Neunhundertsiebenunddreißig

Heute um 23:45 UTC+1 ist Frühlingsbeginn, also Äquinoctium. Die Erde steht auf ihrer Bahn um die Sonne gerade im Frühlingspunkt.
Unabhängig davon passiert heute ein zweites astronomisches Ereignis, bei dem zusätzlich der Mond involviert ist. Heute vormittag wird sich über Mitteleuropa die Sonne partiell verdunkeln, weil sich der Mond genau zwischen Erde und Sonne schiebt. Wer Gelegenheit hat, dieses seltene Phänomen zu beobachten, sollte sie unbedingt wahrnehmen. Augenschutz nicht vergessen!
Die Bedeckung beginnt hier um etwa halb zehn. Kurz vor dreiviertel elf ist der Zeitpunkt der größten Bedeckung, und um zwölf Uhr ist schon wieder alles vorbei.
Schade, dass ich meine Jungs dann nicht einfach von den Rechnern weg nach draußen treiben kann, um das Himmelsschauspiel zu bewundern.

Wer jetzt von mir einen astronomischen Vortrag erwartet, den muss ich leider enttäuschen, und verweise auf viel geeignetere Resourcen im Internet.
Stattdessen erzähle ich heute etwas über – ja, ihr hört richtig – Astrologie.

Mein einer Opa hatte sich in seiner Jugend sehr für Astrologie und anderen Esoterikkram interessiert. Deshalb befanden sich auf seinem Speicher noch etliche derartige Bücher.
Ja, Anne war schon damals wissbegierig, und eine Leseratte. So blieben auch diese Bücher nicht von ihr verschont.
Damit wir uns richtig verstehen – der ganze Vorhersagekram und Charakterbestimmungszeug ist natürlich Humbug. Und das war mir damals schon klar. Aber was durchaus eine gewisse Faszination auf mich ausübte, war diese streng systematische Strukturierung, im Sinne von Abzählreimen.
So gruppiert man die Tierkreiszeichen Stier, Jungfrau und Steinbock zu den irdischen Zeichen. Krebs, Skorpion und Fische sind wässrige. ich möchte jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, aber irdische und wässrige Zeichen zusammen bilden die weiblichen, während luftige und feurige Zeichen die männlichen ergeben. Immer schön abwechselnd.
Angeblich besonders gut miteinander harmonieren Menschen, deren Sternzeichen zur gleichen Gruppe gehört. In der Tat befinden sich unter meinen engsten Freunden auffällig viele Fische.
Auch die Planeten (einschließlich Sonne, Mond und Pluto) werden schön brav der Reihe nach den Zeichen zugeordnet. Das würde aber jetzt zu weit führen. Jedenfalls ist dem Stier die Venus zugeordnet, weshalb Stier als allerweiblichstes Zeichen gilt.
Da es zahlenmäßig sonst nicht aufgeht, regiert die Venus auch noch die Waage.
Mein Aszendent ist der Krebs, der dem Mond zugeordnet ist.

Unter den Unterlagen meines Opas befanden sich auch Ephemeridentafeln. Die benutzte ich, um die Koordinaten der Planeten zeitabhängig auf Millimeterpapier zu übertragen. Welche Freude, als sich dabei mehr oder weniger Sinuskurven ergaben!

Ach ja, auch wenn Astrologie totaler Schwachsinn ist, es hat Spaß gemacht, damit herumzurechnen und zu interpretieren.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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17 Antworten zu Neunhundertsiebenunddreißig

  1. aliasnimue schreibt:

    Was ich so darüber gelesen habe, hat mich spätestens bei meiner Person wenig überzeugt. Ich bin Fisch, Aszendent ist Wassermann
    Aber vielleicht kannst Du mich ja da erhellen. 😉

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    • breakpoint schreibt:

      Ach, ich glaub‘ doch nicht dran. Da werden halt ein paar Wischiwaschi-Formulierungen benutzt, und du pickst dir raus, was dir gefällt.

      Mir hat es halt Spaß gemacht, mit Planetenpositionen herumzurechnen. und in Lookup-Tables die „Deutung“ nachzuschauen, weil das Vorgehen recht systematisch war.

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  2. Leser schreibt:

    Klar macht es Spaß – ist ja Geometrie, und wenn man mathematisch affin ist, hat man da ja seine Freude dran.

    Leider hast Du nicht weiter aufgezählt, welche Sternzeichen die „luftigen“ und die „feurigen“ sind.

    Und was ein Aszendent ist, bzw. wie man diesen berechnet, hab ich auch noch nie verstanden…

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    • breakpoint schreibt:

      Luftig: Zwilling, Waage, Wassermann
      Feurig: Widder, Löwe, Schütze

      Der Aszendent ist das Zeichen, das im Moment deiner Geburt am Osthorizont aufgeht. Entsprechend gibt es noch Medium Coeli (Himmelsmitte im Süden), Deszendent (absteigendes Zeichen im Westen) und Imum Coeli (himmelstiefstes Zeichen im Norden).
      Weil diese Einteilung recht grob ist, wird sie noch verfeinert durch 12 sog. „Häuser“.

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  3. Leser schreibt:

    Achso: Aber natürlich schau ich mir die Sonnenfinsternis an! Hab sogar noch eine Schutzbrille von der letzten vollständigen Sonnenfinsternis 1999, da bin ich extra ein paar km in den Süden gefahren, um einmal die komplette Verdeckung zu erleben.

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    • breakpoint schreibt:

      1999 war der Himmel leider bedeckt, so dass man an meinem Standort nichts beobachten konnte. 😦 Es hat sogar leicht geregnet, und war halt vorübergehend so dunkel, wie es manchmal auch vor einem Gewitter ist.

      Aber heute ist der Himmel klar! Ich freu‘ mich drauf.

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  4. Molly schreibt:

    Beschwerde: Fühle mich astrologisch diskriminiert!!!! 😉

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  5. plietschejung schreibt:

    jetzt weiß ich auch, warum es heute noch so frisch ist: Der Frühling kommt erst um 23:45 Uhr! *klatschvornkopf*

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