Sechshunderteins

Ich benutze noch ab und zu eine XP-Maschine.

Seit einiger Zeit ist es jedoch so, dass sich die Maschine kaum noch bedienen lässt, weil die CPU zu 100 Prozent ausgelastet ist.
Der Task, der mit Abstand am meisten Performance kostet, ist svchost.exe.
Wenn ich den einfach abschieße, funktioniert der Netzwerkzugriff von außen nicht mehr.

Mit Hilfe des Process Explorers fand ich heraus, dass es der Service wuauserv – also der Automatische Update Service – ist, der so viel CPU verbrät.
Sobald ich den Service stoppe, funktioniert die Maschine nämlich wieder einwandfrei. Starte ich ihn neu, geht die Prozessorauslastung nach oben.
Eigentlich würde ich den Service ja gerne disablen, aber dann kriege ich die Updates nicht mehr mit. Manuelle Updates funktionieren aus mir unbekannten Gründen ebenfalls nicht, wären mir ohnehin zu lästig. Tja, und der extended support läuft im April aus.

Im Internet habe ich ein paar Batches gefunden, die darauf hinaus liefen, einige DLLs neu zu registrieren. Leider brachte das nicht den gewünschten Erfolg.
Jetzt habe ich einen Patch gefunden, bei dem etliche mit dem Update Service in Verbindung stehende Binaries umbenannt werden, damit Windows sich hoffentlich wieder aktuelle Dateien installiert. Dieser Patch erscheint mir erfolgsversprechend, ich muss dafür aber einiges an Zeit einkalkulieren, habe ihn deshalb erst mal zurückgestellt.

Nachtrag:
Den obigen Text hatte ich eigentlich bereits kurz vor dem Urlaub aufgesetzt, das Bloggen desselben aber noch zurückgestellt.
Manchmal lösen sich Probleme nämlich von alleine. Bei einem etwa viertelsekündigen Stromausfall krachte der Rechner ab (tja, hab halt keine USV). Und siehe da – jetzt scheint der Update Service wieder problemlos zu funktionieren.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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21 Antworten zu Sechshunderteins

  1. schaum schreibt:

    ich habe das leider auch mehrfach erfahren müssen, aber leider ohne clou, wie man damit umgtehen kann….ich habe es ausgesessen, auch wenn es tierisch nervte……und bei win7 kommt das auch manchmal vor, wenn auch nicht so extrem…..wahrscheinlich, weil mein grundrechner schneller ist

    es schäumt isthaltmicrosoft

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  2. XPerienced user schreibt:

    $HIER hatte es auch schon geholfen, mittels http://www.wsusoffline.net (mit einem anderen PC) die entsprechenden Patches runterzuladen, auf einen Stick/eine CD/DVD zu brennen und dann bei abgezogenem Netzwerkkabel die betroffene Maschine zu starten und die Patche einzutanken.

    Und http://go.microsoft.com/?linkid=9767096&entrypointid=MATSKB gibt es ja auch noch.

    Wow, heute mal kein Zahlen-Captcha …

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    • breakpoint schreibt:

      Danke für den Tipp.
      Eigentlich hatte ich schon mal davon in der c’t gelesen, aber – wie das so ist – wieder vergessen und nicht mehr präsent.

      Werde ich beim nächsten Problem (das bestimmt irgendwann kommt) beherzigen (wobei das schon recht aufwändig ist).

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  3. plietschejung schreibt:

    Oh, eine selbstheilende Maschine. Nicht schlecht.

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  4. Leser schreibt:

    Ich kenne Microsoft seit 1992/93, als ich noch im zarten Schuljungenalter meinen ersten 386er PC bekommen habe. Natürlich habe ich auch das niederträchtige Verhalten gegenüber der damals technisch weitaus besseren Plattform OS/2 mitbekommen. Deshalb kann ich sagen, das einzige, was mich an diesem Blogpost wundert, ist die „Selbstheilung“ mittels Stromausfall. Ich halte es durchaus für eine absolut typische Microsoft-Strategie, dass sie mittels ihres Update-Services vor Auslaufen des Windows-XP-Supports alle XP-Rechner, die noch da draußen rumhängen, so sehr verlangsamen, dass weniger Nutzer auf die Idee kommen, ihren Rechner – dann nicht mit Windows, sondern statt dessen mit einem echten Betriebssystem – weiter zu benutzen, sondern sich statt dessen einen neuen Rechner mit Kachel-OS kaufen, weil der alte ja plötzlich so langsam/unbenutzbar geworden ist.

