Tausendsechzehn

Und wieder mal ein formelles Abendessen hinter mich gebracht.
Eine Reihe Geschäftsführer mit Begleitung waren eingeladen. Leider gab es kein Buffet, sondern ein Menü (was langwieriges Bedienungsprocedere nach sich zog). Naja, ich habe schon besser gegessen, aber – OK – im Grunde war es in Ordnung.

Die Tischgespräche dagegen .. tja, das ist einfach nicht mein Stil. Mit den anderen Geschäftsführersgattinnen werd‘ ich halt nicht so recht warm. Die kennen sich teilweise schon seit Jahrzehnten, so dass ich mir wie ein Fremdkörper (und zeitweise tatsächlich auch wie Carsten’s Trophäenweibchen) vorkomme. Diesmal war es besonders schlimm. Sie unterhielten sich praktisch nur über Leute und Begebenheiten, die ich nicht kannte, Wechseljahresbeschwerden und irgendwelche Diäten. Sollen sie einfach weniger essen, wenn sie abnehmen wollen. Das ist nun wirklich keine Kunst.

Als einer der anderen Geschäftsführer begann, ein paar Worte mit mir zu wechseln, beeilte sich seine Gemahlin, ihn schleunigst von mir weg zu lotsen.

Ich trug ein waldmeistereisfarbenes Cocktailkleid, mit einem kleinen Volant über den Hüften einer Art kurzen Puffärmeln, und – naja – schon einem etwas großzügigerem Dekolleté. Aber schließlich ist schon Sommer und warm genug.

Aufgrund irgendwelcher Anlässe, auf die wiederholt angestoßen wurde, hatte es sich ergeben, dass Carsten mehr Wein getrunken hatte, als sonst. Und siehe da – plötzlich suchte er deutlich mehr Körperkontakt als sonst bei diesen Essen. Einmal küsste er mich sogar.
Ich muss in Zukunft darauf achten, dass er in der Öffentlichkeit mehr Alkohol zu sich nimmt.
Daheim ist das nicht nötig, da grabscht und fummelt er eh bei jeder Gelegenheit an mir herum.

Wir fuhren anschließend außerplanmäßig mit dem Taxi heim. Das Auto steht immer noch dort. Das hole ich später, wenn ich von der Uni zurückkomme.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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12 Antworten zu Tausendsechzehn

  1. RAID schreibt:

    War es nicht so, dass du auch kein Buffet magst, weil zu viele Menschen ihre Finger im Spiel haben?

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  2. aliasnimue schreibt:

    Ich kann Dich verstehen. Da wäre ich auch schnell gelangweilt. Vielleicht bereitest Du für nächstes Mal einen Vortrag über die biochemischen Prozesse vor? 😉

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  3. Uschi-DWT schreibt:

    Nicht gerade das was man an heißen Abend gerne macht, so ging es mir jedenfalls meistens.

    Wenn es irgendwie ging, schob ich wichtige Terminarbeiten vor. :yes:

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  4. ednong schreibt:

    LOL – da wird der Arme von dir jetzt also zukünftig mit Wein abgefüllt bis zu einem gewissen Level 😉

    I made tea meint das Captcha – na denn.

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