Tausendneununddreißig

Vor über zwei Jahren hatte ich das erste Mal gebloggt, was meiner Meinung nach das Wesen meiner Beziehung mit Carsten ausmacht.
Ich nannte damals die drei Punkte ähnliche Interessen und Ansichten, intellektuelle Ebenbürtigkeit sowie unübertrefflicher Sex (ja, immer noch!).

Einige Zeit später ergänzte ich dann in einer zweiten Version einen vierten Punkt, nämlich dass wir uns nicht gegenseitig mit Sentimentalitäten oder ähnlichem Kitsch nerven.

Nun, diese vier Punkte hatte ich früher auch – so ähnlich, eventuell mit unterschiedlichen Gewichtungen – mit einigen anderen Männern. Trotzdem hätte ich mit denen – so sehr ich sie auch teilweise schätzte – keine ernsthafte Beziehung gewollt.
Also habe ich immer wieder mal darüber gegrübelt, welcher wesentlicher Unterschied noch bestehen könnte, und bin schließlich zu folgendem Ergebnis gekommen:

Bei meinen früheren Affären war es immer so, dass ich den Eindruck hatte, als hätte ich die alleinige Kontrolle über das Verhältnis. Es hört sich vielleicht überheblich an, ist jedoch lediglich feststellend gemeint, aber ich hätte diese Männer locker manipulieren und über den Tisch ziehen können.
Bei Carsten ist dies nicht so (zumindest nicht im gleichen Ausmaß). Carsten lässt sich von mir nicht auf der Nase herumtanzen, und das mag ich (würde es ihm gegenüber aber niemals zugeben). Bei ihm sehe ich Grenzen, die es mir manchmal schwer machen, meine Interessen durchzusetzen. Glücklicherweise stimmen unser Ziele meist überein, so dass dies normalerweise kein Problem ist. Und wenn wir ohnehin gleicher Meinung sind, fällt es mir nicht schwer, ihm recht zu geben (auch wenn ich das nicht immer so deutlich mache, bzw. ihm WM_NCHITTEST-weise widerspreche). Selbstverständlich überlasse ich ihm auch die Entscheidung, wenn’s mir eh egal ist.

Insgesamt also fühle ich mich wohl, mit ihm zusammen in unserem gemeinsamen Confinement zu sein, und bin zufrieden mit meinem Leben.

Und das war noch meine Ergänzung zum gestrigen Post.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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40 Antworten zu Tausendneununddreißig

  1. verbalkanone schreibt:

    Schön, das klingt wirklich ausgeglichen und so, als könnte dir Carsten in eurer Beziehung alles geben,w as du brauchst. Ich kann das übirgens gut nachvollziehen, was du in deinem obigen Eintrag beschrieben hast. Mich interessieren ebenfalls nur Beziehungen auf Augenhöhe. Wenn ich das gefühl habe, dass mir ein Mann nicht „ebenbürtig“ ist, kommt er für mich als Partner nicht infage. Dann finde ich ihn auch nicht in sexueller Hinsicht anziehend.

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  2. tom174 schreibt:

    „Bei meinen früheren Affären war es immer so, dass ich den Eindruck „hatte, als hätte ich die alleinige Kontrolle über das Verhältnis. “
    Das war auch bei mir immer der Beziehungskiller schlechthin. Wenn du in Carsten nun wen gefunden hast, bei dem das nicht so ist, und das nun schon seit Jahren.. mit meinem Fund geht es mir nun schon seit 22 Jahren gut 😉

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  3. aliasnimue schreibt:

    fisherman’s friend…
    Leider sind so selbst-bewußte Männer sehr schwer zu finden.

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  4. Geeforce schreibt:

    [klugscheiss] Ahem – *hüstel* – „intellektuelle Ebenbür-t- igkeit“ 😉 Oder ist es euch eine „Bürde“ ? [/klugscheiss]

    Abgesehen davon ist eine Beziehung die nicht auf ebendieser -bürtigkeit basiert selten langfristig erfolgreich.. .;)

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  5. Molly L. schreibt:

    Ich könnte auch nie mit einem Mann zusammen sein, der mir nicht ebenbürtig ist. Das wäre mir extrem unerotisch.

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  6. ednong schreibt:

    WM_NCHITTEST? Irgendwie steh ich da auf dem Schlauch.
    Ebenbürtigkeit ist sicher wichtig – sonst wird es langweilig. Schön, dass du ihm ab und an die Kontrolle überläßt 😉

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  7. remi1a schreibt:

    Das klingt so wundervoll. Hach…

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  8. Leser schreibt:

    Ich würde kurz und prägnant sagen: Alphaweibchen hat Alphamännchen gefunden 🙂

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