Weil ich gestern abend nichts besseres zu tun hatte, habe ich Kathrin (meine Cousine, die eine Zeitlang in Carsten’s Vorzimmer gearbeitet hat) mal wieder angerufen.
Sie ist inzwischen im 5. Monat oder so schwanger, und erschien mir ziemlich glücklich. Ihre Scheidung ist endlich abgeschlossen. Ihr Nähstudio läuft nur recht schwach (um nicht zu sagen, praktisch gar nicht – höchstens mal eine Änderung für eine Bekannte). Sie erzählte, dass sie demnächst bei ihren Eltern auszieht, um zu Florian, ihrem Freund zu ziehen. Sie ist nur zur Zeit noch mit Vorbereitungen beschäftigt. Aktuell näht sie Bettwäsche für die Babywiege.
„Wie geht es Carsten?“
„Gut.“
„Und Simone?“ (die Sekretärin)
„Alles beim alten. Eines ihrer Kinder ist kürzlich vom Fahrrad gestürzt und musste genäht werden.“
„Was macht Lukas?“
„Der hat jetzt angefangen zu studieren. Ich habe ihn schon ein paar Wochen lang nicht mehr gesehen, obwohl er eigentlich nachmittags mal vorbeischauen wollte. Aber da war ich wohl selbst nicht im Büro.“
Ich erwähnte noch, dass Lukas jetzt mit Jennifer (die während des Sommers unsere Bürohilfe war) zusammen ist, und dass Jason bald die Fertigung übernimmt.
Wir unterhielten uns noch etwas über andere gemeinsame Bekannte (von denen ich hier aber noch nie geschrieben habe), und beendeten irgendwann das Gespräch.
Ich bin ja immer wieder verblüfft, wie schnell sich Menschen nmach zerbrochenen Beziehungen trösten.
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Ich hatte Kathrin ja im Frühjahr schon mal mit Florian getroffen, und war damals schon überrascht, wie schnell das gegangen war.
Aber mit ihm hat sie es ja jetzt doch noch geschafft, ein Baby zu erwarten.
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Babys bringt ja bekanntlich auch nicht der Storch…das zeugt schon von Willenskraft, seinen Traum so zu verwirklichen.
Solange andere Beteiligte damit einverstanden sind ist ja alles gut.
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Bei ihnen scheint alles soweit bestens zu sein. Keine größeren Probleme in Sicht.
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Na ja … schwanger, geschieden und beruflich heikel.
Keine guten Aussichten auf ein entspanntes Leben.
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Rein objektiv gesehen, hast du ja recht.
Aber ihr Florian wird das Familienglück schon finanzieren können und wollen.
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Wenn das man gut geht …
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Eine Garantie hat man nie.
Und ohne Risiko keine Chance.
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Sie bringt sich damit in eine sehr schwache Position.
Aber wo die Liebe hinfällt …
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Das mag ja so sein, aber ich misch‘ mich da nicht ein.
Zu oft hat es mich schon genervt, wenn sich Kathrin in meine Angelegenheiten einmischen wollte. Ich mach das nicht.
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Nein, das würde ich auch nicht tun.
Es sind auch alle schon groß und entscheiden selbst.
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Eben. Ihre und Florian’s eigene Entscheidung.
Ob die gut war, kann nur die Zukunft zeigen.
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