Neunhunderteinundsechzig

Gelegentlich habe ich hier schon die einen oder anderen Tipps zu etlichen unterschiedlichen Themen gegeben.
Heute fasse ich einige Punkte zusammen, was für mich guten Sex ausmacht. Möge der eine oder andere einen Nutzen daraus ziehen.
Dies ist eine rein subjektive Liste, die meinem persönlichen Geschmack entspricht. Bei anderen Frauen können einzelne Punkte ganz anders gewichtet sein.
Dabei gilt folgende Voraussetzung: Ich will keine lauwarme Blümchenromanze, sondern wilden, leidenschaftlichen, animalischen, harten Sex.

* Sauberkeit ist unabdingbar. Intimrasuren oder Piercings sind ein absolutes No-go. (Kleine) Tattoos können in Einzelfällen gerade so geduldet werden. Ein Anspruch darauf besteht nicht.
* Keine intensiv duftenden Deos oder Rasierwasser benutzen. Ein leichter, natürlicher Schweißgeruch hat dagegen aphrodisierende Wirkung (nicht, dass das bei mir nötig wäre).
* Den meisten Männern würde ein verstärkter Einsatz der Zunge beim Küssen gut tun (dies bezieht sich nur auf intraorale Anwendung – abgeschlabbert werden will ich nicht).
* Ein eventuelles Vorspiel nur auf das notwendige Minimum (was durchaus die Zeitdauer 0 haben kann) ausdehnen.
* Optimale Dauer eines Aktes: 3 bis 30 Minuten (tendenziell eher kurz und dafür öfter)
* Es besteht keinerlei Notwendigkeit, krampfhaft Konversation machen zu müssen. Zu groß ist das Risiko, etwas abtörnendes zu sagen. Oder etwas dummes, zumal das Gehirn aktuell mit Sauerstoff unterversorgt sein dürfte. Spart euch euren Atem! Den braucht ihr noch!
* Es ist lästig und nervig (weil es mich immer wieder an meiner Entspannung hindert, und mich zwingt, den Kopf einzuschalten), ständig neue Handlungsanweisungen einzuholen, oder meine ausdrückliche Zustimmung. Wenn mir was nicht passt, dann werde ich das schon in geeigneter Form kommunizieren. Dann bleibt euch immer noch die Option, euch darüber hinwegzusetzen.
* Ein „Nein“ ist zu interpretieren als „Nicht aufhören!“
* Widerstand gibt euch einen Anreiz, ihn zu überwinden.
* Keine Hemmungen beim richtig harten Durchrammeln!
* Traut euch ruhig, eure Wünsche durchzusetzen.
* Euer Feedback braucht nicht verbal zu erfolgen, aber irgendwie sollte es sich schon äußern. Sonst kann ich darauf nicht angemessen reagieren.
* Nicht erschrecken, falls ich unerwartet extrem intensiv oder langandauernd komme. Vielleicht währenddessen etwas die Heftigkeit des Stoßverkehrs bzw. der Stimulation reduzieren.
* Umgekehrt macht es gar nichts, wenn ich selbst nicht komme. Manchmal ziehe ich mehr Befriedigung daraus, dem Mann einen Orgasmus verschafft zu haben, als aus meinem eigenen.
* Falls nicht ausdrücklich vorher anders vereinbart, haben Ejakulationen ausschließlich in vaginam (per default mit Kondom) zu erfolgen. Und es ist eklig, mir meinen eigenen Saft ins Gesicht zu schmieren.
* Ich habe nichts gegen zuvorkommende Männer, werte einen CI jedoch als persönlichen Affront.
* Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.

Viel Spaß beim Sexperimentieren!

[Nachtrag, um eventuellen Missverständnissen vorzubeugen]

Dies sind natürlich nur ein paar Anregungen und Vorschläge, insbesondere für Männer, die sich eventuell unsicher sind, mit der Quintessenz, ruhig etwas egoistischer zu sein.

Dass Abwechslung erfreut, sollte selbstverständlich sein.

Niemand darf anderen vorschreiben, welche Art Sex ihnen zu gefallen hat.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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30 Antworten zu Neunhunderteinundsechzig

  1. aliasnimue schreibt:

    Das ist mir persönlich viel zu reduziert. 🙂

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    • breakpoint schreibt:

      Tja, jeder hat halt seine eigenen, individuellen Vorlieben.

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      • aliasnimue schreibt:

        Es mag paradox erscheinen, aber bei dem was Du beschreibst, hat man immer noch eine gewisse Kontrolle.

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        • breakpoint schreibt:

          Lässt sich auch mit Bondage kombinieren, wenn man mag.
          Wir sind allerdings davon wieder ziemlich abgekommen, denn wirksamer als die Fixierung durch Fesseln ist die eigene Vorstellungskraft.
          Zumal man dafür jedesmal extra Equipment bräuchte.