    Diese Niedertracht ist typisch für Microsoft, und bekräftigt mich nur wieder in meiner Meinung, dass dieser Konzern ethisch-moralisch gesehen keine Existenzberechtigung mehr hat (ihre „Aufgabe“, dafür zu sorgen, dass auf jedem Schreibtisch ein PC steht, haben sie in der zweiten Hälfte der 90er und in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts erfüllt, jetzt brauchen wir was besseres).

    Ich gehe also davon aus, dass der Update-Service irgendwann (spätestens im April) den Rechner wieder bis zur Unbrauchbarkeit verlangsamen wird.

    Meinjanur.

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    • breakpoint schreibt:

      Auf solch eine „Selbstheilung“ würde ich mich niemals verlassen.
      Das war vermutlich ein ziemlich einmaliger Fall, der mich selbst erstaunt hat.
      Irgendwas hatte sich verhakt, und als das System nach dem Stromausfall etwas ausführlicher initialisieren musste, hat es das wohl repariert.
      Trotzdem nicht zur Nachahmung empfohlen.

      Warten wir mal ab, wie das Fehlen des extended Supports sich auswirken wird. Ich erwarte eigentlich keine großen Unterschiede.
      Normalerweise läuft XP ja ziemlich stabil.

      OS halbe habe ich nie benutzt. Zu der Zeit war ich noch nicht computeraktiv, kann also nichts dazu sagen.

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      • Leser schreibt:

        Ernsthaft selbst benutzt habe ich es auch nie, aber ich hatte damals Leute im Bekanntenkreis, die sich damit näher auskannten, und mir glaubhaft versichern konnten, dass das System eine Menge Unzulänglichkeiten, die bei dem Redmonder Frickelsystem erst 5 bis 10 Jahre später, oder überhaupt nie, behoben oder zumindest „glattgebügelt“ wurden, bereits in der ersten Version von „Warp“ 3 (oder sogar schon in den vorherigen Versionen 2.x) gar nicht hatte.

        Natürlich ist die Selbstheilung ein Artefakt, aber hey, wenn gar nichts mehr hilft, vielleicht ist das ja bei Windows wirklich eine veritable Lösung: Einfach mal den PC am Netzteil ausschalten, ohne ihn herunterzufahren, dann muss es sich selbst wieder neu sammeln…? 😉

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        • breakpoint schreibt:

          Strom ausschalten würde ich keinesfalls empfehlen. Schließlich kann das auch z.B. Festplatten schädigen.
          Höchstens als allerletzten Strohhalm vor der Neuinstallation.

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          • Leser schreibt:

            Ich glaube, die Wahrscheinlichkeit, dass eine Festplatte durch plötzlichen Stromausfall geschädigt wird, ist beinahe vernachlässigbar klein. Soweit ich weiß, brauchte man ungefähr seit der ersten Generation von ATA-Festplatten da keine Befürchtungen zu haben, denn die haben die Köpfe automatisch in die Parkposition „Landezone“ gefahren, sowie der Strom weg war. Das war ungefähr zu 386er Zeiten. Vorher gab es Festplatten nach dem ST506-Standard, da musste man vor dem Ausschalten immer noch „parkhd.com“ oder so ähnlich ausführen, damit die Köpfe in die Parkposition gefahren werden, das Binary war wenn ich mich recht erinnere bei DOS 3.1 noch enthalten – ich glaube, ab DOS 5.0 dann nicht mehr, oder so.

            Dennoch wäre es eine Reparaturmethode, die irgendwie zu Windows passt. Wie war das: „In Windows, you have to reboot. In Unix, you have to be root“ 😉

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  5. ednong schreibt:

    Windows halt – immer für eine Überraschung gut 😉
    Und bloß keine Logik verlangen.

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    • breakpoint schreibt:

      Wobei positive Überraschungen schon in der Minderheit sind. 😦

      Mit Stromausfällen habe ich sonst ja eher Probleme. Das war eine absolute, nicht verallgemeinbare Ausnahme, dass mal etwas Gutes dabei herauskam.

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  6. Leser schreibt:

    Hier wird anscheinend über dasselbe Problem der zusammengestümperten Frickelware aus Redmond berichtet, und dass es jetzt eine Lösung gibt, die nicht auf Stromausfälle angewiesen ist: http://heise.de/-2088611

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