss und zum Anderen, weil das so ein zwanghaftes Schubladeneinordnen ist. Warum muss ich Kategorie 1a2c sein und darf nicht einfach ich sein?
    Überhaupt finde ich den Ansatz, jemanden, einen ganzen Menschen mit einem ganzen Leben, mit ein paar simplen Fragen oder Beobachtungen total durchschauen zu können und sich ein Urteil über Stärken, Schwächen und Fahigkeiten zu machen, ziemlich arrogant.
    Ha, da soll man mich einmal an einem guten und einmal an einem so richtig schlechten Tag analydingsen, da liegen Welten zwischen. Vor Allem im Bereich Extrovertiert/Iintrovertiert oder, ob man ein Macher ist oder nicht. Na ja.
    Ach so, noch zum Schluß: Ich finde, dass Du sehr sensibel bist! 🙂

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    • Genau deshalb führe ich ja (u.a.) mein Blog: Um hier mal Dampf abzulassen.
      Über das, worüber ich hier gelegentlich herumrante, verliere ich im RL meist kaum ein Wort.
      Aber auf meinem Blog schon. Hab vor längerer Zeit mal geschrieben:

      Aber dann ist mir aufgefallen, dass gerade mein Blog viele eher negative Themen enthält, was ein völlig verzerrtes Bild liefert.
      Wenn ich blogge, dann um etwas ungewöhnliches aufzuzeichnen. Und das sind insbesondere Dinge über die ich mich ärgere, mich aufrege, die mich frustrieren, nerven oder einfach nur stören. Indem ich sie verblogge, habe ich mich dann meist schon wieder beruhigt. (Bitte behaltet das im Hinterkopf, wenn ich mich das nächste Mal wieder über etwas auslasse.)

      Im RL bleibe ich – von Ausnahmen abgesehen – meist ruhig und gelassen.

      dass man da als Fremder schnell unten durch sein kann bei Dir

      Hm .. weiß nicht. Ich bin anfangs generell zurückhaltend.
      Wenn ich aber erst mal mit jemandem warm geworden bin, bleib‘ ich normalerweise auch dabei.

      Solche Psychotest darf man natürlich nicht wirklich ernst nehmen.
      Ich schätze eher den Unterhaltungswert, und dass man danach abgleichen kann, was – der eigenen Ansicht nach – zutrifft, und was nicht.
      Ist so ähnlich wie mit Horoskopen :mrgreen: – ein harmloser Zeitvertreib halt.

      „Sensibel“ .. so, so, ich mache wieder mal einen temporary switch to English and thank you for the compliment.
      Für die deutsche Interpretation habe ich eigentlich ein viel zu dickes Fell.

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      • Irenicus schreibt:

        Ich finde bei solchen Psychotests sehr spannend, wenn man die gegenseitig ausfüllt, und dann vergleicht.

        Also ich fülle meins aus, und meine freundin füllt den gleichen Test für mich aus bzw. wir füllen beide den Test für sie aus. Es ist erstaunlich, dass man sich da teilweise genau gleich sieht, und teilweise auch völlig unterschiedlich einschätzt.

        Das hat mir teilweise geholfen ein paar meiner Verhaltensweisen zu ändern, so dass ich weniger arrogant rüberkomme.
        Auch wenn ich mich selbst eigentlich ganz gut einschätzen kann, ist die Wirkung auf andere doch noch nochmal was anderes.

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