Sechshundertfünfzig

Gestern hatten wir Kommunalwahlen. Dies sind die einzigen öffentlichen Wahlen, bei denen eine einzelne Stimme doch ein nennenswertes Gewicht haben kann.
Dementsprechend war es mir wichtig genug, daran teilzunehmen.

Carsten und ich haben immer noch unterschiedliche Wohnsitze. Ich wohne offiziell in der Stadtwohnung, während Carsten in seinem Landhaus gemeldet ist. Daraus folgte, dass wir in verschiedenen Orten wahlberechtigt waren.
Da wir uns am Wochenende meist auf dem Lande aufhalten, hatte ich bereits per Briefwahl abgestimmt. Carsten hatte versäumt, Briefwahlunterlagen anzufordern, so dass es nötig war, persönlich das Wahllokal aufzusuchen.
Das Wetter war zwar nicht verlockend, trotzdem wollte wir den Weg als Spaziergang zusammen zurücklegen.

Eigentlich hätten wir uns denken können, dass die Wahrscheinlichkeit recht groß ist, dass Carsten dort Bekannte trifft. Schließlich hat er früher mal einen großen Teil seines gesellschaftlichen Lebens in diesem Ort verbracht. Und ich habe erfahren, dass Ingrid viele Freunde hier hatte und sehr beliebt war, sogar eine Zeitlang dem Gemeinderat angehörte.

Außer kurzen Grüßen ließ Carsten sich zwar nichts entlocken, aber ich habe mitgekriegt, dass über uns getuschelt wurde, als er mehrere Minuten lang auf eine freie Wahlkabine warten musste.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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14 Antworten zu Sechshundertfünfzig

  1. gammler67 schreibt:

    aha,du kommst also aus bayern?
    frau gammler auch…

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  2. plietschejung schreibt:

    Solange die Leute reden, bist du interessant. Du solltest dir erst Gedanken machen, wenn das mal nicht mehr so ist.

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  3. engywuck schreibt:

    das ist wieder typisch Bayern: man kann Wahlen nicht zusammenlegen. In BaWü haben wir im Mai zusammen mit der Europawahl die Kommunalwahlen, aber Bayern hat ja schon extra an einem anderen Wochenende Landtagswahl gehabt, statt das mit der Bundestagswahl zusammenzulegen.

    So „dürfen“ die Leute halt binnen eines Jahres viermal die Wahlurne aufsuchen statt nur zweimal. Toll, nicht wahr?

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    • breakpoint schreibt:

      Dass Landtags- und Bundestagswahl nur eine Woche auseinander waren, hat mich damals schon etwas gestört.
      Aber das ist jetzt schon wieder ein halbes Jahr her, und bei diesen teilweise riesigen Stimmzetteln (mit Panaschieren und Kumulieren ..) ist es ganz gut, dass man nicht noch mehr simultan handlen musste.

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  4. remi1 schreibt:

    Ja das Dorf.. Kenne ich, bin auch ein gebürtiges Landei und immer wieder überrascht, dass die Leute immer genau wissen wer man ist.. Da lob ich mir manchmal doch die Stadt 🙂

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