Elfhundertzwölf

In jeder Beziehung gibt es mal Meinungsverschiedenheiten. Das ist ganz gut so, sonst würde es schnell langweilig. Es ist halt eine Frage, wie man damit konstruktiv umgeht, und dadurch noch die sexuelle Spannung erhöht.
Oft lassen sich unterscheidliche Standpunkte auch viel einfacher bereinigen, wenn man sie nach dem Sex entspannt und zufrieden besprechen kann.

Wir hatten über eine bestimmte Angelegenheit (wer will, darf das als Cliffhanger betrachten) diskutiert. Carsten neigt dazu, mich vor vollendete Tatsachen zu stellen, und das passt mir nicht unbedingt.
Also erklärte ich ihm (vielleicht etwas impulsiv und ungehalten), dass er gefälligst aufhören solle, mich als sein Eigentum zu betrachten. Etwas gnädiger fügte ich dann hinzu: „Schau, das ist wie mit Softwarelizenzen. Der Käufer erwirbt nicht das Eigentum an der Software, sondern nur die Erlaubnis und das Recht, sie – im vereinbarten Rahmen – zu benutzen.“
Carsten zog mich an sich und griff mit beiden Händen nach meinen Backen: „Wenn die Software auch so schön griffig und soft wie dieser Premiumhintern ist.“
Während er weiter Richtung Ama-zone tastete, erwiderte ich lachend (und voller Vorfreude darauf, sämtliche seiner Prozessorregister zu ziehen, und den Kolben so richtig zum Resonieren zu bringen): „OK, und du bist für die Bereitstellung der kompatiblen Hardware zuständig.“

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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32 Antworten zu Elfhundertzwölf

  1. Molly L. schreibt:

    Na siehst Du: DAS nenne ich bei einem Streit neben sich vertragen die nächstbeste Möglichkeit, 😀

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  2. ednong schreibt:

    Es gab mal eine Zeit, da bekam Molly rote Öhrchen …
    Mehr und mehr bekomme ich den Eindruck, sie mag rote Öhrchen 😉

    Und ja, du hast den Fall ja klasglar dargestellt. Softwarelizenzen, gnihihi.

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  3. verbalkanone schreibt:

    *Lachtlaut.* Diese Art von Unterhaltungen und impliziter Problembewältigung finde ich herrlich! (Und sicherlich für beide Beteiligten wunderbar spannungslösend.)

    Ich kann mich damit gut identifizieren, da mich euer Dialog stark an einige Dialoge, die Dr. J. und ich manchmal führen, erinnert …

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  4. ronin schreibt:

    Ich werde nie begreifen, wie Leute unmittelbar nach einem Streit, oder sogar währenddessen, Lust auf Sex miteinander haben können.
    Wenn meine Frau und ich uns streiten, dann ist das das Letzte, was mir einfallen würde, und bei ihr mit Sicherheit auch.

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    • Sex ist halt die angenehmste Art, einen Streit beizulegen.
      Vieles sieht man danach nicht mehr so verbissen, und man kann sich viel leichter, weil entspannter, einigen.

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      • ronin schreibt:

        Verstehe es leider immer noch nicht. Sex ist doch nur angenehm, wenn man auch Lust drauf hat. Und bei einem Streit gibt es ja nur zwei Möglichkeiten:
        Erstens, man ist am Ende im Unrecht und fühlt sich dann schlecht, weil man den anderen enttäuscht hat. Wie soll man dann noch Lust auf Sex haben?
        Oder zweitens … äh … ja.

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        • wenn man auch Lust drauf hat

          Also praktisch immer. (Und wenn nicht, kommt der Appetit beim Essen.)

          Gerade wenn die eigene Position eher .. suboptimal ist, kann man nach dem Sex leichter nachgeben oder einlenken, ohne dabei das Gesicht zu verlieren.
          Und im zweiten Fall hat man gute Chancen, dass der Partner ohne Groll nachgibt oder einlenkt.

          Eigentlich findet man danach immer zumindest einen Kompromiss.
          Und Sex, der mit einem gewissen Ärger oder leichter Aggressivität einhergeht, hat sowieso einen ganz besonderen Reiz.

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          • ronin schreibt:

            „also praktisch immer“

            OK, ich sehe schon, hier funktioniert wohl unsere Gefühlswelt deutlich anders als Eure, und wohl auch als die der meisten anderen Leute, wenn ich die anderen Kommentare hier so lese.
            Wenn wir gestritten haben, brauchen wir erst mal Abstand voneinander, um uns zu beruhigen. Ich bin nach einem Streit entweder frustriert und schäme mich, oder ich bin verärgert (falls ich mich im Recht glaube) und das ist für mich der absolute Lustkiller. Der Appetit kommt da nicht beim Essen, sondern frühestens, wenn der Ärger verraucht ist.
            Und wenn sie verärgert ist, ist es zur eigenen Sicherheit nicht ratsam, zu versuchen, sie anzufassen.
            Dass das offenbar bei vielen Paaren anders ist, werde ich auf emotionaler Ebene wohl nie nachvollziehen können.

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            • OK, das mag ja jedes Paar anders handlen.
              Wenn aber Streit oder Ärger aufeinander die Lust auf Sex ausschließen, dann sehe ich schon die Gefahr eines Deadlocks. Wie kommt man da wieder raus, wenn es einem nicht gelingt, sich zu einigen und wieder zu vertragen?

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            • ronin schreibt:

              Der Deadlock wird aufgelöst, indem nach einem Timeout eine der blockenden Transaktionen einen Rollback erfährt 😉
              Tatsächlich ist es, wenn ich genau darüber nachdenke, bei uns meistens so, dass wir einander erst mal etwas aus dem Weg gehen, bis sich beide wieder beruhigt haben. Spätestens am nächsten Tag (meistens zumindest) ist die Erinnerung an den Ärger dann wieder verblasst.

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            • Für uns wirkt Sex katalytisch, und beschleunigt den Entärgerungsprozess.

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  5. aliasnimue schreibt:

    Wundervoll. Ich sehe das genau wie Du auch. Vieles relativiert sich einfach durch Nähe.

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  6. GebranntesNichtMehrKind(ImmerNochFeuerScheuend) schreibt:

    Probleme „wegficken“ funktioniert nicht. Ich sehe das wie ronin und kann es nur aus leidvoller Erfahrung bestätigen. 5 Jahre Beziehungsversuch auf Basis „Opposites Attract“, mit Sex nach jedem Zoff. Es verdrängt die Probleme nur für eine gewisse Zeit, aber sie häufen sich an und irgendwann knallt es dann so heftig, dass nichts mehr hilft.
    In einer guten, harmonischen Beziehung – und eine andere möchte ich nicht mehr führen – diskutiert man Probleme aus, überzeugt den anderen argumentativ oder lässt sich argumentativ überzeugen, oder man findet einen Kompromiss, mit dem beide gut leben können. Und *dann* kann man zur Freude über die Problemlösung in die Kiste steigen.

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    • Du kannst das mit deiner Holden so halten, wie du willst.
      Aber projiziere bitte deine persönlichen Erfahrungen nicht auf andere.

      Eine sexuell befriedigende Beziehung macht vieles wett.

      Sex nach jedem Zoff

      Das hast du falsch verstanden. Nicht „nach“, sondern „anstatt“. Anschließend kann man dann immer noch diskutieren, und zwar ruhig und gelassen, und findet dann leichter eine für beide akzeptable Lösung.

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  7. floh_wien schreibt:

    Außerdem ist Versöhnungssex wirklich fein, da gehen die Emotionen schon mal durch 🙂

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