Fünfhundertdreiundsechzig

Seit zig tausenden von Jahren ist die Menschheit darauf geprägt, Schamhaare als erotisches Signal wahrzunehmen.

Die Zuordnung war (und ist) einfach:
(+) Schamhaare: erwachsen, reif, fruchtbar
(-) keine Schamhaare: Kind, unreif, nicht für Sex geeignet.
Nicht umsonst wurde die Pubertät nach pubis, dem lateinischen Wort für Schamhaar benannt.

Gewissen lustfeindlichen Kulturen und prüden Nationen wurde es dann irgendwann klar, dass Schamhaare ja einen erotische Reiz ausüben, also böse sind, und deshalb wegmüssen.
Es galt auch als Kriterium oder wichtiges Indiz für bildliche Darstellungen, dass es sich um Pornografie handelt, wenn Schamhaare sichtbar sind. Die Reaktion der Pornoindustrie darauf war eigentlich nur logisch.
Auf diesen Zug sprangen dann vor allem die Personen auf, die eher spärlich behaart waren, da sie für sich einen Vorsprung sahen.
Geschickte Werbezüge von Herstellern von Rasierern, Epilierern, Enthaarungscreme, Enthaarungswachs, LASER-Devices etc. taten ihr übriges.

Es ist für mich überraschend, dass sich viele Leute von einem Modewahn derart manipulieren lassen, dessen einziger Vorteil darin besteht, dass die gemeine Filzlaus mittlerweile vom Aussterben bedroht ist.

Ich verzichte darauf, Rousseau zu zitieren, möchte nur zu bedenken geben, dass wohl kaum jemand Gelüste verspürt, eine Sphinxkatze anzufassen, wo doch das seidige Fell einer nicht überzüchteten Miezekatze direkt zum Streicheln einläd.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

29 Antworten zu Fünfhundertdreiundsechzig

  1. sweetsurrender schreibt:

    Ich mag einfach keine Haare im Mund haben. 😉

    Like

  2. plietschejung schreibt:

    Jeder, wie er mag.

    Ich glaube, es ist noch keine Beziehung daran gescheitert 😉

    Like

  3. W2013 schreibt:

    Bleib wie Du bist.

    Like

  4. breakpoint schreibt:

    Sabienes hat zu diesem Thema noch hier einen lesenswerten Kommentar abgegeben.

    Like

  5. Leser schreibt:

    Haarlose Körper mögen zwar schöner sein (aber Schönheit liegt ja auch stark im Auge des Betrachters), aber es ist einfach unheimlich nervig. Nach der Enthaarung fängt ja das Nachwachsen an, und wie ich gerade im Bereich der Brust erleben darf (wo aus medizintechnischen Gründen ein paar Haare abgesäbelt werden mussten), ist das mit ekelhaftem Jucken verbunden. Genauso erinnere ich mich an das jucken beim Nachwachsen der versuchsweise vor Ewigkeiten mal abrasierten Schamhaare. Also muss man da entweder dauernd hinterher sein, schmerzhafte Techniken zur Entwurzelung der Haare auf sich nehmen, oder es ist ekelhaft wegen des Juckens. Da behalt ich doch lieber meinen Pelz. Natürlich kann ich dann von (m)einer Frau auch nicht verlangen, das sie sich enthaart, auch wenn ich es vielleicht schöner finden würde. Aber dieses „schöner“ ist ohnehin so ein minimaler Unterschied, dass es eigentlich keinen wirklichen Unterschied macht. Der Mensch ist derselbe, der Körper auch, oder um es in Zahlen auszudrücken, wäre es der Unterschied zwischen 100% und 100.05%…

    Like

  6. engywuck schreibt:

    wenn ohnehin wenige und dünne Haare da sind (bei vielen Leuten an Bein und/oder Arm) mag das ja noch angehen. Bei von Natur aus dichtbehaarten Personen sieht’s aber sch…äh sehr schlecht aus. Besonders übel (manch andere Stelle hab‘ ich bei Männern noch nicht (rasiert) gesehen): buschiges Brusthaar im drei-Tage-Stil. Ich würde wahnsinnig werden.

    Ebenso gehört zu einem Mann natürlich ein (Voll-)Bart, wie kurz auch immer. Oder wie ich’s mal sinngemäß gelesen habe: „How do you call the kind of man without beards? Women!“

    Like

    • breakpoint schreibt:

      Das Optimum bei Männern ist – nach meinem persönlichen Geschmacksempfinden – eine mäßige Behaarung. Ich habe aber auch schon welche mit sehr starker Behaarung erlebt (unter der Kleidung praktisch ein Fell). Na und?

      Als Naturwissenschaftlerin habe ich großen Respekt vor der Natur. Nur wenn gewichtige Gründe dagegen sprechen (z.B. Hautprobleme), sollte man von der Natur abweichen.

      Like

  7. Gentleritter schreibt:

    Wie ist es denn bei dir selbst. Also eine rasierte M.. emfpinde ich schon als Standard.

    Like

  8. Gentleritter schreibt:

    Ich empfinde das als Standard, weil es mir häufig begegegnet ist. Wenigstens ein bisschen getrimmt, finde ich gerade als Oralsexliebhaber schon schöner als ein Urwald

    Like

  9. Gentleritter schreibt:

    Auf deine sexy Locken wäre ich trotzdme gespannt. Ich habe mich auf deinen Post hier heute einer Wachssitzung unterzogen, was sich untenrum wirklich gelohnt hat- fühlt sich erotisch an und war auch ein erotisches Erlebnis bei der Waxing-Frau.

    Like

  10. Pingback: Achthundertfünfundsiebzig | breakpoint

Hinterlasse einen Kommentar