Fünfhundertdreizehn

Das aktuelle Thema des Webmasterfriday ist in dieser Woche der Umgang mit Kritik in den Kommentaren.

Hier sollte man unterscheiden, ob der Kommentator lediglich eine andere Meinung vertritt, oder ob er gezielt herumstänkern und trollen will.
Der erstere Fall ist absolut legitim. Damit habe ich keine Probleme. Schon öfters entstand durch die Äußerung einer anderen Ansicht eine interessante Diskussion.
Zum zweiten Fall, auf den ich mich im folgenden beschränken werde, hatte ich bereits vor einiger Zeit gebloggt.
Obwohl mich solche Äußerungen nicht ernstlich beleidigen oder verletzen können (dazu sind mir diese personae non gratae viel zu egal), ziehe ich doch eine gewisse Grenze zwischen willkommenen und unwillkommenen Kommentaren.

Mittlerweile hat mein Blog über 4000 Kommentare (davon geschätzt 1200 bis 1500 von mir selbst). Unliebsame Kommentare davon waren vielleicht zehn, wenn’s hoch kommt zwanzig. In jedem Falle noch deutlich unter der Prozentmarke, also nur ein marginales Phänomen.
So schlimm, dass ich deshalb löschen musste, war bisher noch keiner. (Gelöscht habe ich bisher lediglich ein paar versehentliche Dubletten und wenige reine Werbelinks.) Auf eine Moderation der Kommentare kann ich deshalb leicht verzichten.
Die unkonstruktiven Kommentare kann ich im wesentlichen zwei oder drei Personen zuordnen. Einige wenige kamen wohl auch von Einzeltätern.

Es ist mir klar, dass ich als bekennende Nonkonformistin hier häufig kontroverse oder polarisierende Themen behandle, meine Ansichten vielleicht als provokant erscheinen mögen und ich nur wenig von political correctness halte. Je weiter man sich vom Mainstream wegbewegt, desto mehr Angriffspunkte gibt es (ich gebe auch zu, dass es mein Schreibstil klassischen Dunning-Kruger-Kandidaten nicht gerade leicht macht).
Aber mit meinen Einträgen gebe ich nur meine persönliche Meinung wieder. Deshalb führe ich das Blog. Ich gestehe jedem Kommentator eine abweichende Meinung zu, solange er sie in einer angemessenen Form äußert (was ich für angemessen halte, ist allerdings meine subjektive Bewertung).

Während ich mich bemühe, die meisten Kommentare, die an mich gerichtet sind, zu beantworten (manchmal schaffe ich es aber aus diversen Gründen nicht, oder habe schlicht und einfach nichts dazu zu sagen), versuche ich mich bei Kommentaren, die ich als unpassend empfinde, eher zurückzuhalten und eben gerade nicht zu antworten, um solch trolliges oder eristisches Benehmen nicht noch durch Aufmerksamkeit zu belohnen, oder den Wortwechsel zu sehr anzuheizen. Das gelang mir nicht immer, aber – wie bereits geschrieben – es handelt sich dabei nur um seltene Ausnahmen, die mir im Grunde genommen herzlich gleichgültig sind.

Außerdem bin ich der Auffassung, dass jede Äußerung, sei sie positiv oder negativ, konstruktiv oder destruktiv, gerade auch auf den Schreiber selbst ein entsprechend bezeichnendes Licht wirft, das jeder Leser selbst beurteilen mag.

Wenn ich selbst in anderen Blogs einen Kommentar verfasse, bin ich mir stets bewusst, dass ich dort nur Gast bin. Ich halte mich größtenteils an Kant’s Kategorischen Imperativ und versuche, die drei Siebe des Sokrates zu berücksichtigen.

An dieser Stelle möchte ich mich noch ausdrücklich bei meinen festen Kommentatoren bedanken, egal ob sie fast jeden Eintrag kommentieren, oder sich nur selten zu Wort melden. Ich freue mich immer über euer Feedback. Ihr seid eine ganz tolle Community und ich schätze euch alle sehr!
Danke auch an die stillen Leser für ihr Interesse.
Ihr alle begleitet mich durch gute und schlechte Zeiten. Danke für eure Anteilnahme!

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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16 Antworten zu Fünfhundertdreizehn

  1. Delicatus schreibt:

    Sehr schön geschrieben. Kann man bestimmt selbst irgendwann gebrauchen

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  2. Bellona schreibt:

    Hierzu finde ich folgenden Eintrag ganz schön passend: http://traumfrau.blog.de/2005/04/18/blog_knigge/

    An diese Userin erinnerst du mich übrigens irgendwie, mal mehr mal weniger. 🙂

    Danke für deinen herrlich unemotionalen Eintrag zum Thema. Es ist ein leidiges und ich verstehe jede Emotion hierzu, aber blöde Menschen geilen sich daran nur noch mehr auf.

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  3. sweetsurrender schreibt:

    Wenn hier alle entsprechende Kommentatoren ignorieren trollen sie sich bald woanders. 🙂
    Mir war jetzt einmal zum aus der Haut fahren aber nun ist auch gut. Alles andere ist Zeitverschwendung.

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  4. Hansj schreibt:

    Schön auf den Punkt gebracht. Ich denke auch, konstruktive kritische Kommentare sind Okay, und wenn jemand meint trollenden Blödsinn zu verbreiten und den Hintern in der Hose hat, sich nicht anonym zu äußern, wirft das nicht das Beste Licht auf ihn. Ich gehe da auch konform, dass ich auf andren Blogs als Kommentator Gast bin, und mich entsprechend verhalte. Die besten Wünsche weiterhin.
    LG Hans

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  5. Blog schreibt:

    i ❤ u!

    keep on rockin‘ 😀

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  6. breakpoint schreibt:

    VierhundertzwanzigWie ich mich bereits mehrfach geoutet habe, bin ich ein großer Statistikfan (insbesondere, wenn ich die Statistiken selbst gefälscht, äh, erstellt habe).
    Vor nicht allzu langer Zeit habe ich über Kommentare gebloggt, und schätzte dabei meinen eigenen…

    Like

  7. Pingback: Fünfhundertzwanzig | breakpoint

  8. Pingback: breakpoint’s Wayback Archive #27 //1841 | breakpoint

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