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          • aliasnimue schreibt:

            Bondage mag zwar für einige hilfreich sein, die Kontrolle abzugeben, aber das passiert nun mal im Kopf. Genau wie Beschränkungen.
            Ich finde, man sollte sich auf alle Spielarten einlassen, denn ansonsten bringt man sich um wundervolle Erfahrungen.

            *Popcorn* so so, der eine oder andere…
            Der eine liest doch hier gar nicht mit? ;D

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            • breakpoint schreibt:

              Eben. Deswegen brauchen wir auch kein Bondage.
              Ich wollte mal zu dem Thema einen extra Eintrag schreiben. Mal schauen.

              „Der eine“, der hier gar nicht mitliest, macht aber auch so schon (fast) alles richtig.

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            • aliasnimue schreibt:

              Also ich empfinde intensiven Kuschelsex auch als ganz wundervoll.
              Guter Sex ist für mich ohne Hemmungen und mit einem großen Spielraum ohne Beschränkungen.
              Hingabe ist mir wichtig und Leidenschaft. Egal, bei welcher Spielart.

              Den „einen“ dürfte es auch irritieren, wenn Du vom „anderen“ schreibst. 😉

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            • breakpoint schreibt:

              Kuschelsex kann gelegentlich auch schön sein. Das bestreite ich ja gar nicht.
              Überhaupt ist es in dem Eintrag offenbar etwas untergegangen, dass Abwechslung bei Stellungen und Praktiken selbstverständlich ganz wesentlich ist.

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  2. Athropos schreibt:

    Was ist CI (vorletzter Punkt)?

    Das Captcha („dusk till dawn“) finde ich thematisch passend 😉

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  3. gammler67 schreibt:

    also haare stören definitiv beim lecken.
    sieht ab und zu reizvoll aus,ist aber für nix gut.

    aber die geschmäcker sind,gott sei dank,verschieden.

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  4. Molly schreibt:

    Ich geh mal meine Öhrchen kühlen … 😀

    Captcha: „phone home“ – Genua, wie sieht`s denn damit aus, wenn Carsten auf Geschäftsreise ist? 😉

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  5. baerlinerinn schreibt:

    …klingt ja fast wie eine Art AGBs fuer Musen. 😉 Gehe beinahe d’accord. Wow. – Lieber kuerzer, aber heftigst und intensivst. Wenn der Mann schon nach einem Mal fertig ist, bin ich zutiefst unbefriedigt und richtig sauer. Aber ein Nein ist bei mir ein Nein. Gekommen werden darf aber auch auf meinem Bauch. Vorspiel? No need to, denke ich auch. Dennoch: Ich habe keinerlei Einschränkungen, was (grossflaechige) Tattoos angeht. Und Schamhaare finde ich absolut widerlich im Mund und in den Laken. Ich selbst bevorzuge bei der Weiblichkeit den Landungsstreifen, um nicht wie eine Minderjährige auszuschauen, aber mein maennlicher Gegenpart sollte zum ausgiebigen Spass bitte frei von Intimbehaarung sein. Und recht hast du, wozu beim Sex Konservation betreiben? Echt aetzend. Wenn ich was nicht mag, mache ich mich bemerkbar, und wenn mir was fehlt, fordere ich es ein. Versprochen.

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    • breakpoint schreibt:

      Wie schon oben geschrieben, spiegelt die Liste meine individuellen Vorlieben wieder, und ist nicht zur Verallgemeinerung gedacht.
      Trotzdem glaube ich, dass viele Frauen zumindest den einen oder anderen Punkt ähnlich sehen, und freue mich über die Bestätigung.

      Ich hab‘ einige Male mit ansehen müssen, wie kleine Buben gewickelt wurden.
      Also, Haare gehören bei einem Mann einfach dazu. Wenn da gar nichts ist, assoziiere ich das mit vollgeschi*nen Babyärs*en, sorry. Das tötet jede erotische Anwandlung.

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  6. Leser schreibt:

    Dieser Punkt:
    * Ein „Nein“ ist zu interpretieren als „Nicht aufhören!“

    dürfte problematisch werden, spätestens wenn das Sexualstrafrecht überarbeitet wird. Dann ist es ab dem „Nein“ nämlich Vergewaltigung, oder so…

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  7. plietschejung schreibt:

    Eine witziger Eintrag :))

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  8. ednong schreibt:

    Hehe,
    das mit dem „Nein“ ist schon so eine Sache …
    Und die Reduzierung des Vorspiels, ja, also, kommt ja immer drauf an, wie lange man davor schon im Kopf gespielt hat.

    bad egg als Captcha, soso.

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    • breakpoint schreibt:

      Manche Aussagen sind halt nicht so eindeutig, wie gerade du wissen solltest, gell?

      „wie lange man davor schon“
      Es soll ja Leute geben, bei denen sich das wochenlang hinzieht.
      Apropos .. wie lange sind Molly und ich jetzt schon in Du-weißt-schon-wo?

      Was will uns das Captcha wohl sagen?

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