Achthundertsiebenundsechzig

Alle Jahre wieder komme auch ich in der Adventszeit nicht darum herum, ein paar Geschenke für Verwandte zu besorgen. Und so war ich gestern Nachmittag in der Innenstadt, um es hinter mich zu bringen.

Erschöpft setzte ich mich anschließend in ein Café, um mich etwas auszuruhen, und um den Inhalt der Taschen umzusortieren.
Es war viel los in der Stadt, und entsprechend das Café sehr voll besetzt.

Ich war immer noch damit beschäftigt, meine Taschen umzuräumen, als mich ein Mann sehr höflich ansprach, ob der Platz bei mir am Tisch noch frei sei. Ich bestätigte das beiläufig nickend, nahm mir allerdings nicht die Zeit, näher auf ihn einzugehen, denn eine der Schachteln hatte sich gerade verkantet, und drohte, die Plastiktüte zu zerreißen. Manchmal sind zwei Hände einfach zu wenig.
Er muss meinen Kampf wohl beobachtet haben, und erbot sich mir zu helfen. Dankbar nahm ich an. Es war auch nur ein ein kurzer Handgriff nötig.

„Darf ich Ihnen auch eine Frage stellen?“
„Aber sicher doch.“
„Wohin ist eigentlich die Post verschwunden. Als ich früher hier studiert habe, war sie da oben an der Straße.“ Tja, ohne Smartphone mit Navigations-App (was mir recht sympathisch ist) ist sie natürlich nicht auffindbar.
„Die Post befindet sich schon seit ein paar Jahren im Einkaufszentrum. Ich kann sie Ihnen nachher zeigen.“ Ob ich durch das Einkaufszentrum gehe, oder außen herum, macht kaum einen Unterschied.

So zeigte ich ihm anschließend das Einkaufszentrum. Gerade im Untergeschoss gibt es bereits wieder viele Leerstände.

Seine Frage, ob wir noch etwas zusammen trinken wollen, verwunderte mich nicht.
Früher wäre er ein Fall für mindestens einen ONS gewesen, aber inzwischen bin ich ja in sehr festen Händen.

„Wir haben doch gerade erst Kaffee getrunken.“
„Naja, vielleicht möchten Sie etwas anderes. Ein Bier? Oder einen Cocktail?“
Ich lachte: „Dankeschön, aber nein.“
„Schade. Ein andermal?“
„Wer weiß. Vielleicht laufen wir uns ja wieder mal über den Weg.“
„Unwahrscheinlich. Ich bin nur noch bis Freitag hier.“
„Na, dann noch einen schönen Aufenthalt hier, und gute Heimreise!“

Ich verabschiedete mich, und ging bestens gelaunt und beswingt nach Hause.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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25 Antworten zu Achthundertsiebenundsechzig

  1. plietschejung schreibt:

    Wie nett, klingt aber irgendwie durchschaubar.
    PUA ?

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  2. ednong schreibt:

    Smartphone ist dir sympathisch? Seit wann?
    Als PUA würd ich das ja nun nicht einstufen, das klingt meiner Meinung nach noch recht normal.

    Captcha paßt: lol cat

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  3. idgie13 schreibt:

    So nette Begegnungen versüssen den Alltag. Ich mag das auch gern 🙂

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  4. Molly schreibt:

    Hach ja, auch wenn man in festen Händen ist, ist es doch schön zu wissen, dass man noch „Marktwert“ hat, ist gut für’s Ego! 😉

    Captcha wird Dir gefallen: sheldon alpha five 🙂

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  5. aliasnimue schreibt:

    Das ist doch schön und darf unbedenklich mitgenommen werden. 🙂

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